New York. Fußballerinnen aus England und den USA finden deutliche Worte zum Verhalten von Luis Rubiales. Der spanische Verbandsboss wird hart kritisiert. Die Solidarität mit Spaniens Team ist enorm.

Die gesamte englische Fußball-Nationalmannschaft sowie die amerikanische Star-Spielerin Alex Morgan haben scharfe Kritik am spanischen Fußball-Verbandspräsidenten Luis Rubiales geübt. „Ich bin angewidert von den öffentlichen Aktionen von Luis Rubiales“, schrieb die 34-Jährige am Freitag auf der Plattform X, die zuvor als Twitter bekannt war.

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Morgan fühlte vor allem mit den spanischen Spielerinnen, die für ihren WM-Triumph in Australien nicht gebührend gefeiert werden konnten. „Der Gewinn einer Weltmeisterschaft sollte einer der schönsten Momente im Leben dieser Spielerinnen sein, doch stattdessen wird er von Übergriffen, Frauenfeindlichkeit und Misserfolgen des spanischen Verbandes überschattet“, schrieb die zweimalige Weltmeisterin.

„Missbrauch ist Missbrauch“

In einer gemeinsamen Erklärung stellten sich auch die Engländerinnen, die im WM-Endspiel mit 0:1 gegen Spanien verloren, geschlossen gegen Rubiales. „Missbrauch ist Missbrauch und wir haben alle die Wahrheit gesehen“, schrieben sie: „Das Verhalten derjenigen, die sich für unbesiegbar halten, darf nicht toleriert werden und Menschen sollten nicht überzeugt werden müssen, um gegen jede Form von Belästigung vorzugehen.“ Das Team stehe an der Seite der spanischen Mannschaft und werde sie unterstützen.

Rubiales hatte am vergangenen Sonntag bei der Siegerehrung der spanischen Weltmeisterinnen in Sydney die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst. Der Funktionär war anschließend immer stärker unter Druck geraten, viele hatten seinen Rücktritt gefordert. Der Weltverband FIFA hatte ein Disziplinarverfahren gegen den 46-Jährigen eingeleitet. Am Freitag war deshalb bei einer Krisensitzung des Fußballverbandes ein Rücktritt von Rubiales erwartet worden. Der verweigerte diesen Schritt jedoch. In seiner heftig kritisierten Rede inszenierte sich Rubiales als Opfer einer Hetzjagd.