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Löw stellt neuen Verhaltenskodex für DFB-Team auf

Die deutsche Nationalmannschaft will sich nach dem WM-Desaster wieder demütiger und volksnah geben. Nationalspieler Thomas Müller berichtete am Dienstag von einer Ansprache der sportlichen Leitung um Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Direktor Oliver Bierhoff beim Treffen der DFB-Auswahl am Montag, in der dieser Aspekt neben sportlichen Dingen betont worden sei. „Es ging sowohl um taktische Details als auch um das Auftreten und das Erscheinungsbild der Mannschaft“, sagte Müller: „Es wurde intern angesprochen, dass wir noch offener auf die Leute und Fans zugehen wollen. Das werden wir auch umsetzen.“

Bundestrainer Joachim Löw reagiert auf das WM-Debakel
Bundestrainer Joachim Löw reagiert auf das WM-Debakel © dpa

Bei der Ankunft in München am Montag schrieben die meisten Stars geduldig Autogramme oder standen für Selfies zur Verfügung. Die Versöhnung mit dem Anhang soll aber vor allem über Leistung auf dem Platz erfolgen. Der emotionslose Fußball soll der Vergangenheit angehören. „Es geht darum, dass nach außen für den Fan klar wird, dass da eine Mannschaft auf dem Platz steht, die sich zerreißt“, sagte Müller mit Blick auf das Duell in der Nations League mit Weltmeister Frankreich am Donnerstag (20.45 Uhr/ZDF) in München.

DFB-Frauen lösen WM-Ticket – Hrubesch knackt Neid-Rekord

Mit einem standesgemäßen Kantersieg auf den Färöern haben die deutschen Fußballerinnen ihr WM-Ticket unter Dach und Fach gebracht. Durch ein abschließendes 8:0 (3:0) beim völlig überforderten Schlusslicht sicherte sich das DFB-Team als Gruppensieger die Teilnahme an der Endrunde in Frankreich (7. Juni bis 7. Juli 2019). Drei Tage nach dem wichtigen 2:0 (1:0) in Island stellte Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch eine Bestmarke ein. Mit fünf Siegen in Serie egalisierte der 67-Jährige den Startrekord von Silvia Neid aus dem Jahr 2005.

Vor 651 Zuschauern in Torshavn schossen Lea Schüller (3.), Lina Magull (25./68.), Leonie Maier (27.), Carolin Simon (58./73.) und Alexandra Popp (71./90.+2) den siebten deutschen Erfolg im achten Qualifikationsspiel heraus. Einziger Wermutstropfen bei stürmischem Regenwetter: Der zweimalige Weltmeister ließ noch zahlreiche Chancen ungenutzt.

Mourinho akzeptiert Bewährungsstrafe

Der portugiesische Startrainer José Mourinho hat offenbar in Spanien eine einjährige Gefängnisstrafe auf Bewährung wegen Steuerhinterziehung akzeptiert. Außerdem ist eine Geldbuße von 1,9 Millionen Euro fällig. Das berichtet die Zeitung „El Mundo Deportivo“. Es geht um eine Summe von 3,3 Millionen Euro, die der Teammanager von Manchester United in den Jahren 2011 und 2012 am Fiskus vorbeigeschleust hat.

Manchester Uniteds Teammanager José Mourinho vor seiner Zeugenaussage vor Gericht in Pozuelo de Alarcón bei Madrid
Manchester Uniteds Teammanager José Mourinho vor seiner Zeugenaussage vor Gericht in Pozuelo de Alarcón bei Madrid © REUTERS | Javier Barbancho

Mourinho befindet sich in bester Gesellschaft, denn auch Weltfußballer Cristiano Ronaldo (jetzt Juventus Turin) und dessen argentinischer Rivale Lionel Messi (FC Barcelona) haben Steuerprobleme in Spanien. Messi wurde schon zu 21 Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Alle Gefängnisstrafen unter zwei Jahren werden in Spanien normalerweise zur Bewährung ausgesetzt.

Im Juni 2017 war Mourinho wegen Steuerhinterziehung angeklagt worden. Zu diesem Vorwurf hatte der 55-Jährige im November 2017 vor einem Gericht in Madrid ausgesagt.

Club-WM ausgelost

Champions-League-Sieger Real Madrid trifft auf dem Weg zu einer erfolgreichen Titelverteidigung bei der Club-WM (12. bis 22. Dezember) im Halbfinale auf den Sieger der Partie zwischen Deportivo Guadalajara und dem asiatischen Kontinentalmeister. Das ergab die Auslosung der Fifa in Zürich.

Bei dem Turnier in den Vereinigten Arabischen Emiraten kämpfen die sechs Kontinentalmeister sowie Landesmeister Al-Ain FC um eine der bedeutendsten Trophäen des internationalen Clubfußballs. Im Eröffnungsspiel treten Al-Ain und das Team Wellington aus Neuseeland gegeneinander an. Der asiatische Kontinentalmeister fordert in der zweiten Runde Deportivo Guadalajara. Der Sieger trifft in der Vorschlussrunde am 19. Dezember im Zayed-Sports-City-Stadion auf Real mit dem deutschen Nationalspieler Toni Kroos.

Der Vertreter Südamerikas (Gewinner der Copa Libertadores 2018) spielt gegen den Sieger der Begegnung zwischen dem afrikanischen Kontinentalmeister und dem Gewinner der Partie Al-Ain und Wellington. Das Endspiel findet am 22. Dezember im Zayed-Sports-City-Stadion statt.

Ende von Bartels' Leidenszeit zeichnet sich ab

Neun Monate nach seinem Achillessehnenriss im Dezember vergangenen Jahres ist Stürmer Fin Bartels wieder ins Mannschaftstraining von Werder Bremen zurückgekehrt. Der 31-Jährige absolvierte einige Übungen mit seinen Teamkollegen und soll sich in den kommenden Wochen weiter heranarbeiten.

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Beim Bundesligaclub hofft man, dass Bartels im Oktober wieder voll ins Training einsteigen kann. Offen bleibt vorerst, ob es in diesem Jahr schon zu Bundesliga-Einsätzen reichen wird.

Bobic sagt Ende der 50+1-Regel voraus

Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic geht davon aus, dass die umstrittene 50+1-Regel in der Fußball-Bundesliga fallen wird. „Ich bin realistisch“, sagte der 56-Jährige beim Fußballgipfel des Wochenmagazins „Die Zeit“ am Dienstag in Frankfurt am Main: „Ob ich das will? Ich würde es spannend finden, wenn jeder Verein so wählen kann, wie er will.“

Die Regel besagt, dass Investoren nur die Mehrheit an einem Verein halten dürfen, wenn sie diesen mehr als 20 Jahre ununterbrochen und erheblich gefördert haben. Martin Kind, Präsident von Hannover 96, greift 50+1 derzeit juristisch an. Zudem lässt die Deutsche Fußball-Liga die Regelung vom Kartellamt prüfen.

„Meine persönliche Meinung ist, dass 50+1 nicht der richtige Weg ist und auf jeden Fall fallen wird“, sagte Bobic, der die Diskussion darüber für zu „oberflächlich“ halte. „Der Fan wird nicht richtig mitgenommen“, sagte der Ex-Nationalspieler, der sich für „eine Modifizierung“ ausspricht. Traditionsmerkmale wie das Wappen und die Farben der Clubs, „die die Fans betreffen“, sollten weiterhin geschützt werden.

Müller gefällt die Nationenliga

Nationalspieler Thomas Müller sieht die neugeschaffene Nations League positiv. „Ich finde das Format ganz gut“, sagte Müller vor dem Start der Nationenliga am Donnerstag (20.45 Uhr/ZDF) gegen Weltmeister Frankreich in München.

„Natürlich gibt es ein paar kritische Stimmen: nächster Schritt in Richtung Kommerzialisierung, wieder ein Wettbewerb diktiert von der Uefa. Aber als Sportler finde ich es besser, die Testspiele in Wettkampfform zu packen“, ergänzte Müller. Neben Frankreich sind die Niederlande Gegner der DFB-Auswahl in Staffel 1 der Liga A.

Der Gruppensieger qualifiziert sich für das Finalturnier im Juni 2019, der Letzte steigt in Liga B ab. Dies könne aus Müllers Sicht als Ansporn dienen, birgt es doch „ein bisschen mehr Leistungsdruck“.

Bürki sagt der „Nati“ ab

Torwart Roman Bürki (27) vom Bundesligisten Borussia Dortmund verzichtet aufgrund muskulärer Probleme auf die Reise zur Schweizer Nationalmannschaft. Das gab der Schweizerische Fußball-Verband (SFV) bekannt. Die Eidgenossen treffen am Sonnabend am ersten Spieltag der Nations League auf Island, am kommenden Dienstag treten sie zu einem Länderspiel in England an.

Nationaltrainer Vladimir Petkovic nominierte für Bürki den Hoffenheimer Gregor Kobel nach. Der 20-Jährige hatte zuvor erst einmal im Kader der „Nati“ gestanden. Im Juni 2017 war er beim 1:0-Sieg gegen Weißrussland aber ohne Einsatz geblieben.

Klostermann neuer U-21-Kapitän

Leipzigs Lukas Klostermann ist neuer U-21-Kapitän
Leipzigs Lukas Klostermann ist neuer U-21-Kapitän © dpa | Swen Pförtner

Lukas Klostermann von RB Leipzig führt die deutschen U-21-Fußballer in den anstehenden Länderspielen als Kapitän an. Sein Stellvertreter ist Waldemar Anton von Hannover 96, wie Trainer Stefan Kuntz vor dem Testspiel gegen Mexiko am Freitag (19.00 Uhr/Eurosport) in Fürth und dem EM-Qualifikationsspiel gegen Irland vier Tage später in Dublin entschied. Die bisherigen U-21-Kapitäne Jonathan Tah und Thilo Kehrer wurden von Bundestrainer Joachim Löw in den Kader der A-Nationalmannschaft berufen.

Außenverteidiger Klostermann ist mit elf U-21-Spielen der erfahrenste Akteur im aktuellen Aufgebot von Kuntz. Anton ist derzeit der einzige verbliebene U-21-Europameister von 2017 im Kader. Bei seinem Verein Hannover 96 wurde der 22 Jahre alte Innenverteidiger und sechsmalige U-21-Nationalspieler vor der Saison zum neuen Kapitän ernannt.

Vogts fordert Abschaffung des „Mannschaft“-Slogans

Der frühere Bundestrainer Berti Vogts fordert von den deutschen Nationalspielern nach dem WM-Desaster wieder mehr Identifikation mit der DFB-Auswahl und im Zuge dessen einen Abschied vom umstrittenen Begriff „Die Mannschaft“. Der DFB solle die Wendung „lieber heute als morgen abschaffen“, schrieb Vogts (71) in seiner Kolumne für das Nachrichtenportal „T-Online.de“.

DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte angekündigt, den Slogan überprüfen zu wollen. „Das ist ein negativer Begriff“, meinte Vogts, „denn es ist nicht ‘Die Mannschaft’. Das ist ‘Die deutsche Nationalmannschaft’. Dieses Bewusstsein ist verloren gegangen und verschenkt worden. Das ist das Wichtigste, das man im Herzen tragen muss. Für eine ‘Mannschaft’ kann ich jede Woche spielen – auch in der Kreisliga.“

Als Nationalspieler müsse man diese Identifikation auch nach außen tragen, betonte Vogts. „Für mich ist es unverständlich, wenn jemand in Zivil auf der Tribüne sitzt, wenn er verletzt ist oder aus einem anderen Grund nicht auf dem Platz steht. Da muss ich doch mit Trainingsanzug und mit dem Adler auf der Brust zeigen: Ich gehöre zur deutschen Nationalmannschaft, und wir sind ein Team.“

Ungeachtet der aktuellen Debatten traut Vogts, den Bierhoff in seinen neuen „Beirat“ holen will, Bundestrainer Joachim Löw den Neuanfang zu. Sein eigener Neustart nach dem Viertelfinal-Aus bei der WM 1998 sei „ungleich schwerer“ gewesen. „Damals gab es keine Nachwuchsakademien und dementsprechend keine Spieler, die ich anschließend hätte nominieren können. Das war ungleich schwerer als die Situation heute.“

DFL-Chef schließt Spiele im Ausland aus

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hat die Verlegung von einzelnen Bundesliga-Partien ins Ausland ausgeschlossen. „Wir werden niemals ein Punktspiel außerhalb Deutschlands spielen“, sagte der 49-Jährige beim Fußballgipfel des Wochenmagazins „Die Zeit“ in Frankfurt am Main. Zuletzt hatte die spanische La Liga angekündigt, ein Spiel pro Saison in den USA austragen zu wollen. Dabei geht es vor allem um die Steigerung der Vermarktungschancen.

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert
DFL-Geschäftsführer Christian Seifert © dpa | Arne Dedert

Für Seifert wäre eine ähnliche Entscheidung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) ein Zeichen „mangelnden Respekts“ den Fans und der US-Liga (MLS) gegenüber. „In den USA brauchen sie niemanden, um den Fußball zu promoten“, sagte er: „Das ist eine Grenze, die wir nicht überschreiten werden.“ Seifert sei „nicht dafür, und solange ich die DFL führe, wird es das auch nicht geben“.

Zudem „ganz sicher für die Bundesliga“ ausschließen könne er, dass es „irgendwann mal so viele Anstoßzeiten wie Spiele gibt, wie es bereits in Spanien der Fall ist“, sagte der DFL-Geschäftsführer.

Insolvenzverschleppung beim OFC?

Die Insolvenz der „Offenbacher Fußball Club Kickers 1901 GmbH“ im Jahr 2013 ist seit Dienstag ein Fall für das Darmstädter Landgericht. In die GmbH hatte der Hauptverein 2010 seine Profiabteilung ausgelagert. Geschäftsführer waren drei Jahre nacheinander Thomas K. (56), Jörg H. (50) und David F. (34). Sie sind jetzt unter anderem wegen Insolvenzverschleppung angeklagt. Zwischen Januar 2011 bis Dezember 2012 sollen sie auch Umsatz-, Einkommens- und Gewerbesteuern in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro hinterzogen haben.

„Die OFC GmbH war seit ihrem Bestehen finanziell überschuldet“, sagte Staatsanwalt Tobias Stewen. So sei beim Unternehmenswert auch ein Abstieg in die 3. Liga nicht berücksichtigt und der Wert der Marke OFC mit rund sechs Millionen Euro zu hoch angesetzt worden, da das ein Wert aus Zweitliga-Zeiten im Jahr 2000 gewesen sei. Zudem habe es keine ordnungsgemäße Buchführung und unvollständige Steuererklärungen gegeben.

Hoffenheim bangt weiter um Hübner

Hoffenheims Benjamin Hübner erlitt Anfang August eine Gehirnerschütterung
Hoffenheims Benjamin Hübner erlitt Anfang August eine Gehirnerschütterung © dpa | Uwe Anspach

1899 Hoffenheim muss weiter auf die Genesung seines verletzten Innenverteidigers Benjamin Hübner warten. Der 29-Jährige kämpft seit Wochen mit einer offenbar besonders schweren Gehirnerschütterung, die er sich bereits vor einem Monat zugezogen hat. „Es stagniert bei ihm wieder. Groß was machen können wir mit ihm nicht. Er darf auch keine Videos schauen“, sagte Trainer Julian Nagelsmann am Dienstag mehreren Medien. Hübner werde nun mit Nadeln behandelt, berichtete der Coach.

Besonders schwer wiegt der Ausfall des Stammspielers deshalb, weil mit Kasim Adams (Sprunggelenkverletzung) und Kevin Akpoguma (Augenhöhlenbruch) derzeit weitere Innenverteidiger ausfallen. Schon in der Vorwoche hatte Nagelsmann die Situation bei Hübner als „dramatisch für den Jungen“ beschrieben. Eine Rückkehr ins Training ist nach wie vor nicht absehbar.

Braunschweig trauert um Gerwien

Der frühere Nationalspieler Klaus Gerwien ist tot. Der langjährige Spieler von Eintracht Braunschweig starb nach Angaben des Vereins bereits am Montag nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 77 Jahren. Gerwien gehörte zu jener Braunschweiger Mannschaft, die 1967 überraschend deutscher Meister wurde.

Schon 1963 bestritt er sein erstes von sechs Länderspielen. Einer der größten Momente seiner Karriere war, als er im Dezember 1968 per Fallrückzieher das 2:2 für die deutsche Nationalmannschaft in einem Länderspiel in Rio de Janeiro gegen Brasilien erzielte.

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