Als letzter HSV-Profi fand Marcus Berg am Sonnabend mehr als 30 Minuten nach Spielschluss den Weg in die Kabine.

Hamburg. Nachdem der Schwede zunächst im Stadion mit Vater Kenneth die Höhepunkte der Partie gegen Borussia Dortmund noch mal durchgegangen war, musste er diese anschließend auch noch vor sämtlichen TV-Kameras und Zeitungsjournalisten schildern. Redebedarf war schließlich auf allen Seiten reichlich vorhanden. Hauptgesprächsthema war natürlich immer Bergs Debüttor, das ohne sein Wissen in die Vereinsgeschichte eingegangen ist. So brauchte der Stürmer gerade mal 182 Sekunden nach seiner Einwechslung in der 68. Minute, um sein erstes HSV-Tor zu erzielen - kein Hamburger Neuzugang war jemals schneller. "Mein Tor war ein ganz besonderer Moment für mich. Natürlich bin ich jetzt richtig glücklich", sagte Berg, und strahlte zum Beweis wie ein Honigkuchenpferd.

Vor dem Neu-Hamburger hatten bereits 25 Spieler in ihrem ersten Liga-Spiel im Rautentrikot gleich ihr Premieren-Tor erzielt. Manche waren da schon gestandene Profis mit Liga-Erfahrung, 15 dieser Spieler erlebten das besondere Glücksgefühl aber - genau wie jetzt Berg - bei ihrer Liga-Premiere. Folglich war auch Bruno Labbadia zufrieden mit seinem Frühstarter. "Marcus hatte bislang keine einfache Situation bei uns, aber er hat in vielen Sondereinheiten hart an sich gearbeitet. Das Tor wird ihm weiter helfen", lobte der Trainer.

Wie sehr den Youngster, der heute seinen 23. Geburtstag feiert, sein schneller Treffer beflügelte, war deutlich im Spiel gegen die überforderten Dortmunder zu erkennen. So sorgte der 8,9-Millionen-Euro-Neuzugang nach seiner Einwechslung in den letzten 20 Minuten auch nach seinem Tor weiter für mehr Gefahr als der für ihn ausgewechselte Mladen Petric in den vorangegangenen 68 Minuten. "Meine Form geht weiter nach oben. Ich kann noch sehr viel besser werden", kommentierte Berg seinen ersten Bundesligaeinsatz für den HSV - und schickte ungewollt eine Kampfansage an seine etablierten Sturmkollegen: "Ich brauche jetzt weitere Einsätze, um meine Form zu finden."

Mehr Spielzeit dürfte der Nationalstürmer, der am Wochenende erstmals in seiner neuen Wohnung in Winterhude übernachtete, in den kommenden beiden Wochen zwangsläufig bekommen. Schließlich steht der HSV dank der Europa League erneut vor zwei englischen Wochen. Und wirklich böse dürfte auch niemand werden, wenn der Blitz-Torjäger für den nächsten Treffer ein paar Sekunden länger braucht. (ks/bjt)

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