Der HSV, aber auch der FC St. Pauli werden in den nächsten 20 Jahren zu den Gewinnern der wirtschaftlichen Veränderungen im deutschen Profifußball gehören.

Hamburg. Das prognostizieren die Berenberg Bank und das Hamburgische Weltwirtschaftinstitut HWWI in ihrer Studie "Strategie 2030 - Wirtschaftsfaktor Fußball".

"Hamburg als starker Standort wird von den gesellschaftlichen Trends überproportional profitieren und damit auch der Profifußball in der Stadt", sagen Jörn Quitzau (Berenberg) und Henning Vöpel (HWWI) voraus. Die Umsätze der Fußballbranche werden auch künftig doppelt so schnell wachsen wie das Bruttoinlandsprodukt, den kleineren Vereinen aber wird es auf einem umkämpfteren Markt zunehmend schwerfallen, sich zu behaupten. In der vergangenen Saison setzten die 34 Klubs der Ersten und Zweiten Bundesliga rund 1,9 Milliarden Euro um, 1,5 Milliarden davon die Erste Liga.

Zur wichtigsten Zukunftsaufgabe wird die Erschließung neuer Einnahmequellen. Die Verfasser der Studie erwarten mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 Prozent Meisterschaftsspiele im Ausland, vornehmlich in Asien, mehr Werbeunterbrechungen während der 90 Minuten, weitere Aufsplitterung der Spieltage mit exklusiven Anstoßzeiten für jede Begegnung und die Einführung eines Finales um die deutsche Meisterschaft zwischen dem Tabellenersten und -zweiten der Punktrunde.

Um Kosten zu sparen, halten Quitzau und Vöpel die Gründung von Leiharbeitsagenturen für Fußballer für möglich. Die Vereine könnten sich Profis nach Bedarf mieten, ohne sie für einen längeren Zeitraum anstellen zu müssen. Das werde vor allem Ergänzungsspieler treffen. Deren Einkommen werden sinken.