Dänen lügen nicht. Was von Komiker Otto Waalkes behauptet wurde, bestätigte sich gestern Abend ein weiteres Mal.

Randers/Hamburg. So machte der FC Randers den von Trainer John "Faxe" Jensen angekündigten Einzug in die dritte Runde der neuen Europa League gegen den litauischen Vertreter Suduva Marijampole tatsächlich perfekt. Nur wenige Minuten, nachdem sein Team, das das Hinspiel mit 1:0 gewinnen konnte, sich zu einem 1:1 gemüht und das Weiterkommen perfekt gemacht hatte, dachte "Faxe" Jensen bereits an die nun folgenden Partien gegen "seinen" HSV. "Ich freue mich riesig auf die Duelle gegen meinen alten Verein", sagte der frühere Mittelfeldabräumer, der von 1988 bis 1990 47 Mal für den HSV in der Bundesliga aufgelaufen war.

Und nicht nur bei Jensen ist die Vorfreude auf das Heim-Hinspiel am kommenden Donnerstag groß. So gingen bereits vor dem Sieg gegen Suduva erste Kartenwünsche in der Geschäftsstelle des FC Randers ein. Der Essex-Park, der lediglich 6000 Zuschauern Platz bietet, dürfte in Kürze ausverkauft sein. Für den HSV, der für das Rückspiel bereits 12 000 Tickets verkaufte, sind 350 Karten reserviert. Und die Hamburger Fans, die sich für die 300 Kilometer lange Anreise ins dänische Midtjylland entscheiden, erwartet ein interessanter Gegner, den man trotz der kurzen Vereinsgeschichte nicht unterschätzen sollte.

Der einst als Zerstörer bekannte Jensen lässt einen attraktiven und offensiven Kombinationsfußball spielen. Im Sturm setzt Jensen auf den letztjährigen Torschützenkönig Marc Nygaard (16 Treffer) und den von Bröndby Kopenhagen gerade erst verpflichteten Kasper Lorentzen, der gestern das 1:0 erzielte. In der Defensive ist mit Allan Jepsen (32), der 1997/98 für den HSV spielte, ein früherer Hamburger gesetzt. Mit Torwart Kevin Stuhr-Ellegaard und dem schwedischen Mittelfeldspieler Tobias Grahn stehen zwei weitere ehemalige Bundesligaprofis (beide Hertha BSC) in Jensen Elf, die sich über die Fair-Play-Wertung für den Europapokal qualifizierte. Ob die Partie im Free-TV übertragen wird, entscheidet sich frühestens am heutigen Freitag. Bis zur Gruppenphase, in der alle Spiele zentral vermarktet werden, dürfen jeweils die Gastgeber mit TV-Sendern verhandeln.