Amateure: 4:0 mit neuer Lärmschutzwand, Wedel unterlaufen zwei Eigentore, Franz mit Schulterbruch.

Richtige Farben. Am zehnten Spieltag der Oberliga konnte der TSV Sasel endlich sein erstes Heimspiel bestreiten. „Schön“, grinste Trainer Danny Zankl, der gegen Niendorf gleich den ersten Heimsieg verbuchen konnte. „Es war ein Schlag ins Gesicht“, bewertete dagegen NTSV-Trainer Ali Farhadi die verdiente 0:4-Niederlage. Eine neue Lärmschutzwand hatte die Heimpremiere der Saseler lange verzögert. „Die Bauarbeiten waren im Zeitplan“, sagte Thomas Henselmann, Sasels dritter Vorsitzender. Über 650.000 Euro hat der Zaun insgesamt gekostet – gezahlt hat die Stadt. Ob die Nachbarn jetzt zufriedener sind? „Ich glaube nicht“, mutmaßte Henselmann.

Sasels Kapitän Timo Adomat sieht den Bretterzaun mit gemischten Gefühlen: „Es ist eine andere Atmosphäre. Gewöhnungsbedürftig. Noch ist alles sauber, aber wir befürchten, dass der schnell besprüht sein wird – hoffentlich dann mit den richtigen Farben.“

Bescheidener Zehnerpack. Ein überraschendes Schützenfest veranstaltete Hansa-Landesligist Bramfelder SV beim keinesfalls schlecht gestarteten Klub Kosova. Mit 10:0 (4:0) fegte der BSV die Kosovaren von Ex-St.-Pauli­aner Daniel Sager vom Feld. „So merkwürdig es klingt, aber wir hatten etwas Spielglück“, analysierte Bramfelds Trainer Carsten Henning den Zehnerpack. „In Hälfte eins haben wir vier von sechs Möglichkeiten genutzt, unser Torwart hält beim Stand von 1:0 für uns einen Elfer und ab der 60. Minute spielten wir aufgrund des Platzverweises eines Gegners, der nach vorne immer gefährlich war, in Überzahl.“ Bei so viel Bescheidenheit erschien Hennings Antwort auf die Frage, was er denn mit seinem Keeper Sascha Kleinschmidt gemacht habe, der nicht gerade als Elfmeterkiller bekannt ist, nur logisch: „Nichts Besonderes.“

Bitte noch genauer. Einen feinen Spaß erlaubte sich Altonas Trainer Berkan Algan nach der Festigung der Tabellenführung durch das 2:1 im Oberligaspiel beim SV Curslack-Neuengamme. „Den muss er halt noch genauer schießen“, kommentierte Algan lächelnd eine Aktion seines Spielers Niklas Siebert nach einer halben Stunde. Der hatte mit einem wahren Kunstschuss den Ball an die Unterkante der Latte geschossen, von wo er zunächst an den Innenpfosten sprang – und dann wieder ins Feld. Gute Laune also in Altona, Heim-Tristesse weiter in Curslack. Mit nur drei Zählern aus sechs Spielen stellen die weiterhin am Gramkowweg sieglosen Curslacker das zweitschlechteste Team auf eigenem Geläuf.

Fünf Treffer gemacht, 3:3 gespielt. Zu viel Treffsicherheit legte der Oberligist Wedeler TSV gegen den SC Victoria an den Tag. In der ersten halben Stunde lief alles glatt für den Außenseiter, der mit 3:0 in Führung ging. Timo Stegmann (38.) verkürzte auf 3:1 – und das war das einzige Tor der Victorianer, die dennoch einen Punkt mitnahmen. Denn in Hälfte zwei bugsierte erst Wedels Kjell Ellerbrock einen vom Pfosten abprallenden Ball mit dem Schienbein zum 3:2 ins eigene Netz (57.), dann köpfte sein Kollege Daniel Diaz mustergültig an seinem Keeper Niklas Marten vorbei ins eigene Tor (87.) zum 3:3. „Das ist sehr unglücklich gelaufen. Der Punkt für Victoria ist nicht verdient. In der zweiten Halbzeit läuft es zu oft nicht bei uns. Diesmal war ich in der Pause laut, damit die Mannschaft wach bleibt. Hat leider auch nichts gebracht“, sagte Wedels Trainer Daniel Domingo. Erleichtert war Victorias Trainer Jean-Pierre Richter: „In der ersten halben Stunde haben wir alles falsch gemacht, was wir falsch machen konnten. Am Ende haben wir uns den Punkt mit viel Leidenschaft erkämpft.“

Getrübte Freude. Einen wichtigen 3:1-Auswärtssieg feierte der HEBC in Buchholz. Getrübt wurde die Freude durch eine Verletzung von Kevin Franz, die nichts für schwache Nerven war. Nach einem harmlosen Schubser fiel Franz beim Stand von 2:0 in der 55. Minute unglücklich – und brach sich die linke Schulter. Ein Knochen stand gar heraus, die Partie musste für 25 Minuten unterbrochen werden, bis ein Krankenwagen eintraf, da Franz am Boden nicht bewegt werden konnte „Das tut mir sehr leid für Kevin“, fühlte HEBC-Trainer Jörn Großkopf mit.