Demnächst spielt HSV-Star Pitroipa mit Burkina Faso beim Afrika-Cup. Danach mit Podolski in einem Team? Der 1. FC Köln hat Interesse.

Hamburg. Während Tauwetter und Schneeregen die Fußballplätze in Hamburg derzeit nur schwer bespielbar machen, brauchen sich mit Jonathan Pitroipa und Guy Demel zumindest zwei HSV-Profis in den kommenden Wochen keine Sorgen um derartige Probleme zu machen. Bereits gestern hat das afrikanische Duo mit den jeweiligen Nationalmannschaften die Vorbereitung auf den Afrika-Cup in Angola gestartet, wo im Januar bei 34 Grad der 27. Afrikameister ermittelt wird. Und während Demel vor seiner gestrigen Abreise noch mehr oder weniger weiße Weihnachten in Hamburg feiern konnte, genoss Pitroipa die Feiertage ohne Schnee und Matsch bei 35 Grad in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou, wo er ebenfalls gestern in die Vorbereitung startete.

"In Angola wollen wir beweisen, wie stark die Elfenbeinküste wirklich ist", kündigt Demel gewohnt selbstbewusst ein gutes Turnier seiner Mannschaft an, die kurioserweise im ersten Gruppenspiel auf Außenseiter Burkina Faso mit HSV-Kollege Pitroipa trifft. Und sosehr Bruno Labbadia seinen beiden Schützlingen nur das Beste für den Afrika-Cup wünscht, so sehr hofft der HSV-Trainer gleichzeitig auf eine möglichst schnelle Rückkehr Demels und Pitroipas. "Wir starten zum Rückrundenauftakt gegen Freiburg mit maximal 14 Feldspielern", sagt Labbadia, der nach Jerome Boatengs Ein-Spiel-Sperre besonders Demel auf der Position des rechten Außenverteidigers vermissen wird. Wer den Ivorer, der bei einer erfolgreichen Afrikameisterschaft auch gegen Dortmund (23. Januar) und Wolfsburg (29.) auszufallen droht, ersetzen soll, ist noch völlig offen. "Wir arbeiten an einer Lösung", sagt Labbadia, der aus Mangel an Alternativen die Qual der Wahl hat, einen Linksverteidiger oder einen defensiven Mittelfeldmann umzuschulen.

Pitroipa und Demel, der mit der Elfenbeinküste vor dem Start des Turniers Anfang Januar noch ein Trainingslager in Tansania absolvieren wird, sind sich der angespannten Personallage in Hamburg bewusst, wollen aber gleichzeitig möglichst bis zum Finale im Rennen bleiben. "Das Turnier hat für uns einen ähnlichen Stellenwert wie die Europameisterschaft in Deutschland. Wir wollen den Cup unbedingt gewinnen. Und für den Terminkalender sind nicht wir verantwortlich", sagt Demel, der noch nie in Erwägung gezogen hatte, auf das Turnier zu verzichten. Und obwohl sein Team dank Stars wie Didier Drogba, Salomon Kalou (beide Chelsea), Yaya Touré (FC Barcelona) und Kolo Touré (Manchester City) zu den Topfavoriten zählt, warnt Demel vor zu großer Euphorie: "Viele sprechen von einer goldenen Generation, aber anders als das Team von 1992 hat unsere Mannschaft noch nichts gewonnen."

Für Burkina Faso war ein vierter Platz 1998 das beste Resultat. Und selbst mit Pitroipa dürfte sich in Angola daran nur wenig ändern. "Wir sind nur stolz, dabei zu sein", sagt der Hamburger, der vielleicht schon bald ein Rheinländer ist. Der 1. FC Köln würde ihn gern ausleihen. Ein offizielles Angebot hat es aber noch nicht gegeben.

Nutzen Sie unseren HSV SMS Dienst und seien Sie immer auf dem Laufenden bei News und Ergebnissen rund um die Rothosen.