Die Fußball-Europameisterschaft der Krimiautoren – Teil eins der großen Serie: Jussi Adler-Olsen schreibt über sein Heimatland Dänemark.

Hamburg. „Es gibt nichts schöneres für Carl Mörck*, als die Beine auf den Tisch zu legen und ein Fußballspiel zu sehen. Er ist genau wie ich, faul und bequem, und möchte unterhalten werden. Natürlich hat er einen Fernseher im Keller und wird, wenn man ihn nicht stört, alle Spiele sehen. Sein Assistent Assad macht sich dazu eine Tasse Tee und schläft nach zehn Minuten tief und fest. Solange er wach ist, wird er zusammen mit Rose dem jeweiligen Gegner Dänemarks applaudieren, schon um Carl zu ärgern. Rose findet natürlich, dass Fußball ein dummes Spiel für Männer mit zu viel Testosteron ist. Sie würde am liebsten das Gras umpflügen, auf dem sie laufen.

Genau wie ich, ist auch Carl Mörck nicht übermäßig loyal dem eigenen Team gegenüber. Bei einem Turnier ein bisschen mehr als sonst, aber wir Dänen wollen Spaß haben und schönen Fußball sehen. Die Deutschen dagegen halten es nicht aus zu verlieren, das macht sie bei Turnieren so stark.“

* Kommissar Carl Mörck und seine seltsamen Assistenten Assad und Rose sind die Helden des dänischen Bestseller-Autors Jussi-Adler-Olsen. Sie bilden, abgeschoben im Keller des Kopenhagener Polizeipräsidiums, die „Sonderkommission Q“, die sich alten, ungelösten Fällen widmet