Nach dem 4:0-Sieg im Qualifikations-Hinspiel ist dem HSV die Play-off-Runde sicher. Guerrero, Boateng, Petric und Trochowski trafen.

Randers. Auf Stig Töftings Gefühl ist Verlass. "Randers wird mit dem HSV nicht mithalten können. Die Mannschaft von Bruno Labbadia siegt hier auf jeden Fall", sagte der 39-jährige Däne, der in seiner abwechslungsreichen Karriere für beide Klubs gespielt hatte, kurz vor dem Anpfiff des ersten HSV-Pflichtspiels der Saison - und sollte 90 Minuten später bestätigt werden. Vor knapp 1200 Hamburger Fans und insgesamt 5755 Zuschauern gewann das Labbadia-Team locker und leicht 4:0 den Start in die diesjährige Europa-Saison, an dessen Ende das Finale in Hamburg am 12. Mai 2010 stehen soll. Ein Tag, den sich sicherlich nicht nur der Ex-Hamburger Stig Töfting Rot in seinem Kalender markiert haben dürfte.

Dabei verlief der Start in die neue Europa League für den HSV zunächst alles andere als erfreulich. Nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Stürmer Sören Berg musste Rechtsverteidiger Guy Demel nur wenige Minuten nach dem Anpfiff mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz getragen werden. Die erste Diagnose gibt allerdings Anlass zu verhaltenem Optimismus: Der Ivorer erlitt lediglich eine schmerzhafte Prellung oberhalb des linken Knies. Beinahe schon überschwänglichen Optimismus unter den mitgereisten Fans löste dagegen das anschließende Geschehen auf dem Rasen aus. So sorgte Paolo Guerreros Gewaltschuss aus zwölf Metern für die frühe Führung (11.), Jerome Boatengs Abstaubertor nach erneuter Vorarbeit von Piotr Trochowski sogar für das beruhigende und hochverdiente 2:0 noch vor der Pause. John "Faxe" Jensen, der sich noch vor dem Spiel minutenlang mit seinem früheren Mannschaftskollegen Labbadia am Spielfeldrand unterhalten hatte, quittierte die schwache Leistung seiner eigenen Mannschaft, die in der Liga nach zwei Niederlagen Tabellenletzter ist, beim erlösenden Halbzeitpfiff mit einem enttäuschenden Kopfschütteln.

Labbadia hatte beim ersten Spiel der Saison mit Ausnahme von Zé Roberto auf eine Mannschaft ohne Neuzugänge gesetzt. Während Robert Tesche zunächst nur auf der Bank Platz nehmen durfte, konnten Neu-Stürmer Marcus Berg und der am Knie verletzte Eljero Elia die Partie lediglich in Hamburg mittels der (gut funktionierenden) Internetübertragung verfolgen. Aber was die beiden Millionen-Neuzugänge da am heimischen Computer sahen, dürfte ihnen gefallen haben. Denn auch in der zweiten Halbzeit setzten ihre neuen Kollegen zunächst den Sturmlauf auf das Tor des früheren Hertha-Keepers Kevin Stuhr Ellegaard fort - und wurden kurz nach Wiederanpfiff prompt belohnt. Mladen Petric nutzte eine weitere Vorarbeit Trochowskis eiskalt aus acht Metern zum 3:0.

Danach erinnerte die Begegnung lange Phasen eher an ein Freundschaftsspiel, und Labbadia gönnte Maxim Choupo-Moting und Tesche Einsatzminuten. Für Farbe im Spiel sorgten die HSV-Fans, die immer wieder Bengalos zündeten.

Für den Schlusspunkt sorgte schließlich Trochowski, der einen Foulelfmeter (Stuhr Ellegaard an Petric) sicher verwandelte.

Bleibt zu hoffen, dass der frühere Hamburger Töfting auch mit seinen Prognosen zum weiteren Saisonverlauf des HSV recht behalten wird. Seinem alten Verein würde er dieses Jahr einiges zutrauen, sagte er. Er und die HSV-Fans können vor dem Rückspiel am kommenden Donnerstag (20.30 Uhr) zwei Termine notieren: Die Play-off-Runde, die letzte Hürde vor dem Einzug in die Gruppenphase, steigt am 20. und 27. August. Es sind die Spiele drei und vier von insgesamt 18 bis zum Endspiel.

Randers: Stuhr Ellegaard - Pedersen (57. Fischer), da Cruz, Fenger, Addy - Beckmann (76. Damborg), Möller Pedersen, Lorentzen (60. Jepsen), Olsen - Berg, Sane.

HSV: Rost - Demel (7. Benjamin), Boateng, Mathijsen, Aogo - Jarolim (66. Tesche) Zé Roberto - Trochowski, Pitroipa - Guerrero (66. Choupo-Moting), Petric.

Tore: 0:1 Guerrero (11.), 0:2 Boateng (24.), 0:3 Petric (53.), 0:4 Trochowski (80., Foulelfmeter). Schiedsrichter: Genow (Bulgarien). Zuschauer: 6500. Gelbe Karte: Olsen, Stuhr Ellegaard.

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