So schnell wie am Donnerstag wird Bruno Labbadia am kommenden Donnerstag nicht noch mal davonkommen.

Randers/Hamburg. Der HSV-Trainer hatte sich das Spiel zwischen dem FC Randers und Suduva im Essex Park angesehen und sich nach dem Schlusspfiff umgehend wieder auf den Rückweg nach Hamburg gemacht, ohne dabei aber seinem Kollegen und früheren Mitspieler John Jensen in die Arme gelaufen zu ein. Das soll nun schnellstmöglich nachgeholt werden. "Wir werden auf jeden Fall einen Kaffee zusammen trinken", sagt Jensen fordernd, "um der guten Zeiten willen."

Obwohl die "guten Zeiten" bereits mehr als 20 Jahre her sind, erinnert sich auch Labbadia gerne an ein gemeinsames halbes Jahr beim HSV in der Saison 1988/89. "Ich habe John als sehr angenehmen Menschen in Erinnerung. In unserer Zeit in Hamburg waren wir befreundet, haben öfter was gemeinsam unternommen", sagt Labbadia, der die Freundschaft aufleben lassen möchte - allerdings außerhalb der zweimal 90 Minuten.

Neben alten Erinnerungen hat er von seinem Spionage-Kurztrip aus Dänemark auch ein paar sportliche Erkenntnisse über den FC Randers, der variabel im 4-1-4-1- oder 4-1-3-2-System spielt, mitgebracht. "Das Team schaltet schnell von Abwehr auf Angriff um, stellt sich nicht hinten rein", sagt der Hamburger.

Labbadia muss sich darauf gefasst machen, auf ein gut vorbereitetes Team zu treffen, da auch Jensen einen Mitarbeiter zum Test des HSV nach Alkmaar schickte. Noch wollte sich der Ex-Hamburger allerdings nicht mit dem Europapokalspiel, das lediglich in der skandinavischen Sparte von Eurosport übertragen wird, beschäftigen. Am Montag stehe erst mal das Lokalderby gegen Aarhus auf dem Programm. "Erst danach werden wir uns konzentriert auf den HSV vorbereiten", sagt Jensen im Gespräch mit dem Abendblatt. So lange müssen auch alle Anfragen aus Hamburg unbeantwortet warten. "Ich bin mir aber sicher, dass ich in Hamburg einige Freunde wie Dietmar Beiersdorfer oder Manfred Kaltz treffen werde." Gerne will Jensen alte Kontakte auffrischen, schließlich hätte er auch Interesse, als Trainer in die Bundesliga zurückzukehren. "Ich war in England, Spanien und Deutschland, und überall hat es mir gefallen. Sollte ein Angebot aus der Bundesliga kommen, würde ich mir das schon anhören."