Hamburg. Als Bastian Reinhardt nach dem Schlussjubel mit den Fans schließlich den Rasen verlassen hatte, trug er noch immer sein Trikot mit der Nummer vier. Den üblichen Tausch mit den Nürnberger Spielern hatte er ganz bewusst vermieden. "Dieses Trikot werde ich mir als Souvenir an die Wand hängen. Als Erinnerung daran, dass ich nach 15 langen Monaten wieder zurückgekommen bin."

Das Comeback des Verteidigers in der 74. Minute war der emotionale Höhepunkt des Nachmittags. Nachdem der 34-Jährige einige Minuten lang von den Fans auf der Nordtribüne lautstark gefordert worden war, überbrachte Torwarttrainer Claus Reitmaier das Zeichen zum Wechsel. "Schon auf dem Weg zur Bank konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen", beschrieb Reinhardt, wie sich die Vorfreude breitmachte. "Als ich dann auf dem Platz stand, war das ein wirklich großartiger Moment." Nur einen kleinen Makel gäbe es: "Schade, dass Marcus Berg seine Chance nach meiner Vorlage nicht verwerten konnte. Ich hätte zu gerne gleich einen Scorerpunkt mitgenommen ..."

Zwei Mittelfußbrüche - im Januar und Juli 2009 - und ein Muskelfaserriss im Januar 2010 hatten Reinhardts Rückkehr so lange verhindert. Doch ob nun außer einem möglichen Einsatz in Bremen noch weitere Partien im HSV-Trikot hinzukommen, ist fraglich. Bereits im Sommer hatte der HSV den Vertrag mit Reinhardt erst nach dessen zweitem Mittelfußbruch während eines Trainings in den USA um ein Jahr verlängert.

Gespräche mit dem Verein über seine Zukunft in Hamburg nach dem 30. Juni haben zwar bereits stattgefunden, doch unterschriftsreif war noch nichts - und nach dem Trainerwechsel werden "die Karten sowieso neu gemischt", sagte der 1,94 Meter große Defensivspezialist, der keine Zweifel an seiner Wunschkonstellation ließ: "Ich will gerne beim HSV bleiben."