Jonathan Pitroipa konnte Bayer Leverkusens Torwart René Adler aus fünf Metern nicht überwinden und vergab den Sieg

Leverkusen. Als einst die Größe von Toren festgelegt wurde, meinten es die Regelmacher gut mit den Stürmern. Ein über 17 Quadratmeter großes Ziel sollte bei einer Höhe von 2,44 Meter und einer Breite von 7,32 Meter für reichlich Tore sorgen. Wie klein der Raum zwischen Latte und den beiden Pfosten jedoch zuweilen werden kann, dafür gibt es jede Saison genügend Beispiel, man denke nur an den Dortmunder Jakub Blaszczykowski, der in Freiburg aus zehn Metern das leere Tor verfehlte, oder den Frankfurter Theofanis Gekas, der für Frankfurt gegen Bayern das Siegtor auf dem Fuß hatte, aus zwei Metern Distanz aber das Ziel verfehlte.

In Leverkusen traf es nun Jonathan Pitroipa. Der eingewechselte Burkinabe sorgte für den Fehlschuss des Tages, als er, von Änis Ben-Hatira freigespielt, in der 90. Minute völlig frei fünf Meter vor Bayer-Torwart René Adler auftauchte. Nun war Pitroipa zwar noch nie für Gewaltschüsse oder seine Torgefährlichkeit bekannt - in 77 Erstligaspielen gelangen ihm sechs Treffer -, doch sein Abschluss konnte allenfalls als Rückgabe für den am Boden liegenden Adler kategorisiert werden. Entsetzen bei HSV-Spielern, Trainern und Betreuern, die sich angesichts des sicher geglaubten 2:1-Siegtreffers bereit zum Jubeln gemacht hatten. "Nicht zu fassen", fasste der nur wenige Meter entfernt postierte Dennis Aogo seine Gedanken zusammen. "So ist Fußball", lächelte Stürmer Paolo Guerrero tapfer das Missgeschick seines Offensivkollegen weg.

Eine echte Erklärung für sein Versagen hatte Pitroipa hinterher natürlich nicht. Er sprach von einem Rasenfehler und davon, dass er mit dem Stollen im trockenen Grün hängen geblieben sei. Zu entschuldigen sind solche Fauxpas eben nicht, auch wenn jeder, der einmal in Fußballschuhen auflief, weiß, dass sie passieren können.