Was ein 4:1 gegen Dortmund doch bewirken kann. So viele Trainingskiebitze wie in dieser Woche, das gab es seit Jahr und Tag nicht mehr. Montag und Dienstag waren jeweils 500 Zuschauer und mehr im Volkspark.

"Schuld" daran sind natürlich auch die Ferien (gewesen), aber das war schon unglaublich. Und für die Spieler Schwerstarbeit, denn sie mussten Autogramme geben ohne Ende. Absolut vorbildlich dabei Mladen Petric und Zé Roberto. Beide nahmen sich alle Zeit der Welt. Vorbildlich! Und das kam auch bei den begleitenden Eltern bestens an.

Auffällig auch: Die beiden großen Talente Änis Ben-Hatira (21), von dem ich immer noch den absoluten Durchbruch erwarte, sowie Tunay Torun (19) traten im Training zuletzt etwas kürzer. Ungewollt? Oder spielt da ein Schuss Resignation mit rein? Natürlich spielen beide zurzeit nicht die erste Geige, aber sie sollten auf ihrem Weg jetzt nicht aufgeben, sondern Stehvermögen zeigen. Beide können es packen, wenn sie begreifen, dass sie noch lernen und reifen müssen. Wenn sie dann eines Tages die Chance erhalten sollten, im A-Team zu spielen, dann müssen sie beweisen, dass sie es können. So sind schon viele große Spieler entdeckt worden.

Immer noch nicht so richtig in Schwung kommt Romeo Castelen nach seiner langen Verletzungspause. Er hat zwar im Training die eine oder andere gute Szene, aber noch sind es zu wenige. Und in Sachen Torabschluss fehlt ihm noch jegliches Selbstvertrauen, denn er nutzt selbst die klarsten Einschussmöglichkeiten nicht. Das dauert noch.

Hinter vorgehaltener Hand stöhnt der eine oder andere HSV-Profi schon mal gelegentlich auf. Das harte Training. . . Und das zu lange Training. . . Es ist auch den Trainingskiebitzen nicht entgangen, dass unter Labbadia deutlich härter und länger trainiert wird. Für alle eine Umstellung. Aber das, was bei Felix Magath gut war (für Wolfsburg) und ist (für Schalke 04), das kann für Bruno Labbadia und vor allem seine Mannen nicht schlecht sein. Wie sagt doch Magath? Qualität kommt von Qual.

Im Internet finden Sie den HSV-Blog von Dieter Matz unter www.abendblatt.de/matz-ab