Hamburg. Felix Magath hatte es im Abendblatt gefordert: Die Grüne Karte soll kommen. Mit dieser Strafe sollten unsportliche Aktionen geahndet werden, die nicht zu Verletzungen des Gegenspielers führen - etwa wenn sich ein Spieler nur das Trikot über den Kopf zieht. Der Spieler würde dann nur zu einer Geldstrafe verurteilt.

Beim HSV löste Magaths Forderung ein unterschiedliches Echo aus. Verteidiger Jerome Boateng beispielsweise zeigte sich irritiert: "Die andauernden Regeldiskussionen sind aus meiner Sicht fehl am Platz. Die Schiedsrichter sollten sich darauf konzentrieren, die bestehenden Regeln richtig anzuwenden." Dass der Vorschlag von Felix Magath kommt, machte die Sache für den Nationalspieler nicht interessanter: "Rot sollte rot bleiben - und gut.

Durchaus differenziert sieht es Trainer Bruno Labbadia. "Ich glaube, dass auch diese Regelung Grauzonen lässt. Wenn wir hier ein Loch stopfen, tut sich anderswo eins auf", so der Coach, der sich selbst als Liebhaber des traditionellen Fußballs outet: "Der Fußball sollte so bleiben, wie er ist. So lieben wir ihn doch alle." Zumal die Schiedsrichter, das befürchtet Marcell Jansen, eh schon überfordert sind: "Lasst sie erst mal mit den wenigen Karten klarkommen, die sie haben", so der nicht ganz ernst gemeinte Tipp des Nationalspielers.