Sevilla. Der Rekordsieger der Europa League verunglückt auf dem Heimweg. Auch zwei Neffen kommen ums Leben. Die Kollegen sind erschüttert.

Der europäische Fußball trauert um José Antonio Reyes. Der ehemalige spanische Nationalspieler verunglückte am Sonnabend im Alter von nur 35 Jahren bei einem Autounfall in der Nähe von Sevilla tödlich. "Wir könnten keine schlechtere Nachricht überbringen. Ruhe in Frieden", bestätigte sein ehemaliger Club FC Sevilla das Unglück.

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Nach spanischen Medienberichten soll der Unfall gegen Mittag auf der Autobahn A-376 von Sevilla nach Utrera, seiner Heimatstadt, passiert sein. Reyes war demnach nach dem Training auf dem Heimweg. Das Fahrzeug sei von der Straße abgekommen und in Brand geraten. Bei dem Unfall war auch ein Neffe von Reyes gestorben, wie der Stadtrat Utrera mitteilte. Am Nachmittag starb auch der dritte Insasse des Unfallwagens, wie Medien unter Berufung auf Krankenhausquellen berichteten. Es soll sich um einen weiteren Neffen handeln, der schwere Verbrennungen erlitten habe.

"Ich bin am Boden zerstört. Er war ein wundervoller Spieler, unglaublicher Teamkollege und außergewöhnlicher Mensch", schrieb sein ehemaliger Arsenal-Mitspieler Thierry Henry bei Twitter. "Er ging viel zu früh", erklärte die schwedische Arsenal-Legende Freddie Ljungberg. Auch Sergio Ramos, Kapitän von Real Madrid und der spanischen Nationalmannschaft, sprach seine Trauer aus: "Ich bin gebrochen und erschüttert. Ich habe keine Worte. Wir werden immer an dich denken, mein Freund!"

Auch zwei Neffen Reyes' kommen ums Leben

Utreras Bürgermeister José María Villalobos ordnete zwei Trauertage an und ließ die Fahnen auf halbmast setzen. Das für Sonntag angesetzte Zweitligaspiel zwischen Reyes' Club Extremadura und Cádiz wurde auf Dienstag verschoben. Für das Champions-League-Finale am Abend zwischen Tottenham Hotspur und dem FC Liverpool wurde in Gedenken an den ehemaligen Flügelspieler eine Schweigeminute angeordnet.

Mit Arsenal stand Reyes 2006 selbst einmal im Endspiel der Königsklasse, scheiterte aber am FC Barcelona (1:2). Reyes gewann aber als bislang einziger Profi fünfmal die Europa League. Mit Atlético Madrid triumphierte er 2010 und 2012, mit Sevilla war er drei Jahre in Serie (2014 bis 2016) erfolgreich.

Doch nicht nur auf europäischer Bühne und in Spanien machte sich Reyes einen Namen, auch in England war der schnelle Offensivakteur erfolgreich. Beim FC Arsenal gehörte Reyes zu den legendären "Unbesiegbaren", die in der Saison 2003/04 den Premier-League-Titel ohne eine einzige Niederlage holten.

Alle Zweitligaspiele abgesagt

Seine Karriere startete Reyes beim FC Sevilla, ehe er im Januar 2004 für 20 Millionen Euro nach London wechselte. Neben der Meisterschaft gewann der Freistoßspezialist mit Arsenal auch den FA Cup.

Danach folgten Stationen bei Real Madrid, wo er 2007 als Leihspieler spanischer Meister wurde, Atlético Madrid, Benfica Lissabon und Espanyol Barcelona. Nach einem kurzen Intermezzo in China war Reyes zuletzt in der zweiten spanischen Liga bei UD Extremadura im Einsatz. Die für Sonntag geplanten Spiele in der Segunda División wurden im Gedenken an Reyes von der spanischen Liga auf den kommenden Dienstag verschoben.

Auch in der Nationalmannschaft durfte Reyes sein Können unter Beweis stellen. Bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland war er im Gruppenspiel gegen Saudi Arabien (1:0) im Einsatz und gab dabei den Assist zum Siegestreffer. Für die "La Furia Roja" erzielte er in 21 Spielen vier Tore.