Hamburg. Die Nacht auf den Sonntag war für Bruno Labbadia kurz. Der verpasste Sieg beim 1. FC Köln ließ den HSV-Trainer kaum Schlaf finden. Schon früh am Morgen traf er sich mit Co-Trainer Eddy Sözer, um sich das Video des Spiels noch einmal anzuschauen, was nicht dazu diente, die auf niedrigem Niveau angesiedelte Laune anzuheben.

Immerhin, eine gute Nachricht hatte das ansonsten ziemlich verhagelte Wochenende für Labbadia zu bieten: Bei einer Kernspintomografie am Sonnabend stellte sich heraus, dass sich Jerome Boateng beim harten Einsteigen von Marcell Jansen im Abschlusstraining nur eine Bänderdehnung im Knöchel zugezogen hatte. Labbadia hofft, dass der deutsche Nationalspieler schon Anfang der Woche wieder ins Training einsteigen kann und auch am Sonnabend in Stuttgart wieder zur Verfügung steht.

Bei den Schwaben wollte auch der sehnlich erwartete Zé Roberto erstmals nach seiner Verletzungspause wieder auflaufen - zumindest hatte dies der seit dem zwölften Spieltag fehlende Brasilianer Ende der vergangenen Woche angekündigt. Doch Labbadia bremst die Hoffnungen auf eine Rückkehr des Leistungsträgers, der als Anspielposition gerade in kritischen Phasen einer Partie in der Zentrale für Ruhe und Ordnung sorgen könnte: "Ich glaube nicht, dass er beim VfB schon so weit ist. Wir müssen zwar noch die nächsten Tage abwarten, aber es wird wohl eher nichts."

Wieder eine Negativmeldung für Labbadia, der es zudem "verkraften" muss, heute wieder ein Jahr älter zu werden. Aber der jetzt 44-Jährige nimmt es mit Humor: "Ich sehe das sehr entspannt, auch wenn ich zugeben muss, dass ich gerne die Zeit anhalten würde. Das ist das beste Alter, um im Trainerbereich zu arbeiten."