Leipzig. Zehn Wochen nach dem verlorenen Pokalfinale hat Eintracht Frankfurt die Erstrunden-Hürde in Leipzig genommen. Die Partie bei Lok musste wegen Böllerwürfen kurzzeitig unterbrochen werden.

Die Pflichtspiel-Premiere von Dino Toppmöller ist gelungen.

Der neue Cheftrainer von Eintracht Frankfurt kam mit dem Fußball-Bundesligisten beim Regionalligisten 1. FC Lokomotive Leipzig trotz einer längeren Unterbrechung wegen Böllerwürfen zu einem 7:0 (1:0)-Erfolg. Torjäger Randal Kolo Muani (37. Minute) brachte die Hessen in Führung. Mario Götze (59.) sorgte vor 11 100 Zuschauern im ausverkauften Bruno-Plache-Stadion für das 2:0, ehe Omar Marmoush (66.), Junior Dina Ebimbe (83./90.+14) und Jessic Ngankam (89./90.+10) weiter erhöhten.

Spielunterbrechung und Polizeieinsatz

Die Partie wurde in der 73. Minute wegen Würfen von Böllern und Pyrotechnik aus dem Block der Lok-Fans unterbrochen. Schiedsrichter Michael Bacher schickte beide Teams beim Spielstand von 3:0 in die Kabine. Nach rund 15 Minuten Pause wurde die Begegnung fortgesetzt.

Mit dem Weiterkommen machte es der 42 Jahre alte Toppmöller schon besser als seine beiden Vorgänger: Unter Adi Hütter verloren die Frankfurter 2018 in der ersten Runde beim SSV Ulm (1:2) und mit Oliver Glasner 2021 bei Waldhof Mannheim (0:2).

Ziane prüft Trapp

Der Nachfolgeverein des ersten deutschen Meisters VfB Leipzig (1903) begann mutig, hatte durch Torjäger Djamal Ziane die Chance zur Führung. Doch frei stehend scheiterte der Stürmer, der sein 250. Spiel im Lok-Trikot absolvierte, in der elften Minute an Nationaltorhüter Kevin Trapp.

Die Eintracht blieb unbeeindruckt, hatte die Begegnung mit viel Ballbesitz im Griff, war vor dem gegnerischen Tor jedoch nicht zwingend genug. Die erste Torchance verbuchten die Hessen nach 21 Minuten durch einen Fernschuss von Ellyes Skhiri, der einen Meter über das Tor ging. Ohne Kapitän Sebastian Rode, der nach seiner Wadenverletzung nur auf der Bank saß, aber mit Junior Dina Ebimbe nach seinem grippalen Infekt und mit den abwanderungswilligen Kolo Muani und Jesper Lindström kam von der Eintracht einfach zu wenig.

Kolo Muani eiskalt

Das nächste Ausrufezeichen setzte erneut Lok, als Tobias Dombrowa (35.) mit einem Kopfball aufs lange Eck fast die Führung erzielte - Trapp wäre machtlos gewesen. Der Ball ging nur wenige Zentimeter vorbei. Fast im Gegenzug fiel dann das 1:0 durch Kolo Muani, der aus spitzem Winkel abzog.

Nach dem Wechsel verflachte die Partie, die Eintracht traf trotzdem weiter. Oft setzte nur der spielfreudige Götze Akzente. Er selbst sorgte für das 2:0, nachdem er einen Pass von Lindström sicher aus acht Metern einschoss. Der eingewechselte Marmoush traf dann quasi mit seiner ersten Ballberührung. Danach erhöhten Dina Ebimbe und Ngankam.

Lok-Fans auffällig

Die Partie wurde von einigen Böllern und Pyrotechnik begleitet. Die Polizei hatte im Vorfeld die Begegnung als Hochrisikospiel eingestuft, auch weil die Eintracht eine Fan-Freundschaft mit Lok-Rivale Chemie Leipzig pflegt. Dennoch waren die Frankfurter Fans kaum auffällig geworden. Vor dem Fanblock der Hessen war ein Großaufgebot der Polizei präsent. Die Böller kamen laut Polizei-Angaben aus dem Lok-Block.