Eine Glosse von Christian-A. Thiel

Auf dem Spielfeld hat es für den FC Bayern in dieser Saison der Missverständnisse nicht so richtig geklappt. Nun aber haben Münchner doch noch einen Titel gewonnen, im wahrsten Wortsinn am "grünen" Tisch. Die Tierrechts-Organisation Peta (People for the Ethical Treatment of Animals), für deren Anti-Pelz-Kampagne sich schon mal Naomi Campbell und Cindy Crawford entblätterten, kürte die Arena des Rekordmeisters zum "vegetarierfreundlichsten Stadion der Bundesliga".

Eine Rangliste, in der nicht Tore, Strafstöße und Gelbe Karten bewertet werden, sondern Tofuwürste, fleischlose Döner oder Suppen. Und da sind die Bayern mit gleich 13 vegetarischen Gerichten Spitze vor dem FC Schalke 04 (elf). Pikant, das ausgerechnet die Klubs der Wurstfabrikanten Uli Hoeneß und Clemens Tönnies das breiteste fleischlose Angebot haben.

Meister Borussia Dortmund landete nur im Mittelfeld, klar hinter dem FC St. Pauli (Fünfter). Der Kiezklub wird ausdrücklich für seine kulinarische Vielfalt gelobt, sind doch neun vegetarische Speisen mit somalischen, indischen, chinesischen oder orientalischen Rezepten im Angebot. Genüsse waren hier immer schon wichtiger. Der HSV dagegen findet sich mit nur drei vegetarischen Gerichten auf dem letzten Platz wieder.

Der Verzicht auf Fleischeslust zahlt sich allerdings nicht immer aus. Die Forest Green Rovers aus dem englischen Nailsworth haben beschlossen: "Wir füttern unsere Spieler überhaupt nicht mehr mit rotem Fleisch." Die spielen dafür aber auch nur in der fünfthöchsten Klasse.