Deutsche Fifa-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus wird das Finale zwischen USA und Japan am Sonntag leiten. Es ist ihr dritter WM-Einsatz.

FRANKFURT/MAIN,. Deutschlands Vorzeige-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus pfeift am Sonntag (20.45 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) in Frankfurt/Main das Frauen-WM-Endspiel zwischen den USA und Japan. Dies gab der Fußball-Weltverband Fifa am Freitag bekannt. Die 32 Jahre alte Polizeibeamtin aus Hannover wurde nach zwei ordentlichen Leistungen in der Gruppenphase von der Fifa mit der Leitung des Endspiels betraut. Zuvor war sie für das Viertel- und Halbfinale nicht nominiert worden.

Für die Zweitliga-Schiedsrichterin ist der Einsatz im WM-Finale der Karrierehöhepunkt. „Wir Schiedsrichter sind Sportler. Und natürlich ist es immer unser Ziel, in einem Turnier so weit wie möglich zu kommen“, hatte Steinhaus vor dem Turnierbeginn gesagt. Damals hatte Steinhaus aber im Traum nicht damit gerechnet, dass die DFB-Auswahl bereits im Viertelfinale scheitern könnte. Nachdem Steinhaus nicht für ein Viertelfinale ausgewählt worden war, dachte sie eigentlich, das Turnier sei für sie beendet.

Nun kam es allerdings ganz anders. Denn Steinhaus hatte bei ihren bisherigen beiden Auftritten bewiesen, dass sie international zu den absoluten Spitzenschiedsrichterinnen zählt. Beim Spiel zwischen den USA und Nordkorea (2:0) zeigte die Polizeibeamtin eine tadellose Vorstellung und erhielt anschließend Lob von höchster Stelle. Auch bei der Partie Brasilien gegen Äquatorial-Guinea (3:0) überzeugte Steinhaus.

Das 0:1 der deutschen Weltmeisterinnen in der Runde der letzten Acht am vergangenen Sonnabend in Wolfsburg gegen Japan machte Steinhaus WM-Endspiel-Berufung erst möglich.

Die Berufung als WM-Endspiel-Referee dürfte bei ihr die Enttäuschung über den verpassten Aufstieg als Referee in die Männer-Bundesliga etwas gemindert haben. Diese Entscheidung hatte die Schiedsrichter-Kommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) noch vor der Frauen-WM getroffen. Steinhaus muss damit auf ihren Aufstieg aus der 2. Liga in die Eliteliga weiter warten. Zuletzt hatten sich einige prominente Fürsprecher für ein Erstliga-Engagement der Niedersächsin stark gemacht, konnten sich aber mit ihrer Meinung nicht durchsetzen.

Steinhaus hatte gelassen auf den Verbleib im Unterhaus reagiert. „Ich denke schon, dass die 2. Liga eine der besten Ligen Europas ist. Und dort habe ich auch schon sehr gut Fuß gefasst“, hatte die Polizistin gesagt. Ihren Fokus wollte sie auf die WM in Deutschland legen - mit Erfolg.

Das Spiel um Platz drei zwischen Schweden und Frankreich am Sonnabend (17.30 Uhr) in Sinsheim pfeift Kari Seitz aus den USA. (sid)