Barcelona. Weltfußballer Lionel Messi will Barca nach 20 Jahren den Rücken kehren. Nun droht das schmutzige Ende einer Traumehe.

Lionel Messi lässt die „totale Bombe“ platzen: Der Weltfußballer will nach 20 Jahren beim FC Barcelona nichts wie weg. Wie eine Quelle des 26-maligen spanischen Meisters am Dienstagabend der Nachrichtenagentur AFP bestätigte, hat der 33-jährige Argentinier den Verein zur Auflösung seines bis Sommer 2021 laufenden Vertrags aufgefordert.

Die Anwälte des Spielers hätten dem Club ein Fax geschickt, in dem sie den Wunsch Messis verkündet hätten, den Kontrakt einseitig aufzuheben – wodurch Messi ablösefrei wechseln könnte. Eine entsprechende Klausel sei zwar verankert, allerdings am 10. Juni abgelaufen, teilte die Quelle AFP mit.

Der Club sei daher der Ansicht, dass Messis Vertrag noch bis zum 30. Juni 2021 gültig ist. Es dürfte auf ein zähes Feilschen der Anwälte beider Parteien hinauslaufen: Messis Ablöse ist auf 700 Millionen Euro fixiert.

Messi stieg bei Barca zum besten Fußballer der Welt auf

Die Sporttageszeitung Marca verwies auf den „atypischen Charakter dieser Saison“, die durch das Coronavirus unterbrochen wurde. Dies habe den Weg dafür geebnet, dass Messi darum gebeten habe, mit sofortiger Wirkung aus seinem Vertrag entlassen zu werden. Argentiniens Sportorgan Ole reagierte geschockt auf den Messi-Entschluss und schrieb von der „totalen Bombe“´

Die Fifa-Weltfußballer des Jahres

Die Fifa-Weltfußballer des Jahres

1991 wird Lothar Matthäus der erste offizielle Weltfußballer des Jahres. In jenem Jahr führt der damalige deutsche Weltmeister Inter Mailand zum Uefa-Pokal-Sieg.
1991 wird Lothar Matthäus der erste offizielle Weltfußballer des Jahres. In jenem Jahr führt der damalige deutsche Weltmeister Inter Mailand zum Uefa-Pokal-Sieg. © imago/Kosecki
1992 darf der Niederländer Marco van Basten (M.) vom AC Mailand die Trophäe für den Weltfußballer des Jahres aus den Händen seines Vorgängers Lothar Matthäus (l.) entgegennehmen. Rechts der damalige Fifa-Generalsekretär Joseph Blatter.
1992 darf der Niederländer Marco van Basten (M.) vom AC Mailand die Trophäe für den Weltfußballer des Jahres aus den Händen seines Vorgängers Lothar Matthäus (l.) entgegennehmen. Rechts der damalige Fifa-Generalsekretär Joseph Blatter. © imago/Buzzi
1993 triumphiert Roberto Baggio mit Juventus Turin im Uefa-Pokal. Im gleichen Jahr wurde der Italiener zum Weltfußballer gewählt.
1993 triumphiert Roberto Baggio mit Juventus Turin im Uefa-Pokal. Im gleichen Jahr wurde der Italiener zum Weltfußballer gewählt. © imago/Magic
1994 schießt Romário (M., im WM-Finale gegen Italien) Brasilien zum Weltmeistertitel. Weiterer Lohn: die Ehrung als Weltfußballer des Jahres.
1994 schießt Romário (M., im WM-Finale gegen Italien) Brasilien zum Weltmeistertitel. Weiterer Lohn: die Ehrung als Weltfußballer des Jahres. © imago/Laci Perenyi
1995 steigt George Weah vom AC Mailand zum ersten afrikanischen Weltfußballer auf. 23 Jahre später wird er zum Präsidenten seines Heimatlandes Liberia gewählt.
1995 steigt George Weah vom AC Mailand zum ersten afrikanischen Weltfußballer auf. 23 Jahre später wird er zum Präsidenten seines Heimatlandes Liberia gewählt. © imago/Colorsport
1996 stürmt der Brasilianer Ronaldo im Dress der PSV Eindhoven als jüngster Spieler zum Titel des Weltfußballers. Den WM-Sieg zwei Jahre zuvor erlebte er nur als Ersatzmann.
1996 stürmt der Brasilianer Ronaldo im Dress der PSV Eindhoven als jüngster Spieler zum Titel des Weltfußballers. Den WM-Sieg zwei Jahre zuvor erlebte er nur als Ersatzmann. © imago/Pro Shots
1997 schießt Ronaldo den FC Barcelona im Finale zum Gewinn des Europapokals der Pokalsieger – und wird als erster Spieler ein zweites Mal zum Fifa-Weltfußballer gewählt.
1997 schießt Ronaldo den FC Barcelona im Finale zum Gewinn des Europapokals der Pokalsieger – und wird als erster Spieler ein zweites Mal zum Fifa-Weltfußballer gewählt. © imago/Pro Shots
1998 verhindert der Franzose Zinédine Zidane im WM-Finale den nächsten Ronaldo-Triumph und löst den Brasilianer auch als Weltfußballer ab.
1998 verhindert der Franzose Zinédine Zidane im WM-Finale den nächsten Ronaldo-Triumph und löst den Brasilianer auch als Weltfußballer ab. © imago/WEREK
1999 geht der Titel des Weltfußballers zurück nach Brasilien: Rivaldo triumphiert mit der Seleção in der Copa América, mit dem FC Barcelona in der spanischen Meisterschaft – und bei der Weltfußballerwahl.
1999 geht der Titel des Weltfußballers zurück nach Brasilien: Rivaldo triumphiert mit der Seleção in der Copa América, mit dem FC Barcelona in der spanischen Meisterschaft – und bei der Weltfußballerwahl. © imago/Pius Koller
2000 zieht Zinédine Zidane (r., im Duell mit Niko Kovac vom HSV) mit Ronaldo gleich und wird zum zweiten Mal Weltfußballer. In jenem Jahr führt er den Weltmeister Frankreich auch zum EM-Titel.
2000 zieht Zinédine Zidane (r., im Duell mit Niko Kovac vom HSV) mit Ronaldo gleich und wird zum zweiten Mal Weltfußballer. In jenem Jahr führt er den Weltmeister Frankreich auch zum EM-Titel. © imago/Camera 4
2001 wird Luís Figo (l., im Duell mit Bayerns Owen Hargreaves) als erstem Portugiesen die Ehre des Weltfußballers zuteil.
2001 wird Luís Figo (l., im Duell mit Bayerns Owen Hargreaves) als erstem Portugiesen die Ehre des Weltfußballers zuteil. © imago/Pressefoto Baumann
2002 schießt Ronaldo Brasilien im Finale gegen Deutschland zum fünften WM-Titel und sich zum dritten Mal zum Weltfußballer.
2002 schießt Ronaldo Brasilien im Finale gegen Deutschland zum fünften WM-Titel und sich zum dritten Mal zum Weltfußballer. © imago/Kyodo News
2003 kann Zinédine Zifane erneut ausgleichen: Auch der Franzose ist nun dreimaliger Weltfußballer.
2003 kann Zinédine Zifane erneut ausgleichen: Auch der Franzose ist nun dreimaliger Weltfußballer. © imago/Kosecki
2004 tritt Ronaldinho endgültig aus dem Schatten seines Landsmanns: Auch der
2004 tritt Ronaldinho endgültig aus dem Schatten seines Landsmanns: Auch der "kleine Ronaldo" darf sich jetzt Weltfußballer nennen. © imago/Contrast
2005 legt der Starangreifer des FC Barcelona gleich den zweiten Weltfußballertitel nach.
2005 legt der Starangreifer des FC Barcelona gleich den zweiten Weltfußballertitel nach. © imago/PanoramiC
2006 triumphiert Fabio Cannavaro nicht nur mit Italien im WM-Finale in Berlin, sondern auch als erster Verteidiger bei der Wahl des Weltfußballers.
2006 triumphiert Fabio Cannavaro nicht nur mit Italien im WM-Finale in Berlin, sondern auch als erster Verteidiger bei der Wahl des Weltfußballers. © imago/HJS
2007 hat Brasilien seinen fünften Weltfußballer: Kaká vom AC Mailand. Doch in der Folge wird die Ehrung zur Zweimannshow.
2007 hat Brasilien seinen fünften Weltfußballer: Kaká vom AC Mailand. Doch in der Folge wird die Ehrung zur Zweimannshow. © imago/Buzzi
2008 wird Cristiano Ronaldo zum Überflieger. Der Portugiese (l.), hier im Dress von Manchester United, wird erstmals zum Weltfußballer gewählt.
2008 wird Cristiano Ronaldo zum Überflieger. Der Portugiese (l.), hier im Dress von Manchester United, wird erstmals zum Weltfußballer gewählt. © imago/ITAR-TASS
2009 wird die Angelegenheit zum Zweikampf. Lionel Messi jubelt über sein entscheidendes Tor im Champions-League-Finale und später auch über seine erste Auszeichnung als Weltfußballer.
2009 wird die Angelegenheit zum Zweikampf. Lionel Messi jubelt über sein entscheidendes Tor im Champions-League-Finale und später auch über seine erste Auszeichnung als Weltfußballer. © imago/PA Images | Nick Potts
2010 legt Lionel Messi den zweiten Weltfußballertitel nach.
2010 legt Lionel Messi den zweiten Weltfußballertitel nach. © imago/PanoramiC
2011 gelingt Lionel Messi der erste Weltfußballer-Hattrick. Zugleich triumphiert er mit Barcelona zum dritten Mal in der Champions League.
2011 gelingt Lionel Messi der erste Weltfußballer-Hattrick. Zugleich triumphiert er mit Barcelona zum dritten Mal in der Champions League. © imago/Gribaudi/ImagePhoto
2012 kann Lionel Messi (r., gegen Real Madrids Mesut Özil) seine Serie auf vier Weltfußballertitel ausbauen.
2012 kann Lionel Messi (r., gegen Real Madrids Mesut Özil) seine Serie auf vier Weltfußballertitel ausbauen. © imago/PanoramiC
2013 startet Cristiano Ronaldo, inzwischen bei Real Madrid, seine Aufholjagd und wird zum zweiten Mal Weltfußballer des Jahres.
2013 startet Cristiano Ronaldo, inzwischen bei Real Madrid, seine Aufholjagd und wird zum zweiten Mal Weltfußballer des Jahres. © imago/Pro Shots | Stanley Gontha
2014 gewinnt Cristiano Ronaldo zum zweiten Mal die Champions League und zum dritten Mal die Wahl zum Weltfußballer.
2014 gewinnt Cristiano Ronaldo zum zweiten Mal die Champions League und zum dritten Mal die Wahl zum Weltfußballer. © imago/Alterphotos
2015 folgt der Konter von Lionel Messi. Zum vierten Mal kann er die Champions-League-Trophäe stemmen. Den Weltfußballertitel gewinnt er sogar zum fünften Mal.
2015 folgt der Konter von Lionel Messi. Zum vierten Mal kann er die Champions-League-Trophäe stemmen. Den Weltfußballertitel gewinnt er sogar zum fünften Mal. © imago/VI Images
2016 gewinnt Cristiano Ronaldo erneut die Champions League. Hinzu kommen der EM-Titel mit Portugal – und der vierte Weltfußballertitel.
2016 gewinnt Cristiano Ronaldo erneut die Champions League. Hinzu kommen der EM-Titel mit Portugal – und der vierte Weltfußballertitel. © imago/Agencia EFE
2017 kann Cristiano Ronaldo gegen Lionel Messi ausgleichen: vierter Triumph in der Champions League, fünfter bei der Weltfußballergala.
2017 kann Cristiano Ronaldo gegen Lionel Messi ausgleichen: vierter Triumph in der Champions League, fünfter bei der Weltfußballergala. © imago/Ulmer
2018 beendet der Kroate Luka Modric nach zehn Jahren die Ronaldo-Messsi-Show und wird Weltfußballer – Lohn für den Champions-League-Hattrick mit Real Madrid und den zweiten Platz bei der WM.
2018 beendet der Kroate Luka Modric nach zehn Jahren die Ronaldo-Messsi-Show und wird Weltfußballer – Lohn für den Champions-League-Hattrick mit Real Madrid und den zweiten Platz bei der WM. © imago/Sportimage | David Klein
2019 beendet Lionel Messi das Zwischenspiel: Der Argentinier vom FC Barcelona wird zum sechsten Mal Weltfußballer.
2019 beendet Lionel Messi das Zwischenspiel: Der Argentinier vom FC Barcelona wird zum sechsten Mal Weltfußballer. © imago images / AFLOSPORT | Daisuke Nakashima
2020 schoss Robert Lewandowski den FC Bayern zum Triple. Lohn: Der Pole wurde erstmals zum Weltfußballer des Jahres gewählt.
2020 schoss Robert Lewandowski den FC Bayern zum Triple. Lohn: Der Pole wurde erstmals zum Weltfußballer des Jahres gewählt. © Peter Schatz
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In seinen 16 Profijahren beim FC Barcelona stieg „la pulga“, der Floh, zum besten Kicker des Planeten auf. Er absolvierte 485 Ligaspiele (444 Tore) und 143 Einsätze in der Champions League (115 Treffer) für die Blaugrana, gewann Titel zuhauf und prägte eine Ära. Kurzum: Messi und Barcelona schienen untrennbar. Doch offenbar gibt es Verständnis dafür, dass sich der sechsmalige Weltfußballer im fortgeschrittenen Sportleralter noch einmal verändern will.

Lionel Messi bekommt Applaus von Kollegen

Sein langjähriger Mitspieler Carles Puyol jedenfalls twitterte: „Respekt und Bewunderung, Leo. Meine ganze Unterstützung, mein Freund.“ Messis Noch-Sturmpartner Luis Suarez, der unter dem neuen Cheftrainer Ronald Koeman keine Zukunft bei Barca haben soll, antworte auf den Tweet mit zwei Applaus-Emojis.

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Laut spanischen Medien traf sich Messi Ende vergangener Woche mit Koeman und sagte diesem, dass er sich „mehr außerhalb als innerhalb des Clubs“ sehe. Der Niederländer Koeman, als Abwehrchef von 1989 bis 1995 eine tragende Barca-Säule, war hingegen voll des Lobes für den Superstar: „Messi ist der beste Spieler der Welt. Er kann Spiele gewinnen, du willst ihn natürlich in deinem Team haben.“

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ManCity, Paris St. Germain und Inter Mailand gehören zu den Interessenten

Spätestens beim und nach dem blamablen Champions-League-Aus im Viertelfinale gegen den späteren Sieger Bayern München (2:8) wirkte Messi abwesend und wie einer, der mit dem Club abgeschlossen hat. Spannungen zwischen Messi und der Vereinsspitze um Präsident Josep Bartomeu zogen sich bereits durch die gesamte abgelaufene Saison.

Manchester City mit Messis Ex-Trainer Pep Guardiola, Champions-League-Finalist Paris St. Germain und der italienische Renommierclub Inter Mailand gelten als größte Interessenten an den Diensten des 1,70 m kleinen Argentiniers, der als 13-Jähriger aus dem argentinischen Rosario zum FC Barcelona gekommen war.