Es war die Erfüllung eines Traumes. HSV-Flitzer Eljero Elia zog bei seinem ersten Spiel im niederländischen A-Team groß auf.

Hamburg/Enschede. Eljero Elia klingt verschlafen, als er gestern Morgen um 10.43 Uhr ans Telefon geht. Ob er kurz Zeit hätte, über sein tolles Nationalmannschaftsdebüt gegen Japan zu sprechen? Klar, in einer Stunde sei er aufnahmefähig, antwortet der 22-Jährige im Halbschlaf.

Zwei Stunden später - sicher ist sicher - geht der Niederländer, der am Vorabend erstmals für Oranje auflief und gleich zwei Vorarbeiten zum 3:0-Sieg beisteuerte, erneut an sein Handy. "Jetzt bin ich wach", sagt Elia, und erzählt, wie am Vorabend ein kleiner Traum für ihn in Erfüllung ging. "Ich bin einfach nur glücklich. Es war ein tolles Gefühl, erstmals das orange Trikot der A-Nationalmannschaft überzuziehen", berichtet Hamburgs Flügelflitzer, der für Familie und Freunde 13 Plätze im Stadion seines Exklubs Twente Enschede organisieren musste.

Und auch wenn Elia nicht von Anfang an spielen durfte, sollte keiner des 13-köpfigen Elia-Fanklubs sein Kommen bereut haben. Nach 45 durchwachsenen und torlosen Minuten hatte Bondscoach Bert van Marwijk ein Einsehen und wechselte das HSV-Sternchen für Bayerns Superstar Arjen Robben ein - ein Wechsel, der sofort aufging. Zunächst bereitete Elia Robin van Persies Führungstreffer vor, dann legte er auch noch für Klaas-Jan Huntelaar zum 3:0-Endstand kurz vor Schluss auf. "Für mich war das natürlich ein Einstand nach Maß", sagt Elia, der den freien Sonntag gemeinsam mit seiner Freundin Sanna bei seiner Mutter und deren Schwester verbrachte, die gestern ihren Geburtstag feierte.

Grund zum Feiern hatten am Wochenende auch Marcus Berg mit seinen Schweden (2:1 in Ungarn) und Mladen Petric mit seinen Kroaten (1:0 gegen Weißrussland), die jeweils eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselt wurden. Weniger Freude hatten dagegen Hamburgs Tschechen David Rozehnal und David Jarolim, die beim 2:2 in der Slowakei ihr WM-Ticket so gut wie sicher verspielten. Gar keine Chance mehr auf die WM-Teilnahme in Südafrika hat Jonathan Pitroipa, der zwar 90 Minuten spielen durfte, sich mit Burkina Faso der Elfenbeinküste (ohne den verletzten Guy Demel) aber 0:5 geschlagen geben musste. Keine großen Hoffnungen hat auch Paolo Guerrero, der mit Peru gegen Uruguay zwar 1:0 siegte, aber trotzdem Tabellenletzter in Südamerika bleibt.

Die Ergebnisse seiner HSV-Kollegen hat Elia natürlich verfolgt. Zunächst aber wolle er sich von all den Eindrücken des Wochenendes erholen. Und reden könne man doch auch noch in Hamburg, oder? Na klar!