Die etwas andere Rechnung. In diesen aufregenden Tagen beim HSV lief mir zufällig ein "ganz Großer" des Vereins über den Weg. Er möchte nicht genannt werden, das respektiere ich. "Der HSV war gar nicht so schlecht, wie er immer gemacht wurde", sagte er. "Rechnen Sie mal nach, in den Spielen gegen die ersten sechs Vereine müsste der HSV an erster oder zweiter Stelle stehen." Und tatsächlich: Der HSV holte in den Spielen gegen Bayern, Schalke, Werder, Leverkusen, Dortmund und Stuttgart gute 19 Punkte. Zweiter Platz! Hinter Schalke 04. Die Magath-Elf sammelte 23 Zähler. Platz drei ging an die Bayern (17), dahinter folgen Dortmund (15), Stuttgart (12), Leverkusen (zehn) und Werder (sieben). Danke an den Anonymus.

Sprachlos. Als ich Schalke-Trainer Felix Magath auf die Statistik ansprach, sagte er: "Das überrascht mich völlig - aber es spricht für uns." Magath äußerte sich auch noch über einen HSV-Spieler: Paolo Guerrero. Der wäre ja nun ablösefrei zu haben. Interesse, Felix Magath? Ein klares "Nein." Was aber nichts mit dem Flaschenwurf zu tun hat. Zu diesem hat Magath ohnehin seine eigene Meinung: "Es nimmt in diesem Lande zu, dass der, der provoziert wird und sich dann einmal vergisst, der Dumme ist. Das ist im Sport so, auch im Alltag, und das finde ich ganz übel." Magath kennt Guerrero: "Der kann keiner Fliege etwas tun." Auch meine Meinung. Aber es gibt da noch einen oben drauf. Der Mann, der Guerrero provoziert und beleidigt hat, den dann die Flasche am Kopf traf, der hat den Peruaner jetzt auch noch angezeigt. Das ist schon paradox.

Auf nach Südafrika. Das gilt nicht für Gert "Charly" Dörfel. Der ehemalige Flügelflitzer des HSV stürmte 1972 bis 1977 als erster deutscher Profi in Johannesburg. Und dort kam auch Sohn Christopher zur Welt. Da würde sich doch anbieten, zur WM zu fliegen und dem Filius seinen Geburtsort zu zeigen. Aber "Charly" hat einen anderen Plan: "Ein Jahr später fliegen wir dorthin, dann kommt auch mein zweiter Sohn Steffen mit - weil es dann wieder ruhiger ist." Und billiger wohl auch.