Die angeschlagene HSH Nordbank wird ihr Engagement als Namensgeber der Arena im Sommer 2010 vorzeitig beenden (Abendblatt berichtete).

Hamburg/Kiel. - Die Bank zog die Ausstiegsklausel aus dem eigentlich bis 2013 laufenden Vertrag, der dem HSV jährlich rund fünf Millionen Euro einbringt. "Die Bank muss sparen und sich neu aufstellen", erklärte Dirk-Jens Nonnenmacher, Vorstandsvorsitzender der HSH Nordbank.

Branchenkenner sind skeptisch, ob der HSV wieder einen Sponsor findet, der in ähnlicher Größenordnung zahlt. Neben der Wirtschaftskrise gilt es als Problem, dass die HSV-Arena 2010 bereits zum dritten Mal den Namen wechseln wird. Von 2001 bis 2007 war der Namensgeber AOL.

Auch als Hauptsponsor der Kieler Woche will die HSH Nordbank kürzertreten. Das erfuhr das Abendblatt am Rande der bis Sonntag laufenden Festwoche. Demnach verhandelt die HSH mit der Stadt, wie stark sie ihr finanzielles Engagement eindampfen wird. Farbe bekennen wollen Bank und Stadt am Sonntag.

Die Nordbank hielt sich am Freitag bedeckt. "Wir werden uns am Sonntag äußern", sagte Sprecherin Gesine Dähn. Die Stadt Kiel bestätigte, dass es Gespräche mit der HSH gebe. "Wir sind optimistisch, dass die Zusammenarbeit fortgesetzt wird", sagte ein Stadtsprecher.

Die HSH unterstützt die Kieler Woche wie der zweite Hauptsponsor BMW jährlich mit einigen Hunderttausend Euro. Klar ist, dass die angeschlagene HSH schon in diesem Jahr die Notbremse gezogen hat. Sie zahlt zwar wie vereinbart, möchte aber nicht mehr so stark als Sponsor des größten Volksfestes in Nordeuropa in Erscheinung treten. So endet die Festwoche nicht wie bisher mit dem "HSH-Nordbank-Höhenfeuerwerk", sondern mit einem "Sternenzauber über Kiel".

Ein HSH-Event wurde sogar abgeblasen, der Nordbank-Empfang zum Start der Kieler Woche. Auf die Streichung des Empfangs hatte offenbar die Kieler Landesregierung gedrängt, weil eine teure Feier derzeit "nicht vermittelbar" sei.