Der Wolfsburger erzielt bei Kroatiens 3:1-Sieg gegen Irland zwei schnelle Tore. 30.000 irische Fans verwandelten das Stadion trotzdem in ein Tollhaus.

Posen. Kroatien spielt den Spielverderber: Ausgerechnet an Giovanni Trapattonis Rekordtag musste die irische Nationalmannschaft zum EM-Auftakt eine 1:3-Niederlage gegen den WM-Dritten von 1998 hinnehmen. Der Wolfsburger Mario Mandzukic mit einem Doppelpack (3. und 48. Minute) sowie Nikica Jelavic (43.) trafen in Posen für die Kroaten. Sean St. Ledger (19.) ließ die Iren, deren Nationaltrainer Trapattoni mit exakt 73 Jahren und 85 Tagen nun der älteste Trainer der EM-Geschichte ist, mit seinem zwischenzeitlichen Ausgleich nur kurz hoffen. Für die Iren war es nach einer Serie von 14 Spielen die erste Niederlage.

Trapattoni verzichtete auf Überraschungen. Bilic startete mit vier Bundesliga-Legionären in die Partie: Neben Mandzukic durften der Dortmunder Ivan Perisic, der Leverkusener Vedran Corluka und Gordon Schildenfeld von Aufsteiger Eintracht Frankfurt ran.

Die knapp 30.000 irischen Fans unter den insgesamt rund 40.000 Zuschauern konnten den ersten EM-Auftritt seit 1988 kaum erwarten, intonierten "You'll never beat the Irish" und verwandelten das Stadion in Posen schon vor dem Anpfiff in ein Tollhaus. Doch nach nicht einmal drei Minuten kehrte Ernüchterung ein, denn nach dem ersten ernsthaften Angriff der Kroaten lag der Ball bereits im Netz. Torhüter Shay Given sah beim Kopfball von Mandzukic aus elf Metern etwas unglücklich aus. Der Führungstreffer der Kroaten war das bisher schnellste Tor der EM.

Für die elf Iren auf dem Platz war der Rückstand ein Weckruf. Das Trapattoni-Team übernahm die Initiative, die Kroaten zogen sich zurück. In der 19. Minute bebte das Stadion dann zum zweiten Mal, als St. Ledger einen vor das Tor gezogenen Freistoß einnickte.

Die Kroaten ließen ihren Trainer zunächst buchstäblich im Regen stehen. Bilic gestikulierte, tigerte an der Seitenlinie entlang und schüttelte immer wieder den Kopf: Seine Mannschaft ließ Kreativität fast vollends vermissen. Die Iren hingegen setzten alles ein, was sie zu bieten hatten. Sie kämpften, bissen und rannten. Der kroatische Führungstreffer war dann auch symbolisch für das Spiel der Bilic-Truppe. Nach einem harmlosen Modric-Schuss landete ein verunglückter Rettungsversuch von Stephen Ward bei Jelavic, der mit einem Lupfer das 2:1 erzielte (43.).

Die erneute Führung beflügelte die Kroaten. Diesmal war Mandzukic nach nicht einmal zwei Minuten zur Stelle. Given sah auch beim zweiten Kopfball des Wolfsburgers nicht gut aus. Vom Pfosten prallte der Ball an Givens Kopf und von dort ins Tor (48.).

Statistik

Irland: Given – O'Shea, Dunne, St. Ledger, Ward – Whelan, Andrews - Duff, McGeady (54. Cox) – Doyle (53. Walters), Keane (74. Long)

Kroatien: Pletikosa – Srna, Corluka, Schildenfeld, Strinic - Vukojevic – Rakitic (90.+2 Dujmovic), Modric, Perisic (89. Eduardo) - Mandzukic, Jelavic (72. Kranjcar)

Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande) – Zuschauer: 43.090

Tore: 0:1 Mandzukic (3.), 1:1 St. Ledger (19.), 1:2 Jelavic (43.), 1:3 Mandzukic (48.)

Gelbe Karten: Andrews – Modric, Kranjcar

Sperre droht: Andrews – Modric, Kranjcar

Mit Material von dapd