Hamburg. Beim Abschlusstraining am Freitag um 15.46 Uhr wurde es unter den zahlreichen Trainingskiebitzen laut. Ursache dafür war - wer sonst - Ruud van Nistelrooy. Der Niederländer wurde bei einer Passübung von Trainer Bruno Labbadia in die A-Elf gesteckt. Allerdings, und spätestens da senkte sich der Puls der Anhänger wieder, im Abschlussspiel setzte der HSV-Coach, der auf Marcus Berg (grippaler Infekt) verzichten muss, dann auf die erwartete Sturm-Variante mit Mladen Petric und Eljero Elia.

Unerwartet offen hatte sich zuvor der zuletzt formschwache Guy Demel geäußert. Dass ihm gegen Hertha ein Platz auf der Bank droht, störte den Ivorer nur bedingt. "Ich komme seit dem Afrika-Cup nicht an meine Form heran", so der Rechtsverteidiger, der wohl von Jerome Boateng ersetzt werden wird. "Und wenn ich jetzt auf die Bank muss, dann ist das so, das akzeptiere ich. Weil ich selbstkritisch bin."

So selbstkritisch, dass er das Gespräch mit dem Trainer gesucht hat. "Wir haben zusammen mit dem Konditionstrainer und dem Arzt ein spezielles Aufbauprogramm ausgearbeitet", so Demel, "weil ich weiß, dass ich körperlich nicht optimal in Form bin. Ich gehe seit Wochen mit einem guten Gefühl auf den Platz, aber im Spiel ist plötzlich alles anders."

Heute auch. Da sitzt der Publikumsliebling im Gegensatz zu den Vorwochen nur auf der Bank. Und er hat namhafte Mistreiter, denn neben ihm sitzt gegen Hertha erstmals seit dem 18. Februar (gegen Eindhoven eingewechselt) auch wieder Ruud van Nistelrooy. "Ich habe alles problemlos mitgemacht, ich habe keine Schmerzen mehr", so der Angreifer, der über Kurzeinsätze in den nächsten Wochen an seine Topform herangeführt werden soll. "Es kann endlich wieder losgehen."