Hamburg. Die HSV-Fans unter den Mitarbeitern am Flughafen Fuhlsbüttel dürfen sich derzeit über eine ganze Reihe von Gelegenheiten freuen, eine Unterschrift von ihren reisenden Lieblingen zu erhaschen. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht ein HSV-Profi ankommt oder abhebt. Den Anfang machte gestern Abend Alex Silva, der sich auf den Weg über Frankfurt in seine neue, alte Heimat Sao Paulo machte. Zuvor hatte sich der brasilianische Spitzenklub mit dem HSV auf ein Leihgeschäft des noch immer am Knie verletzten Abwehrmanns bis Sommer 2011 geeinigt. "Man hat ihm in den letzten Wochen angesehen, dass er sich nicht mehr wohl bei uns fühlt. Vielleicht kann er in anderthalb Jahren wieder eine Rolle bei uns spielen", erklärte Trainer Bruno Labbadia, warum er dem wechselwilligen Silva keine Steine in den Weg legen wollte. "Ich freue mich darauf, zu einem Klub zurückzukehren, von dem ich nie hätte weggehen dürfen", sagte Silva, der heute beim FC Sao Paulo präsentiert wird, kurz vor seinem Abflug.

Ebenfalls in die Ferne zieht es Mickael Tavares, der sich heute Vormittag auf den Weg nach Nürnberg macht. Beim Club unterschreibt der defensive Mittelfeldmann zunächst einen Leihvertrag bis zum Sommer, der sich im Fall des Klassenerhalts auf Wunsch des Vereins per Option um ein Jahr verlängern könnte. "Ich bin traurig, dass es für mich hier zuletzt nicht mehr so lief wie am Anfang. Gleichzeitig freue ich mich auf die Herausforderung in Nürnberg", sagte Tavares, der in der laufenden Saison kaum eine Rolle gespielt hat. "Mickael wollte unbedingt weg, deswegen lassen wir ihn ziehen", sagte Labbadia.

Und während sich die Autogrammjäger am Flughafen gestern auch über die nach Stuttgart reisenden Nationalspieler Marcell Jansen, Piotr Trochowski, Dennis Aogo und Jerome Boateng freuten und der Ankunft Ruud van Nistelrooys heute Mittag entgegenfiebern, dürfte keine weiteren Unterschriften in den nächsten Tagen hinzukommen. "Wir werden nichts mehr machen", schloss Labbadia ein weiteres Engagement auf dem bis Sonntag geöffneten Transfermarkt aus. Die Winterbilanz der Autogrammjäger: Zwei Abgänge, ein Zugang - und unendlich viel Warterei.