Kiel. Holstein Kiel hat den Aufstieg in die Bundesliga verpasst. Kiels Oberbürgermeister gratuliert den “Störchen“ trotzdem.

Der 1. FC Köln bleibt in der Fußball-Bundesliga. Holstein Kiel bleibt in der 2. Bundesliga. Die Rheinländer setzten sich am Sonnabend im Relegations-Rückspiel beim Zweitliga-Dritten Holstein Kiel mit 5:1 (4:1) durch. Damit machte die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel die 0:1-Niederlage vom Mittwoch wett.

Vor etwas mehr als 2300 Zuschauern trafen für die Kölner in einer aufregenden Anfangsphase Jonas Hector (3.) und zweimal Sebastian Andersson (6./13.). Zwischenzeitlich hatte Jae-Sung Lee (4.) den Ausgleich für die Kieler erzielt. Rafael Czichos (39.) sorgte schon früh für die Entscheidung zugunsten des Bundesligisten. Ellyes Skhiri (84.) setzte den Schlusspunkt.

Der 1. FC Köln hatte sich erst im Bundesliga-Finale am vergangenen Sonnabend durch einen Sieg gegen Schalke 04 auf den Abstiegs-Relegationsplatz gerettet. Der 67 Jahre alte Trainer Funkel kehrt nach der erfolgreichen Rettung wieder in sein Rentner-Dasein zurück. Im Ex-Paderborner Steffen Baumgart steht schon sein Nachfolger fest.

Vor drei Jahre stoppte Wolfsburg den Aufstieg der Kieler

Holstein Kiel verpasste indes das glückliche Ende einer Saison mit vielen Erfolgen wie dem Sieg im DFB-Pokal gegen Bayern München, aber auch mit vielen Widrigkeiten. Das Team von Trainer Ole Werner hatte durch zwei Niederlagen an den letzten beiden Spieltagen der 2. Bundesliga den zweiten Platz und damit den direkten Aufstieg verspielt. Nach zwei zweiwöchigen Corona-Quarantänen mussten sie ein Mammutprogramm in der Schlussphase absolvieren. Das Spiel am Sonnabend war die elfte Partie in etwas mehr als einem Monat.

Schon vor drei Jahren waren die Kieler bei ihrem Weg in die Bundesliga erst in der Relegation gestoppt worden. Damals hatten sie sich dem VfL Wolfsburg geschlagen geben müssen.

Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer gratuliert den "Störchen"

Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer hat am am Abend dem Fußball-Zweitligisten KSV Holstein trotz des verpassten Bundesliga-Aufstiegs zu einer starken Saison gratuliert. „Was für eine Dramatik, was für ein Kraftakt“, sagte der SPD-Politiker am Samstagabend in Kiel. „Am Ende hat es leider nicht gereicht.“

Auf die „Störche“ warte nun die wohl bislang hochkarätigste 2. Liga aller Zeiten, sagte Kämpfer. „Wir freuen uns jetzt schon, Gegner wie Werder Bremen, Schalke 04 oder den HSV im Holstein-Stadion begrüßen zu dürfen.“ Die Kieler hätten mit ihren starken Auftritten in dieser Saison bundesweit viele neue Fans gewonnen.

Polizei nimmt sieben Fans vorläufig fest

Die Kieler Polizei hat unterdessen beim Relegationsrückspiel von Holstein Kiel gegen den 1. FC Köln sieben Fans vorläufig festgenommen. Wie ein Polizeisprecher am Sonnabend mitteilte, wurden vier Kölner Fußball-Fans wegen Abbrennens von Pyrotechnik festgesetzt. Zwei Holstein-Anhänger hätten laut Polizei Journalisten bedroht, einer habe Beamte beleidigt. Nach Identitätsfeststellung seien alle sieben auf freien Fuß gesetzt worden.

Fans von Holstein Kiel zünden bengalisches Feuer vor dem Stadion.
Fans von Holstein Kiel zünden bengalisches Feuer vor dem Stadion. © Georg Wendt/dpa

Zudem mussten zwei Rettungswagen wegen medizinischer Notfälle ausrücken. Ansonsten hat es bis zum späten Abend keine weiteren Vorkommnisse oder Auseinandersetzungen gegeben.

250 Anhänger aus Köln angereist

Aus Köln waren rund 250 Anhänger angereist. Sie wurden auf einen abgesperrten Straßenabschnitt vor dem Stadion geführt und nach der Partie vom Stadion weggeleitet. Vor Spielbeginn hatten sie mit einem von der Polizei begleiteten Fan-Marsch durch die Innenstadt auf sich aufmerksam gemacht.

Die zunächst auf 800 Menschen begrenzte Zahl an Kieler Fans vor der Osttribüne des Stadions war auf 500 eingeschränkt worden. Mehr ließ die Polizei nicht in Stadionnähe. Beide Fanlager waren voneinander getrennt worden. Alkohol, Glasflaschen und Feuerwerkskörper waren verboten. Ins Stadion durften rund 2350 Besucher, die sich im Rahmen eines Modellprojekts an strenge Corona-Maßnahmen halten mussten.