Einige HSV-Fans werden sich bei Bruno Labbadia gefragt haben: Wie soll mit einem so unerfahrenen Trainer den Weg zurück in die Spitze gelingen?

Wie soll ein 43-Jähriger die schwierige HSV-Mannschaft bändigen, nachdem er selbst bei Bayer Leverkusen nach wenigen Monaten mit den Spielern Probleme bekam und sich mit dem Vorstand zoffte?

Wer diese Gedanken hatte, sollte bedenken: Mit dem gebürtigen Hessen, in dem italienisches Blut fließt, hat der HSV einen Menschen verpflichtet, der für das Umsetzen seine Ideale auch unbequeme Wahrheiten anspricht. Genau diese Mischung aus Beharrlichkeit, Leidenschaft und Arbeitseifer könnte es sein, die dem Verein fehlte. Viel zu oft war man beim HSV zu früh mit dem Erreichten zufrieden und verschenkte so leichtfertig den ganz großen Coup.

Und unerfahren ist Labbadia erst recht nicht. Der 43-Jährige wählte als Trainer den steinigen Weg und stieg langsam von der Oberliga in die Bundesliga auf. So einem kann man glauben, dass er längerfristig bei einem Verein arbeiten will.