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„Sorbenschweine“: Kriminalpolizei ermittelt wegen Volksverhetzung

Wegen volksverhetzender Ausrufe während des Spiels Bischofswerda gegen Budissa Bautzen in der Regionalliga Nordost ermittelt die Kriminalpolizei gegen mehrere Fans. Wie die Polizeidirektion Görlitz am Montag mitteilte, rief der Anheizer im Bischofswerdaer Fanblock kurz nach Anpfiff der Viertliga-Partie am Sonnabendnachmittag mehrmals “Sorbenschweine“ in Richtung der Gästefans. Mehrere umstehende Fans stimmten demnach in den Schlachtruf des 33-Jährigen Vorsängers ein.

Polizisten riefen den Tatverdächtigen den Angaben zufolge zur Ordnung, nahmen seine Personalien auf und informierten die Staatsanwaltschaft und die Verantwortlichen des Bischofswerdaer FV. Die Beamten hätten das Geschehen auf Video dokumentiert, hieß es weiter. Die Ermittlungen wegen Volksverhetzung gegen den 33-Jährigen und die Umstehenden führt der polizeiliche Staatsschutz.

Die etwa 40.000 Einwohner zählende Kreisstadt Bautzen in Ostsachsen ist eigenen Angaben nach das wichtigste Zentrum der Sorben. Demnach finden sich in Bautzen die wichtigsten politischen und kulturellen Einrichtungen der slawischen Minderheit, mehrere sorbische Schulen und ein sorbischer Kindergarten. Nach Angaben der Stadtverwaltung sind zwischen fünf und zehn Prozent der Einwohner Angehörige der Minderheit.

Die Sorben und Wenden leben seit rund 1500 Jahren in der Ober- und Niederlausitz in Sachsen und Brandenburg. Die Minderheit hat sich ihre eigene Sprache und ihre von zahlreichen Festen und vielfältigem Brauchtum geprägte Kultur bis heute bewahrt. Schätzungen zufolge leben in beiden Bundesländern insgesamt rund 60.000 Sorben und Wenden.

U-20-Frauen starten erfolgreich in die WM

Die deutschen U-20-Fußballerinnen sind mit einem knappen Sieg in die WM-Endrunde in Frankreich gestartet. Die Auswahl von DFB-Trainerin Maren Meinert setzte sich dank des Treffers von Stefanie Sanders (68.) mit 1:0 (0:0) gegen Nigeria durch. Den Erfolg in Saint-Malo in der ersten Partie der Gruppe D gegen den Vizeweltmeister von 2010 und 2014 musste sich der dreimalige Titelträger hart erarbeiten.

Bei der Endrunde in der Bretagne sind am Donnerstag China und vier Tage später Haiti die weiteren Gruppengegner der Deutschen. 16 Teams in vier Vierergruppen nehmen am Turnier teil, die Erst- und Zweitplatzierten ziehen ins Viertelfinale (16./17. August) ein. Das Endspiel findet am 24. August in Vannes statt, Titelverteidiger ist Nordkorea.

Leipzigs mögliche Play-off-Gegner stehen fest

RB Leipzig muss bei einem Erreichen der Play-offs zur Europa League gegen Sorja Luhansk aus der Ukraine oder den SC Braga aus Portugal antreten. Das ergab die Auslosung am Montag in der Zentrale der Europäischen Fußball-Union in Nyon. Das Hinspiel würde am 23. August auswärts stattfinden, eine Woche später käme es in Leipzig zum Rückspiel. Vorher muss der Bundesligaclub mit Trainer Ralf Rangnick aber erst noch die Play-offs erreichen und sich gegen den rumänischen Club Universitatea Craiova durchsetzen.

Die beiden Partien der dritten Qualifikationsrunde werden an diesem Donnerstag in Leipzig und eine Woche später in Craiova ausgetragen. Die Leipziger sind in der zweiten Runde in den Qualifikationswettbewerb eingestiegen. Sie sicherten sich gegen BK Häcken aus Schweden durch einen 4:0-Heimsieg und ein 1:1-Auswärtsremis die Teilnahme an der nächsten Runde.

RB war als Tabellensechster in die Qualifikation abgerutscht, nachdem Eintracht Frankfurt durch den Pokalsieg gegen den FC Bayern einen Platz in der Gruppenphase der Europa League perfekt gemacht hatte. In der vergangenen Saison waren die Leipziger unter dem damaligen Trainer Ralph Hasenhüttl bis in Viertelfinale gekommen und dort am späten Finalisten Olympique Marseille gescheitert.

Gladbach vorerst ohne Traoré und Elvedi

Borussia Mönchengladbach muss in der Vorbereitung auf die neue Bundesligasaison vorerst auf Ibrahima Traoré und Nico Elvedi verzichten. Wie eine medizinische Untersuchung am Montag ergab, hat sich der 30 Jahre alte Angreifer Traoré am Sonnabend im Testspiel beim FC Southampton (3:0) einen kleinen Muskelfaserriss im rechten Adduktorenbereich zugezogen. Der 21 Jahre alte Abwehrspieler Elvedi kann nach einer Blinddarmoperation für mindestens zwei Wochen nicht am Training teilnehmen, wie die Borussia mitteilte.

Kroos gibt Ronaldos Abgang zu denken

Der frühere Weltmeister Toni Kroos (28) vom Champions-League-Sieger Real Madrid sieht den Abgang von Weltfußballer Cristiano Ronaldo als Herausforderung. „50 Tore pro Saison sind nicht einfach zu übertragen. Cristiano war in den vergangenen Jahren ein wichtiger Baustein in unserem Team und mitentscheidend für unsere Erfolge“, sagte Kroos im „Kicker“-Interview. Dennoch sei er „von unserer Mannschaft absolut überzeugt. Wir werden auch dieses Jahr wieder schwer zu schlagen sein“.

Ronaldo hatte für die Königlichen in 438 Pflichtspielen 450 Tore geschossen. Im Juli war der Portugiese für eine Ablösesumme von 105 Millionen Euro plus zwölf Millionen Euro Gebühren zum italienischen Rekordmeister Juventus Turin gewechselt.

Beleidigung gegen Ba: Chinas Verband ermittelt

Der chinesische Verband hat Ermittlungen eingeleitet, nachdem der frühere Hoffenheimer Demba Ba in der Super League offenbar rassistisch beleidigt worden war. „Wenn das wahr ist, wird es strenge Strafen im Rahmen der Regeln geben. Wir sind gegen rassistisches Verhalten in jeder Form,“ schrieb der Verband in einer Erklärung.

In einer Pressekonferenz nach dem Spiel hatte Shenhua-Trainer Wu Jingui bestätigt, dass „ein Yatai-Spieler eine beleidigende Sprache gegenüber“ Ba verwendet habe. Der senegalesische Nationalspieler sei beim 1:1 zwischen seinem Arbeitgeber Shanghai Shenhua und Changchun Yatai vom gegnerischen Mittelfeldspieler Zhang Li rassistisch attackiert worden, hatten chinesische Medien berichtet.

Özil-Debatte: Badstuber rät zu Atempause

VfB-Profi Holger Badstuber hat in der Debatte zum Rücktritt von Mesut Özil zur Besonnenheit aufgerufen und sieht kein Rassismus-Problem im Deutschen Fußball-Bund (DFB). „Ich respektiere und schätze Mesut, und es ist seine Entscheidung. Die Leute sollten ein bisschen Schärfe rausnehmen. Ich habe weder den DFB noch die Nationalelf jemals als rassistisch wahrgenommen“, sagte der ehemalige Nationalverteidiger dem „Kicker“.

Der 29 Jahre alte Abwehrspieler des VfB Stuttgart ergänzte: „In letzter Zeit war einfach so viel los, dass es besser ist, die Gemüter abkühlen zu lassen.“ Özil selbst hatte bei seinem Rücktritt aus der DFB-Auswahl unter anderem den DFB und Präsident Reinhard Grindel attackiert und schwere Rassismusvorwürfe erhoben.

Mascarell fällt vorerst aus

Mittelfeldspieler Omar Mascarell vom FC Schalke 04 hat im Testspiel gegen den französischen Erstligisten SCO Angers am Sonntag (1:0) einen kleinen Muskelfaserriss im rechten hinteren Oberschenkel erlitten. Das gab der Bundesligaclub am Montag bekannt.

Ein Einsatz des Spaniers zum Saisonstart sei nicht gefährdet. Für das Testspiel am kommenden Sonnabend gegen den italienischen Erstligisten AC Florenz werde der Neuzugang von Eintracht Frankfurt aber definitiv ausfallen.

Honda wechselt nach Australien

Der aus der japanischen Nationalmannschaft zurückgetretene Starspieler Keisuke Honda (32) ist zum australischen Meister Melbourne Victory gewechselt. Der Verein aus der australischen Metropole verpflichtete den Routinier ablösefrei vom mexikanischen Erstligisten CF Pachuca.

„Melbourne Victory ist für mich der beste Verein in Australien. Ich werde den Club zu Erfolgen führen, dieses Vertrauen habe ich“, sagte Honda, der für ein Jahr in Melbourne unterschrieb.

Der mit vier Treffern bei Weltmeisterschaften erfolgreichste japanische Nationalspieler der Historie hatte nach dem unglücklichen Aus der blauen Samurai im Achtelfinale gegen Belgien (2:3) beim Turnier in Russland seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft verkündet.

In seiner laufenden Vereinskarriere spielte Honda unter anderem für den AC Mailand und ZSKA Moskau. Mit den Russen hatte der Offensivspieler jeweils zweimal den russischen Meistertitel und den Pokal gewonnen.

Bayern-Stars bedauern Gomez-Rücktritt

Kapitän Manuel Neuer und Joshua Kimmich haben den Rücktritt von Mario Gomez aus der deutschen Nationalmannschaft bedauert. „Wie er bei der WM aufgetreten ist, das war schon besonders. Ein absoluter Führungsspieler“, sagte Kimmich über den Stuttgarter Stürmer, der am Sonntag seinen Rücktritt aus dem DFB-Team verkündet hatte. „Er hat sich für die Mannschaft zurückgenommen. Aber er hat immer was gesagt, wenn ihm was aufgefallen ist. Er war sehr wichtig für die Mannschaft. Ich finde es schade, dass er zurückgetreten ist.“

Der Angreifer hatte auf seiner Facebook-Seite seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekanntgegeben. Der 33-jährige Gomez bestritt 78 Länderspiele und erzielte 31 Treffer. „Ich habe schon ein bisschen damit gerechnet. Er ist ein verdienter Nationalspieler, der lange dabei gewesen ist“, sagte Neuer am Sonntagabend. „Wenn er sich ein bisschen mehr auf die Familie konzentriert, ist das schön für ihn. Aber es ist schade, dass er nicht mehr dabei ist.“

Neuer erhofft sich für den Neuanfang der DFB-Elf, die am 6. September in München gegen Frankreich das erste Länderspiel nach der WM bestreitet, eine andere Einstellung. „Wir haben ja selber gesagt, dass man bei der WM diese absolute Besessenheit nicht so gesehen hat. Das müssen wir auf jeden Fall umstellen“, sagte der 32-Jährige bei RTL. „Die Spieler müssen das Herz wirklich auf dem Platz lassen, dass muss man in Zukunft sehen. Die Verantwortlichen werden sich Gedanken machen, wer die richtigen Spieler für die Zukunft sind.“ Man sei selbstkritisch genug und hungrig auf Erfolge in der Nationalmannschaft.