War das eine turbulente HSV-Woche. Wer am Montag beim Training die Stimmung der meisten Kiebitze mitbekam, der hätte meinen können, dass der HSV mitten im Abstiegskampf stecke und Trainer Bruno Labbadia Spiel für Spiel einen Fehler nach dem anderen mache. Der Frust nach der 2:3-Pleite gegen Mönchengladbach und dem Wechseltheater um Jerome Boateng war wirklich groß. Und an dem Mitteilungskästchen vorm Trainingsplatz-Eingang fiel einigen Besuchern ein schmieriger Schriftzug auf: "Und am Ende wird der FC Bayern wieder vor dem HSV stehen wie seit 25 Jahren. Lieber 1 Jahr nicht auf 1 stehen als 25 Jahre keinen Titel holen." Da sollte mal eine Reinigungskraft eingreifen.

Einen Tag vorm Spiel gegen Celtic Glasgow waren auch ein paar Schotten zu Besuch an der Nordbank-Arena. Die Anhänger in Grün-Weiß hatten offenbar nicht mit Temperaturen in Gefrierpunktnähe gerechnet. So beobachteten die meisten von ihnen Labbadias Trainingseinheit nur für ein paar Minuten, dann verabschiedeten sie sich ins HSV-Museum und ins Restaurant Raute. Dadurch verpassten sie zwei außergewöhnliche Schüsse. Piotr Trochowski versuchte sich nach der normalen Einheit mit Abschlüssen aus 16 bis 20 Metern gegen Reservetorwart Tom Mickel . Torwarttrainer Claus Reitmaier legte die Bälle fast von der Eckfahne vor. "Troches" erster Schuss landete am rechten Innenpfosten, prallte gegen Mickels Rücken und dann ins Netz. Da jubelte der Nationalspieler. Sein zweiter Versuch flog an den linken Innenpfosten, prallte gegen Mickels Hinterkopf und erneut ins Tor. Kommentar Reitmaier: "So etwas habe ich auch noch nicht gesehen."

Uwe Seeler ist seit gestern 73 Jahre alt. Sein Autogramm ist gefragt wie eh und je. Beweis: Seit Donnerstagmorgen gibt es die Sonderauflage des Abendblatt-Buches "Nur der HSV" - versehen mit einem Originalautogramm Seelers. Die ersten 99 Exemplare der von 001 bis 999 nummerierten Edelversion waren bis 14 Uhr komplett vergriffen.

Lesen Sie die tägliche Kolumne "Matz ab" von HSV-Experte Dieter Matz unter www.abendblatt.de/sport