Belek. Die Frage, ob sich Ömer Sismanoglu als Türke oder doch als Deutscher fühlt, beantwortet der 20-jährige Stürmer diplomatisch: "Ich bin Hamburger." Und weil sich der in Altona geborene Deutschtürke seiner Heimatstadt noch immer so verbunden fühlt, freut er sich auf die heutige Testpartie (19.30 Uhr MEZ/live bei Eurosport) seines Klubs Kayserispor gegen den HSV umso mehr. "Das ist ein besonderes Spiel für mich, ich habe ja in der Jugend beim HSV gespielt", sagt Sismanoglu, der seine Profikarriere ausgerechnet beim Rivalen St. Pauli startete, ehe er im Sommer 2009 zum türkischen Erstligaklub Kayserispor wechselte.

Am Anfang sei sein neues Leben in der Türkei sehr gewöhnungsbedürftig gewesen: "Ich hatte Heimweh, musste mich an alles gewöhnen", sagt Sismanoglu. Damals hat ihm mit Umut Kocin ausgerechnet ein anderer deutschtürkischer Hamburger geholfen, der ebenfalls bis zur U 19 für den HSV spielte. "Wir sind mittlerweile fast wie Brüder. Wir wohnen Tür an Tür im gleichen Haus, machen viel zusammen", erzählt Sismanoglu, der aus seiner HSV-Zeit auch Stürmer Tunay Torun noch gut kennt.

Seinen Wechsel in die Türkei hat Sismanoglu trotz der Anfangsschwierigkeiten nie bereut. Kayserispor ist in der aktuellen Saison die Überraschung der Türkei, hat sich mit drei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Fenerbahce in der Spitzengruppe festgesetzt. Und auch mit sich selbst ist Sismanoglu, der über Weihnachten seine Familie in Hamburg besuchte, zufrieden: In neun Partien erzielte er zwei Treffer. "Ömer hat genau die richtige Entscheidung getroffen. Vielleicht sehen wir ihn ja irgendwann in der Bundesliga wieder", sagt Jugendfreund Torun.