Drochtersen/Zwickau. Schalke löst Pokalaufgabe in Drochtersen souverän. Dresden quält sich gegen Dassendorf, aber gewinnt – mit Mühe.

Der FC Schalke 04 hat seine Pokal-Pflichtaufgabe bei der SV Drochtersen/Assel im Landkreis Stade souverän gelöst. Beim Pflichtspiel-Debüt ihres neuen Trainers David Wagner kamen die Knappen am Sonnabend beim Nord-Regionalligisten zu einem verdienten 5:0 (1:0)-Erfolg und zogen letztlich locker in die zweite Hauptrunde ein. Vor 8000 Zuschauern im Kehdinger Stadion trafen Steven Skrzybski (44. Minute), Guido Burgstaller (61./83.), Daniel Caligiuri (65./Foulelfmeter) und Münir Levent Mercan (73.) für den klar favorisierten Bundesligisten. Lange war zwischen Dynamo Dresden und der TuS Dassendorf kein Klassenunterschied zu erkennen. Erst als dem Fünftligisten aus Schleswig-Holstein die Kräfte ausgingen, sorgte Dresden für die Entscheidung.

Schalke tat sich wie 2016 Borussia Mönchengladbach und im Vorjahr Bayern München (jeweils 1:0-Siege) lange schwer, siegte am Ende aber sicher. Die Drosseln können sich mit garantierten 175.500 Euro Gage plus Einnahmen aus dem Ticketverkauf über das Pokal-Aus hinwegtrösten. Vor dem Anpfiff nutzte ein Teil der 2000 mitgereisten Schalke-Fans die Partie zum Protest gegen Aufsichtsratschef Clemens Tönnies, der mit als rassistisch kritisierten Aussagen über Afrikaner für Unruhe gesorgt hatte. Die Anhänger hielten Banner mit der Aufschrift „Wir zeigen Tönnies die Rote Karte“ hoch. Nach dem Anpfiff konzentrierten sie sich allerdings auf das Anfeuern ihres Teams, das wie Gladbach und Bayern zunächst Probleme mit dem defensivstarken Gegner hatte.

SV Drochtersen hatte die erste Chance

Der kleine Club aus der 12.000-Einwohner-Gemeinde im Landkreis Stade hatte sogar die erste Chance, doch nach einem verunglückten Schuss von Alexander Neumann traf Sören Behrmann den Ball nicht (14.). Die Gäste bissen sich an der Fünferabwehrkette des Gegners die Zähne aus. Gefährlich waren sie aber bei Distanzschüssen: Amine Harit traf erst den Innenpfosten und verzog kurz darauf knapp (20./22.). Erst ein schönes Solo von Suat Serdar und eine genaue Vorlage auf Torschütze Skrzybski brachte kurz vor der Pause die verdiente Schalker Führung. Nach dem Wechsel bejubelten die Fans den vermeintlichen Ausgleich, doch der eingewechselte Laurens Rogowski stand bei seinem Kopfball im Abseits. Dafür waren die Schalker in den letzten 30 Minuten eiskalt und sorgten gegen nachlassende Hausherren rasch für die Entscheidung.

Dynamo Dresden tat sich lange schwer gegen Fünftligisten Dassendorf

Nur mit großer Mühe ist Dynamo Dresden in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Der Fußball-Zweitligist bezwang am Sonnabend den Fünftligisten TuS Dassendorf letztlich fast schon zu hoch mit 3:0 (1:0) und feierte den ersten Pflichtspielsieg der Saison. Chris Löwe (37.), Dzenis Burnic (75.) und Lucas Röser (77.) erzielten vor 5673 Zuschauern in der Zwickauer GGZ-Arena die Tore für das Team von Cristian Fiel.

Dynamos 39 Jahre alter Coach nahm im Vergleich zur zweiten Saison-Pleite vor einer Woche gleich fünf Veränderungen vor. Florian Ballas und René Klingenburg feierten ihr Startelf-Debüt, Moussa Koné, Niklas Kreuzer und Löwe rückten wieder in die erste Elf. In dem aus Sicherheitsgründen nach Zwickau verlegtem Spiel war es eben jenem Löwe zu verdanken, dass die Sachsen mit einer Führung in die Pause gingen. Nach einem Doppelpass mit Burnic traf der 30 Jahre alte Außenverteidiger zum 1:0.

Es war letztlich eine Einzelaktion, die zum Erfolg führte, denn über die gesamte erste Hälfte tat sich der Favorit schwer, Chancen zu kreieren. Gegen die tiefgestaffelten Amateure aus Schleswig-Holstein fehlte es im letzten Drittel an Genauigkeit im Passspiel und dem letzten Willen. Immerhin hatte der Oberligist sogar die besseren Torgelegenheiten. Erst scheiterte Sven Möller (22.) in aussichtsreicher Position an Dynamo-Keeper Kevin Broll. Nur ein Minute später stand beim Schuss von Pascal Nägele nur noch Ballas im Weg.

Unverändert kamen beide Teams aus der Kabine, auch das Spielgeschehen glich dem der ersten Hälfte. Die TuS spielte weiter mutig nach vorn und schnupperte am Ausgleich. Ein Schuss von Mattia Maggio (50.) landete nur knapp neben dem Dynamo-Tor. Etwas mehr als eine Viertelstunde später zielte Dassendorfs Stürmer zu zentral auf Keeper Broll. Lange Zeit war Dynamo nur aus der Distanz gefährlich, Klingenburg (64.) und Löwe (72.) scheiterten nur knapp. Erst als Dassendorf die Puste ausging, erhöhten Burnic und Röser zum Endstand.