Zuerst waren es Business-Seats, dann wurde es eine Loge, schließlich kam Bandenwerbung hinzu - jetzt steigt Imtech dem HSV aufs Dach. Zumindest begrüßte HSV-Sprecher Jörn Wolf den neuen Namensgeber des HSV-Stadions ab 1. Juli 2010 so.

Hamburg. "Es ist ein schöner Anlass, in diesen Zeiten, die einige Unruhe gebracht haben, einen derart treuen Partner zu finden", freut sich auch HSV-Boss Bernd Hoffmann.

Und das mit Recht. Immerhin bringt der Deal dem HSV für die Jahre 2010 bis 2016 rund 25 Millionen Euro. Zuvor hatten die Hamburger vom Internetriesen AOL (2001 - 2006) rund drei Millionen sowie anschließend und bis Ende dieser Saison von der in die Krise geratenen HSH Nordbank rund vier Millionen Euro per annum zuzüglich einer Erfolgsprämie erhalten. Hoffmann erfreut: "In dieser gesamtwirtschaftlichen Situation einen solchen Vertrag abzuschließen, spricht für den HSV und seine Ausstrahlung." Schlecht ist der neue Deal allemal nicht. Im Bundesligavergleich verdient nur der FC Bayern (Allianz-Arena) mit sechs Millionen Euro pro Jahr mehr als der HSV. Zum Vergleich: Der FC Schalke kassiert für die Veltins-Arena rund drei Millionen Euro vom Getränkehersteller Veltins.

Zudem verzichtet das 1858 in Hamburg von Rudolph Otto Meyer gegründete Unternehmen Imtech auf eine Ausstiegsklausel. Somit dürfte der HSV, der nach AOL und der HSH Nordbank als einziger Profiklub den Stadionnamen bereits an das dritte Unternehmen veräußert, auf Langfristigkeit setzen können.

Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg plant, baut und betreibt technisch anspruchsvolle, innovative Anlagen in Stadien, Krankenhäusern, Rechenzentren und Flughäfen. Deutschlandweit beschäftigt Imtech mehr als 4500 Mitarbeiter, insgesamt bringt es das börsennotierte Unternehmen auf 22 700 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2008 eine Betriebsleistung von mehr als einer Milliarde Euro. Den Einstieg ins Sportmanagement unternahm das Unternehmen über 400-Meter-Läufer Ingo Schultz (ehemals TSG Bergedorf), bevor die Handballer des HSV gefördert wurden.