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Deutschland in der Nations League nur noch zweitklassig

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist in Europas Fußball nur noch zweitklassig. Das 2:0 der Niederlande gegen Weltmeister Frankreich besiegelte am Freitagabend den Abstieg der Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw von der Liga A in die Liga B des neuen Wettbewerbs. Damit ist die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in Europas Fußball nur noch zweitklassig. Auch mit einem Sieg am Montag in Gelsenkirchen kann die DFB-Elf den letzten Platz der Gruppe 1 nicht mehr verlassen. Bei der nächsten Auflage des Wettbewerbs im Jahr 2020 muss Deutschland in der zweiten Division antreten und könnte dann als Gruppensieger die Rückkehr in die A-Liga schaffen. Löw hatte schon vor der Partie betont, dass ein Abstieg für ihn „kein Weltuntergang“ wäre.

In Rotterdam erzielten Georginio Wijnaldum (44. Minute) und Memphis Depay per Foulelfmeter (90.+6) die Tore. Die Niederländer können mit einem Sieg auf Schalke sogar Frankreich noch von Platz eins verdrängen und sich für das Finalturnier im Juni 2019 qualifizieren. Deutschland ist in der Nations League noch ohne Sieg. Gegen Frankreich gab es ein 0:0 in München und ein 1:2 in Paris. Im Hinspiel gegen Oranje setzte es ein demütigendes 0:3.

Deutschland droht in EM-Qualifikation Topgegner

Bundestrainer Joachim Löw, Assistenztrainer Marcus Sorg und Teammanager Oliver Bierhoff (v. l. n. r.)
Bundestrainer Joachim Löw, Assistenztrainer Marcus Sorg und Teammanager Oliver Bierhoff (v. l. n. r.) © dpa | Ina Fassbender

Deutschland könnte bei der Auslosung für die EM-Qualifikation zur EM 2020 nicht im Topf der zehn besten Mannschaften eingruppiert werden. Nach derzeitigem Stand belegt die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw im Ranking aller zwölf Teams der Liga A der Nations League nur den elften Platz und würde somit bei der Auslosung am 2. Dezember in Dublin nur in Topf zwei landen.

Mit einem Sieg am Montag gegen die Niederlande könnte das DFB-Team noch aus eigener Kraft den Sprung in Topf 1 schaffen. Auch eine Niederlage von Polen am Dienstag gegen Portugal würde dem DFB-Team helfen.

Sollte Deutschland in Topf 2 bleiben, würden in der Ausscheidungsrunde von März bis November 2019 Duelle gegen ein Topteam wie Spanien oder Frankreich drohen. Allerdings qualifizieren sich alle Gruppensieger und Gruppenzweiten für die Endrunde.

Hategan pfeift Klassiker gegen Niederlande

Der Rumäne Ovidiu Haţegan pfeift den Nations-League-Abschluss der deutschen Nationalmannschaft am Montag (20.45 Uhr/ARD) in Gelsenkirchen gegen die Niederlande. Der 38 Jahre alte Arzt ist seit 2008 Fifa-Schiedsrichter und kam unter anderen bei der EM 2016 in Frankreich zum Einsatz.

Hategan leitete bisher ein Spiel der DFB-Auswahl. Im Oktober 2016 feierte die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw in der WM-Qualifikation in Hamburg einen 3:0-Heimsieg gegen Tschechien.

Schalke denkt über Modeste nach

Der kriselnde Vizemeister Schalke 04 hat Interesse am früheren Bundesliga-Stürmer Anthony Modeste bekundet. "Er ist ein Torjäger, der immer eine gute Quote hatte, egal wo er war", sagte Trainer Domenico Tedesco am Freitag. Auf die Frage nach einer möglichen Verpflichtung antwortete er: "Muss man mal schauen."

Modeste hatte von 2013 bis 2015 für die TSG Hoffenheim 19 und von 2015 bis 2017 für den 1. FC Köln 40 Bundesligatore erzielt. Dann wechselte er für rund 30 Millionen Euro nach China. Seinen Vertrag mit Tianjin Quanjian kündigte der 30-Jährige im Sommer einseitig wegen ausstehender Gehaltszahlungen. Seit Wochen trainiert er in Köln bei der zweiten Mannschaft mit. "Seine Vertragssituation ist nicht so einfach", sagte Tedesco.

Einen Torjäger könnte Schalke gut gebrauchen. Die Königsblauen haben in den ersten elf Spielen der Bundesligasaison lediglich acht Treffer erzielt und liegen als Tabellen-14. nur einen Punkt vor dem Relegationsplatz. Zudem fallen die Stürmer Mark Uth (Muskelverletzung) und Breel Embolo (Mittelfußbruch) länger aus.

Jobgarantie für FCN-Trainer Köllner

Andreas Bornemann, Sportvorstand des 1. FC Nürnberg, hat Michael Köllner das Vertrauen ausgesprochen und will trotz Bundesliga-Tabellenplatz 15 am Trainer festhalten. „Er ist ein Trainer, der wirklich früh morgens auf die Anlage kommt und sie spätabends wieder verlässt. Und sich dazwischen, wenn er nicht auf der Anlage ist, auch noch Gedanken macht, wie er die Mannschaft und das Training verbessern und Ideen entwickeln kann, um das Team auf den nächsten Gegner noch besser vorzubereiten“, sagte Bornemann in einem Interview mit dem Sender Sky Sport News HD. „Das geht aus meiner Sicht nicht besser. Er hat eine hohe Identifikation mit dieser Aufgabe, diesem Club und der Region. Das ist aus meiner Sicht eine optimale Konstellation, sodass ich mir aktuell keinen besseren Trainer für den 1. FC Nürnberg vorstellen könnte.“

Kimmich: Havertz "einer für die Bayern"

Kai Havertz hat beim 3:0 (3:0)-Sieg im Länderspiel der Nationalmannschaft gegen Russland ein glänzendes Startelfdebüt gefeiert – und sich vielleicht ins Blickfeld des deutschen Rekordmeisters gespielt. Der 19-Jährige sei "einer für die Bayern", sagte der Münchner Defensivspieler Joshua Kimmich nach dem Spiel. Auf Sport1-Nachfrage ergänzte er: "Ich kann ihn nicht kaufen, aber er ist ein Spieler, der sehr gut zu uns passen würde."

Da verstehen sich zwei gut: Kai Havertz (l.) und Joshua Kimmich.
Da verstehen sich zwei gut: Kai Havertz (l.) und Joshua Kimmich. © imago/Matthias Koch

Havertz würde aber kein billiges Vergnügen für die Bayern werden. Das Toptalent, das bereits 65 Bundesligaspiele bestritten hat, besitzt bei Bayer Leverkusen noch einen Vertrag bis 2022. Außerdem wurde bereits ausländischen Topklubs wie dem FC Barcelona und dem FC Arsenal Interesse nachgesagt. Gegen Russland bewies Havertz mit seiner Übersicht und Technik, warum ihn Experten als kommenden Superstar sehen.

"Es hat riesig Spaß gemacht auf dem Platz. Ich habe mich ziemlich wohl gefühlt, hatte viele Bälle und Aktionen", sagte der Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold für den besten deutschen U-19-Spieler des Jahres 2018: "Ich glaube, auf dieser Leistung lässt sich gut aufbauen."

Kimmich geriet gar ins Schwärmen. "Er hat ein überragendes Spiel gemacht, hat sich immer wieder sehr gut im Raum bewegt", sagte der 23-Jährige: "Er hat ein brutales Gefühl für den Raum, eine super Ballkontrolle und tolle Übersicht. Ich hoffe, dass er noch sehr viele Spiele für uns machen wird."

Grindel über leere Plätze nicht besorgt

Die leeren Plätze beim Länderspiel der Nationalmannschaft am Donnerstagabend in Leipzig gegen Russland (3:0) beunruhigen DFB-Präsident Reinhard Grindel nicht. "20.45 Uhr ist für viele unter der Woche schwierig. Wir hatten knapp 36.000 Zuschauer, das ist das, was RB Leipzig bei vergleichbaren Spielen auch hat", sagte Grindel.

Der ebenfalls schleppend angelaufene Ticketverkauf für das letzte Gruppenspiel in der Nations League am Montag (20.45 Uhr/ARD) in Gelsenkirchen gegen die Niederlande habe zudem in den letzten Tagen deutlich angezogen, verriet Grindel. Er hofft sogar auf ein nahezu ausverkauftes Schalke-Stadion (54.700 Plätze).

Im Spiel gegen Russland waren viele Lücken auf den Tribünen sichtbar, und trotz des überzeugenden Auftritts der neu formierten DFB-Auswahl herrschte lange Zeit eine seltsam zurückhaltene Stimmung. "Man kann nicht erwarten, dass uns die Fans nach diesem Jahr die Bude einrennen", hatte Bundestrainer Joachim Löw schon vor dem Anpfiff gesagt. Kapitän Manuel Neuer hoffte, "dass wir den Zuschauern auch ein bisschen Spaß gemacht haben, dass ein paar mehr Zuschauer in die Schalke-Arena kommen."

Nationalteam: Kroos kommt, Hector bleibt

Toni Kroos ist am Freitag in Leipzig zur deutschen Nationalmannschaft gestoßen. Der Weltmeister von 2014 war in Absprache mit Bundestrainer Joachim Löw beim 3:0-Erfolg am Donnerstag gegen Russland geschont worden. Kroos absolvierte am Freitagmorgen mit den Reservisten bereits eine Trainingseinheit und dürfte im Nations-League-Duell am Montag (20.45 Uhr/ARD) in Gelsenkirchen gegen die Niederlande in der Startelf stehen.

Jonas Hector bleibt derweil beim Team, obwohl er sich beim 3:0-Sieg des DFB-Teams gegen Russland eine Verstauchung am linken Sprunggelenk zugezogen hat. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund nach einer weiteren Untersuchung des Kölner Linksverteidigers am Freitag mit. Hector musste in Leipzig in der zweiten Halbzeit nach einem bösen Foul von Alexander Jerochin ausgewechselt werden. Ein Bruch oder ein Bänderriss aber konnte beim 28-jährigen Nationalspieler ausgeschlossen werden. Hector bleibt für das Nations-League-Spiel am Montag gegen Holland weiter im Kader und wird von der medizinischen Abteilung des DFB behandelt. Sein Mitwirken gegen Holland ist offen.

Gute Länderspielquote für RTL

Über sieben Millionen Zuschauer hat der 3:0 (3:0)-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Russland vor die TV-Geräte gelockt. Während in der ersten Halbzeit 7,06 Millionen Fans (22,5 Prozent Marktanteil) den Test des Ex-Weltmeisters in Leipzig bei RTL verfolgten, waren es nach der Pause gar 7,72 Millionen (29,3 Prozent Marktanteil).

Das entscheidende Spiel in der Nations League am kommenden Montag (20.45 Uhr) gegen die Niederlande überträgt die ARD.

Hertha wochenlang ohne Rekik

Hertha BSC muss den nächsten verletzungsbedingten Ausfall eines Abwehrspielers hinnehmen. Innenverteidiger Karim Rekik wird dem Bundesligaclub wegen eines leichten Muskelfaserrisses im Oberschenkel einige Wochen fehlen. Dies teilten die Berliner am Freitag mit. Rekik hatte sich die Blessur am Donnerstag im Testspiel gegen den Zweitligisten Erzgebirge Aue (1:1) zugezogen.

Nachdem Niklas Stark (Knochenprellung) und Lukas Klünter (Muskelbündelriss) den Rest der Hinrunde fehlen werden, ist Rekik bereits der dritte längere Ausfall in der Hertha-Defensive. In der laufenden Woche legt zudem U21-Nationalspieler Jordan Torunarigha aufgrund einer starken Muskelprellung im Wadenbereich eine Trainingspause ein.

Ermittlungen gegen Fifa-Chefermittler eingestellt

Die Schweizer Justiz hat ein Strafverfahren gegen einen Staatsanwalt nach Vorwürfen im Zusammenhang mit Fifa-Ermittlungen eingestellt. Die außerordentliche Staatsanwaltschaft des Bundes hatte Informationen erhalten, dass der Chefermittler für Wirtschaftsdelikte, Olivier Thormann, Amtsgeheimnisse verletzt habe. Außerdem wurden Informationen zu den Vorwürfen der Begünstigung, der Bestechung und der Vorteilsannahme geprüft. "Der erwähnte Anfangsverdacht wurde in der Untersuchung nicht erhärtet, sondern entkräftet", teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag in Zürich mit.

Fifa-Chefermittler Thormann war vor einer Woche suspendiert worden. Wie die Bundesanwaltschaft am Freitag mitteilte, soll Thormanns Arbeitsvertrag gekündigt werden. Darauf habe man sich nach einer gemeinsamen Diskussion und genauer Bewertung der Situation geeinigt. Die Behörde hatte aber bereits vor einigen Tagen betont, dass die Ermittlungen gegen Thormann nicht im Zusammenhang mit den Football-Leaks-Enthüllungen standen.

Im Kanton Wallis wird derweil weiter intern gegen den Walliser Oberstaatsanwalt Rinaldo Arnold ermittelt. Arnold soll von Fifa-Boss Gianni Infantino exklusive Einladungen angenommen haben, unter anderem zur WM 2018 in Russland und zum Fifa-Kongress 2016 in Mexiko. Im Gegenzug soll Arnold für den Fifa-Chef ein Treffen mit dem Schweizer Bundesanwalt Michael Lauber eingefädelt haben. Dabei soll es um laufende Ermittlungen im Fifa-Korruptionsskandal gegangen sein.

Eredividie wird nicht verkleinert

Der Vorstoß des niederländischen Rekordmeisters Ajax Amsterdam zur Reduzierung der ersten Liga auf 16 Vereine ist abgeschmettert worden. Auf ihrer Reformkonferenz in Utrecht stimmte die Mehrheit der Vereine für weiterhin 18 Teilnehmer in der Eredivisie. Ajax hatte zusammen mit einigen Spitzenclubs eine Verkleinerung der Liga angestrebt, um das Niveau im internationalen Vergleich zu erhöhen.

Von der Saison 2020/an 21 werden jedoch die letzten beiden der Tabelle direkt in die zweite Liga ab- und die ersten beiden Zweitligaklubs direkt aufsteigen. Aktuell bestreiten der 16. und 17. Relegations-Play-offs. Dieser Beschluss muss noch vom Kooperationsrat der beiden Profiligen und des niederländischen Verbandes KNVB bestätigt werden.

Die Erstligisten dürfen weiterhin auf Kunstrasen spielen, obwohl sich in einer Meinungsumfrage zuvor die Mehrheit für Naturrasen ausgesprochen hatte. Wer auf natürlichem Grün spielt, erhält ab der Saison 2021/22 jährlich eine Prämie von maximal 350.000 Euro, die von den Europapokalteilnehmern finanziert wird. Im Gegenzug wird im Ligaspielplan auf deren internationale Verpflichtungen Rücksicht genommen. In den KNVB-Pokal steigen diese Clubs erst in der zweiten Runde ein.

Zudem wird jeder Klub verpflichtet, eine eigene Jugendabteilung zu führen oder mit einem Amateurverein im Nachwuchsbereich zusammenzuarbeiten. Ajax, Feyenoord Rotterdam, PSV Eindhoven, AZ Alkmaar, FC Utrecht und Vitesse Arnheim vereinbarten ein gegenseitiges Abwerbeverbot für Talente.

Bremer Senatorin will Werder helfen

Werder Bremen kann bei den Plänen zum Bau eines neuen Nachwuchsleistungszentrums in der Nähe des Weserstadions auf Unterstützung aus der Politik hoffen. "Der Verein heißt nicht Werder Weyhe, sondern Werder Bremen. Das ist eine Marke, die gibt man nicht leichtfertig ab. Die kennt man in ganz Deutschland", sagte Anja Stahmann, Bremer Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport der "Bild"-Zeitung. "Für die Identifikation der Menschen in Bremen spielt Werder eine große Rolle. Ich stehe dafür, dass das es so bleibt, und unterstütze den Verein auch", sagte Stahmann.

Werder hatte angesichts der sich hinziehenden Planungen für das rund 32 Millionen Euro teure Projekt am Mittwoch damit gedroht, notfalls außerhalb von Bremen ein geeignetes Grundstück für sein Vorhaben zu suchen. "Dann würden wir nur noch alle 14 Tage für die Spiele zu Besuch ins Weserstadion kommen. Das wäre nicht das Werder, das wir wollen und brauchen", hatte Clubpräsident und Werder-Geschäftsführer Hubertus Hess-Grunewald gesagt.

Hintergrund ist die Frage, ob die Pläne für den Bau genehmigungsfähig sind. Ein Problem stellt demnach das Thema Hochwasserschutz dar, da die geplante Baufläche in einem Überflutungsgebiet liegt.

PSG vom Diskriminierungsvorwurf entlastet

In dem Fall von umstrittenen Rekrutierungs-Formularen für neue Spieler hat der französische Meister Paris Saint-Germain keinen Fall von Diskriminierung festgestellt. Das habe eine interne Untersuchung ergeben, teilte der Hauptstadtclub in der Nacht zum Freitag laut Nachrichtenagentur AFP mit.

Nach Recherchen der investigativen Internetzeitung "Mediapart" im Rahmen der sogenannten Football Leaks hatte PSG schon vorher bestätigt, dass Formulare mit illegalem Inhalt von der Rekrutierungsabteilung verwendet wurden. Auf den Papieren waren Optionen wie "Französisch", "Maghrebinisch", "Westindisch" oder "Schwarzafrikanisch" vorgegeben. Die Erhebung ethnischer Daten von Personen ist in Frankreich verboten.

Die Untersuchung habe die Existenz der Formulare mit Herkunftsangaben von 2013 bis 2017 bestätigt, berichtete PSG nun laut Agentur. Sportministerin Roxana Maracineanu teilte via Twitter mit, PSG-Generaldirektor Jean-Claude Blanc habe ihr zugesagt, das Auswahlverfahren neu zu organisieren.