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Neuer Bayern-Boss? Spekulationen um Kahn

Oliver Kahn ist angeblich der Wunschkandidat von Bayern München bei der anstehenden Umstrukturierung der Führungsspitze des deutschen Rekordmeisters. Laut einem Bericht der Zeitschrift "Sport-Bild" soll der frühere Bayern-Kapitän "klarer Favorit" für die Neuausrichtung der Chefetage in einer Zeit nach Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sein. Beider Verträge laufen 2019 aus.

Oliver Kahn bei einer Ehrung ehemaliger Bayern-Spieler in der Münchner Allianz-Arena im Mai 2017.
Oliver Kahn bei einer Ehrung ehemaliger Bayern-Spieler in der Münchner Allianz-Arena im Mai 2017. © picture alliance / Angelika Warmuth/dpa

Kahn soll nach mehreren gescheiterten Anwerbeversuchen durch die Bayern bereit sein, als Vorstand einzusteigen. Im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF hatte er zuletzt dazu gesagt: "Alles zu seiner Zeit." Diesen Satz erklärte der 49-Jährige nun so: "Ich habe das gesagt, weil man nie irgendetwas ausschließen kann."

Laut dem Bericht sei in einer Übergangsphase ein Tandem mit Clubboss Rummenigge und Kahn als Sportvorstand möglich. Dieser Posten ist bei den Bayern seit dem Abschied von Matthias Sammer 2016 verwaist. Wenn Rummenigge sein Amt 2019 aufgeben sollte, könnte ihn Kahn als neuer starker Mann beerben.

"Typisch für meinen Lebenslauf ist, dass ich mich nicht in Aufgaben hineingestürzt habe, für die es mir noch an der einen oder anderen Erfahrung mangelt", sagte Kahn der "Sport-Bild": "Sowohl als Sportler als auch heute als Unternehmer habe ich mich kontinuierlich entwickelt und das notwendige Know-how Stück für Stück aufgebaut."

Korruptionsverdacht: Fifa-Funktionär festgenommen

Ein Mitglied der Fifa-Ethikkommission ist vorübergehend wegen Korruptionsverdacht in Malaysia festgenommen worden. Sundra Rajoo sei im Zuge von Ermittlungen der Malayischen Anti-Korruptionskommission festgesetzt worden, teilte sein Anwalt mit. Er sei kurz darauf aber ohne Bedingungen wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Rajoo genieße diplomatische Immunität, was ein Gericht anerkannte und daher einen siebentägigen Ermittlungsbeschluss ablehnte.

Der Funktionär war im vergangenen Jahr zum stellvertretenden Vorsitzenden der rechtssprechenden Kammer ernannt worden. Unter seinem Mitwirken wurden mehrere lebenslängliche Sperren gegen Funktionäre wegen Korruption ausgesprochen. Der Fußball-Weltverband kommentierte den Vorfall um Rajoo zunächst nicht.

FC Bayern: Davies trainiert erstmals mit

Winter-Neuzugang Alphonso Davies hat seine erste Trainingseinheit beim FC Bayern München absolviert. Der 18-Jährige war am Mittwoch ebenso wie Rückkehrer Robert Lewandowski auf dem Rasen dabei. Der deutsche Rekordmeister hatte den Außenstürmer vom MLS-Club Vancouver Whitecaps zum 1. Januar 2019 für rund zehn Millionen Euro verpflichtet. Der Offensivspieler soll in der Bundesliga-Rückrunde zum Einsatz kommen. Der Vertrag des kanadischen Nationalspielers ist bis zum 30. Juni 2023 datiert.

Lewandowski nahm wieder am Mannschaftstraining teil, nachdem er am Dienstag wegen Kniebeschwerden individuell gearbeitet hatte. Kingsley Coman und Arjen Robben waren nach ihren Verletzungen zu Beginn der Einheit ebenfalls dabei, trainierten danach aber individuell. Die deutschen Nationalspieler sowie David Alaba und Renato Sanches werden erst am Donnerstag zum Team zurückkehren.

Der Spanier Thiago absolvierte am Mittwoch erstmals nach seiner Sprunggelenkverletzung wieder Laufrunden. Der Mittelfeldakteur hatte sich am 30. Oktober im Pokal-Duell beim SV Rödinghausen das vordere Außenband sowie die Gelenkkapsel im rechten Sprunggelenk gerissen.

Linke kehrt als Berater nach Ingolstadt zurück

Der frühere Nationalspieler Thomas Linke kehrt als externer sportlicher Berater überraschend zum kriselnden Zweitligisten FC Ingolstadt zurück. "Thomas wird uns im sportlichen Bereich unterstützen. Wir sind sehr froh, dass er wieder bei uns ist", sagte Vorstandschef Peter Jackwerth am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Linke.

Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, wonach Linke das seit der Entlassung von Angelo Vier vor vier Wochen verwaiste Amt des Sportdirektors übernehmen könnte, das er bis Sommer 2017 ausgeübt hatte. "Ich möchte nicht zurück ins operative Geschäft, daher ist diese Funktion für alle die optimale Lösung", sagte Linke. Er wolle "versuchen, all meine Erfahrung einzubringen", ergänzte der 48-Jährige, der den FCI auch bei der Suche nach einem neuen Sportchef beraten soll.

Linke war bereits von November 2011 bis zu seinem Rücktritt nach dem Bundesliga-Abstieg bei den Schanzern tätig gewesen. Er habe 2017 "bewusst aus privaten Gründen den Schritt gewählt", sich zurückzuziehen, sagte er jetzt. Die Pause habe ihm gut getan.

Schweizer Bundesanwalt verteidigt Treffen mit Infantino

Der Chef der obersten Anklagebehörde in der Schweiz hat zwei informelle und nicht protokollierte Treffen mit Fifa-Chef Gianni Infantino verteidigt. Bundesanwalt Michael Lauber erklärte am Mittwoch in Bern, dass komplexe Verfahren nur mit solchen Treffen zu bewältigen seien. Er wolle in der Lage sein, Strategien zu entwickeln, um ein Verfahren zu führen. Daher werde er auch künftig solche Treffen wahrnehmen. Die Fifa sei in dem behandelten Verfahrenskomplex Privatkläger und geschädigte Partei.

Vor gut zwei Wochen waren die Treffen von Lauber und Infantino im Frühjahr 2016 durch die Football-Leaks-Veröffentlichungen in den Fokus geraten. Die Treffen eingefädelt haben soll der Walliser Oberstaatsanwalt Rinaldo Arnold. Arnold soll zuvor exklusive Einladungen von Infantino angenommen haben, unter anderem zur WM 2018 in Russland und zum Fifa-Kongress 2016 in Mexiko. Gegen ihn wird derzeit ermittelt.

Die Ermittlungen gegen den Chefermittler Olivier Thormann unter anderem wegen Begünstigung und Vorteilsannahme waren derweil am vergangenen Freitag eingestellt worden. Sein Arbeitsvertrag wurde aber dennoch gekündigt – eine Trennung im gegenseitigen Einvernehmen, wie die Behörde und nun auch Lauber persönlich betonten. Die Informationen, die zu Thormanns Freistellung geführt hatten, stünden nicht im Zusammenhang mit den Treffen mit Infantino, sagte Lauber.

China will Gehaltsobergrenze einführen

Der chinesische Fußballverband CFA will offenbar eine Gehaltsobergrenze für die Profis in der Super League einführen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch vermeldete, sollen ab nächster Saison so die Ausgaben der Vereine reduziert werden, um "irrationale" Ausgaben in fürstliche Saläre einzudämmen.

Demnach sollen alle einheimischen Profis ab 2019 neue Verträge abschließen, zitierte Xinhua Quellen der CFA. Die Höhe der Gehaltsgrenze wurde bislang nicht festgelegt, außerdem beziehe sich die Regelung nicht auf die Bezahlung ausländischer Spieler. Zudem soll es eine Obergrenze für Bonuszahlungen geben.

Die Super League ist für horrende Summen bei der Verpflichtung ausländischer Spieler bekannt. So wechselte der brasilianische Nationalspieler Oscar 2016 vom FC Chelsea zum chinesischen Klub Shanghai SIPG, wo er rund 417.000 Euro nach Steuern pro Woche kassieren soll. Der frühere argentinische Nationalspieler Carlos Tévez soll Medienberichten zufolge in seiner Zeit bei Shanghai Shenhua mit rund 38 Millionen Euro Jahresgehalt der bestbezahlte Fußballer der Welt gewesen sein.

Haller schlug Angebot aus China aus

Sébastien Haller hat vor seinem Wechsel zu Eintracht Frankfurt nach eigenen Angaben ein lukratives Angebot aus der chinesischen Super League ausgeschlagen. "Ich hätte für viel Geld nach China gehen können", sagte der Franzose der "Sport-Bild": "Aber ich denke, dass jeder, der professionell Fußball spielt, dies auf dem höchstmöglichen Level tun möchte. Für mich war Geld deshalb nicht das Wichtigste."

Laut Haller hätte sein damaliger Verein FC Utrecht das Angebot aus Asien gerne angenommen, da die gebotene Ablösesumme fast doppelt so hoch war wie die sieben Millionen Euro, die Frankfurt 2017 zahlte. Für den Angreifer, mit acht Toren und sieben Vorlagen derzeit Topscorer der Bundesliga, war die sportliche Perspektive jedoch entscheidend. "Und sind wir ehrlich: Wenn man in einer der fünf Top-Ligen spielt, verdient man auch gutes Geld – und zwar ausreichend genug", ergänzte er.

Bayern-Star Martínez wirbt für Handball-WM

Bayern-Star Javi Martínez ist neuer Botschafter der Handball-WM 2019 für die Vorrundenspiele in München. Der 30 Jahre alte Spanier übernimmt das Amt gemeinsam mit dem früheren Handballweltmeister Dominik Klein.

"Ich hoffe, dass viele Fans in die Olympiahalle kommen, um die Teams von Kroatien, Mazedonien, Island, Japan, Bahrain und natürlich meine Landsleute aus Spanien zu unterstützen", sagte Martínez. Er werde definitiv dabei sein.

"Javi Martínez ist für München ein perfekter Botschafter. Seine Popularität als Fußballer des FC Bayern strahlt ab auf die Handball-WM und deren fantastisches Angebot", sagte Präsident Andreas Michelmann vom Deutschen Handballbund (DBB): "Und wer steht dafür aus internationaler Sicht glaubhafter als ein Fußballweltmeister aus dem Land des Handballeuropameisters Spanien?"

Die WM findet vom 10. bis 27. Januar in Deutschland und Dänemark statt. Gespielt wird neben München in Berlin, Köln, Hamburg, Kopenhagen und Herning.

Irlands Nationaltrainer zurückgetreten

Nach dem Abstieg in die Drittklassigkeit der Nations League ist Martin O'Neill als Trainer von Irlands Nationalmannschaft zurückgetreten. Wie der irische Verband am Mittwoch mitteilte, verlässt auch Co-Trainer Roy Keane das Team. Die beiden hatten die "Boys in Green" 2013 übernommen und drei Jahre später bei der EM in Frankreich bis ins Achtelfinale geführt.

"Ich möchte Martin, Roy und dem ganzen Team für ihren Einfluss danken, den sie auf die irische Mannschaft hatten", sagte FAI-Generaldirektor John Delaney: "Es gab viele Highlights während Martins Amtszeit – unübertroffen die EM 2016 in Frankreich, die allen irischen Anhängern noch lange in Erinnerung bleiben wird."

Die Iren, die sich nicht für die WM in Russland qualifiziert hatten, spielten zuletzt eine enttäuschende Nations League. O'Neill und sein Team holten in ihrer B-Gruppe nur zwei Punkte gegen Dänemark und Wales und stiegen in die C-Liga ab. In den neun Spielen in diesem Jahr feierte Irland nur einen Sieg in einem Test gegen die USA, in den vergangenen vier Spielen gelang zudem kein Tor.

Rolser fällt lange aus

Die Hoffnungen von Nicole Rolser auf eine Teilnahme an der Frauen-WM im nächsten Jahr in Frankreich haben einen erheblichen Dämpfer erfahren. Wie ihr Club FC Bayern München mitteilte, erlitt die Angreiferin im DFB-Pokal-Spiel gegen Werder Bremen (3:0) einen Kreuzbandriss im linken Knie. Diese Diagnose gaben die Ärzte nach einer eingehenden Untersuchung bekannt. Rolser muss operiert werden und fällt für den Rest der Saison aus.

Die 26-Jährige spielt seit 2015 beim FC Bayern und gab in diesem Jahr unter Bundestrainer Horst Hrubesch ihr Nationalmannschaftsdebüt. Auch bei den letzten Länderspielen gegen Italien (5:2) und Spanien (0:0) gehörte sie zum DFB-Kader.

Hertha hebt Fahnenverbot auf

Hertha BSC hat zum Heimspiel der Fußball-Bundesliga am Sonnabend gegen die TSG Hoffenheim (15.30 Uhr/Sky) das Verbot von Spruchbändern und -bannern sowie Blockfahnen und Doppelhaltern wieder aufgehoben. Der Club hatte das Verbot nach den Ausschreitungen von Dortmund für das vergangene Heimspiel gegen RB Leipzig (0:3) angeordnet.

Grund für die Änderung ist eine Annäherung zwischen Fanvertretern und der Geschäftsführung des Clubs. Die "Basis eines vertrauensvollen Austauschs und Umgangs" sei bereitet, erklärte der Verein. Zuvor hatte es wegen der Randale während des Auswärtsspiels bei Borussia Dortmund (2:2) Auseinandersetzungen zwischen der Geschäftsführung und Teilen der Fans gegeben.

Die Anhänger hatten mit Unverständnis auf das Verbot beim Heimspiel gegen Leipzig reagiert und auf die sonst übliche lautstarke Unterstützung im Stadion verzichtet.

Dybala trifft erstmals für Argentinien

Argentiniens Nationalmannschaft hat den Neuaufbau nach der enttäuschenden WM erfolgreich fortgesetzt. Ohne Lionel Messi, Sergio Agüero und Ángel Di María gewann der zweimalige Weltmeister sein Länderspiel gegen Mexiko in Mendoza mit 2:0 (1:0).

Die Tore für die Albiceleste erzielten Mauro Icardi (2.) von Inter Mailand und Paulo Dybala (86.) von Juventus Turin, der zum ersten Mal für die Nationalelf traf. Bereits am Freitag hatte sich die Mannschaft von Interimstrainer Lionel Scaloni mit 2:0 gegen die Mexikaner durchgesetzt.

Messi hat nach Argentiniens Achtelfinal-Aus bei der WM-Endrunde im vergangenen Sommer in Russland noch nicht wieder für sein Heimatland gespielt. Der fünfmalige Weltfußballer soll in Absprache mit Scaloni bis zum Jahresende nicht mehr für die Nationalelf zum Einsatz kommen.

Frankreich schlägt Uruguay erneut – Mbappé verletzt

Weltmeister Frankreich hat sich nach dem verpassten Einzug ins Finalturnier der Nations League ein Erfolgserlebnis verschafft. Die Mannschaft von Trainer Didier Deschamps gewann gegen Uruguay die Neuauflage des WM-Viertelfinales (2:0) mit 1:0 (0:0), Shootingstar Kylian Mbappé musste jedoch wegen einer Schulterverletzung in der ersten Spielhälfte vom Feld. Der 19-Jährige von Paris Saint-Germain konnte nach einem Zusammenstoß mit Torhüter Martin Campana nicht mehr weiterspielen. "Er hat Schmerzen in der Schulter, er ist unglücklich gefallen", sagte Deschamps in der Halbzeitpause: "Ich hoffe, dass es nicht schlimm ist."

Für PSG-Trainer Thomas Tuchel droht nach Neymar, der sich ebenfalls am Dienstagabend im Test Brasiliens gegen Kamerun (1:0) im Adduktorenbereich verletzte, in Mbappe nun der zweite Superstar auszufallen. Am 28. November empfängt der französische Meister in einem richtungsweisenden Spiel in der Champions League den FC Liverpool.

Den einzigen Treffer des Tages im Stade de France von Saint-Denis erzielte Olivier Giroud per Handelfmeter (52.). Sein Debüt für die französische Nationalmannschaft feierte Alassane Plea (25) von Borussia Mönchengladbach. Der Stürmer wurde in der 80. Minute für den Torschützen eingewechselt.