Hamburg/Amsterdam. Ist er fit oder nicht? Diese Frage zu Eljero Elia hatte Trainer Bruno Labbadia seit dem üblen Foul des Mainzers Noveski am 28. November des vergangenen Jahres häufig zu beantworten. Immer wieder kam es dabei zu offensichtlichen Missverständnissen. Denn während Elia seine stetig fallende Leistungskurve in den letzten Monaten mit der Blessur erklärte und sich darüber beschwerte, nicht ernst genug genommen zu werden, verwies Labbadia darauf, sein Spieler sowie die medizinische Abteilung habe ihm jeweils vor den angesprochenen Partien grünes Licht signalisiert.

Bis jetzt, denn seit Freitag haben beide Seiten die traurige Gewissheit: Elia ist wirklich verletzt - und das offenbar schon seit Monaten.

Bereits gestern wurde der Außenstürmer in Amsterdam vom Spezialisten Coen van Dijk und HSV-Arzt Oliver Dierk operiert. Ein Knochenteilchen im linken Knöchel musste entfernt werden. "Diese Geschichte hatte Elli schon bevor er zu uns wechselte", sagt Labbadia, der wohl bis Saisonende ohne den Niederländer planen muss. Warum der Knöchel dann nicht schon lange operiert worden ist? "Der Knöchel und die angesprochene Stelle hat ihn nie gestört. Erst nach dem Foul in Mainz hatte er Probleme." Das vorzeitige Saisonaus für den Außenstürmer? "Schwer zu sagen. Aber die Saison läuft noch sechs Wochen, vier davon fällt er auf jeden Fall aus", so Labbadia vielsagend

Dem niederländischen Nationalspieler droht sogar das WM-Aus. Mitte Mai startet die holländische Auswahl ins WM-Vorbereitungs-Trainingslager. Und dem Vernehmen nach wird Elia erst Ende April wieder richtig ins Mannschaftstraining einsteigen können.

Dabei ahnte bis zum Freitag niemand beim HSV, dass es wirklich so schlimm um den 23-Jährigen bestellt ist. Auf eigenem Wunsch hatte sich Elia nach seinem Kurzeinsatz gegen den RSC Anderlecht am Donnerstag zu einer angeblichen Routineuntersuchung in der Heimat begehen. "Ich hatte immer wieder Probleme", so Elia, der sich sogar an Heiligabend mit Schmerzen im Knöchel in seiner Heimat ins Krankenhaus hatte einweisen lassen. "Ich wollte endlich wissen, woran das liegt."

Seit dem gestrigen Freitag haben Elia und der HSV nun endlich Gewissheit. Wirklich froh darüber ist allerdings niemand.