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Real siegt im Schongang

Der spanische Rekordmeister Real Madrid hat wie Bayern München seine besten Spieler für das Halbfinalrückspiel in der Champions League geschont und doch einen Ligasieg gefeiert. Die Königlichen setzten sich drei Tage vor der Partie gegen die Bayern (Dienstag, 20.45 Uhr/Sky und ZDF) gegen CD Leganés 2:1 (2:0) durch. Die Münchner hatten zuvor mit einer C-Elf 4:1 gegen Eintracht Frankfurt gewonnen.

Gareth Bale (l.) brachte Real Madrid gegen Außenseiter Leganés in Führung
Gareth Bale (l.) brachte Real Madrid gegen Außenseiter Leganés in Führung © dpa | Oscar J. Barroso

Reals Trainer Zinédine Zidane verzichtete auf Weltfußballer Cristiano Ronaldo sowie die Abwehr-Asse Sergio Ramos und Raphael Varane, die erst gar nicht im Kader standen. Die Stammspieler Keylor Navas, Toni Kroos, Luka Modric und Marcelo saßen zunächst nur auf der Bank, Kroos kam nach einer Stunde ins Spiel. Real hatte das Hinspiel in München mit 2:1 gewonnen und besitzt gute Chancen, nach zwei Titelgewinnen erneut ins Finale der Königsklasse einzuziehen.

In der Liga änderte der Zittersieg über Leganés durch die Treffer von Gareth Bale (8.) und Borja Mayoral (45.+2) – Darko Brasanac (66.) erzielte das Tor für die Gäste – nichts an der Ausgangsposition im Saisonendspurt. Der FC Barcelona kann den Meistertitel bereits am Sonntagabend (20.45 Uhr) bei Deportivo La Coruña perfekt machen, Madrid ist für die Champions League sicher qualifiziert.

Rom ist bereit für Liverpool

AS Rom hat sich für das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen den FC Liverpool warmgeschossen. Vier Tage vor der Partie im Stadio Olimpico (Mittwoch, 20.45 Uhr/Sky), in der Rom gegen die Reds einen 2:5-Rückstand aufholen muss, setzte sich der italienische Spitzenclub gegen Chievo Verona 4:1 (2:0) durch.

Dabei mussten die Hausherren nach der Roten Karte gegen Juan Jesus (56.) in Unterzahl spielen. Torwart Alisson hielt nach der Notbremse den fälligen Elfmeter. Die Treffer für Rom erzielten Patrik Schick (9.), Torjäger Edin Dzeko (40./67.) und Stephan El Shaarawy (65.). Roberto Inglese (88.) gelang nur noch der Ehrentreffer für Chievo.

Der Tabellendritte Rom (70 Punkte) vergrößerte damit seinen Vorsprung auf Platz fünf, der nicht mehr zur Teilnahme an der Champions League berechtigt, zumindest vorübergehend auf vier Zähler. Verfolger Inter Mailand (66) empfängt am Sonnabendabend Spitzenreiter Juventus Turin.

Empoli wieder erstklassig

Der FC Empoli hat bereits vier Spieltage vor dem Saisonende den direkten Wiederaufstieg in die italienische Serie A geschafft. Dem Fußballclub aus der Toskana reichte ein 1:1 (1:1) gegen Novara Calcio, um die Rückkehr vorzeitig perfekt zu machen. Die Verfolger US Palermo (0:3 beim FC Venedig) und FC Parma (0:1 bei Pro Vercelli) verloren.

Liverpool enttäuscht gegen Stoke

Vier Tage nach der 5:2-Gala im Halbfinale der Champions League gegen AS Rom ist der englische Renommierklub FC Liverpool in der Premier League nur zu einem 0:0 gegen Abstiegskandidat Stoke City gekommen. Die Mannschaft von Teammanager Jürgen Klopp wahrte aber die Chance auf die Teilnahme an der Königsklasse in der kommenden Saison und weist jetzt 72 Punkte als Tabellendritter auf.

Liverpool-Star Mohamed Salah (7.) vergab bereits frühzeitig die große Chance zur Führung, als er alleine auf das Stoke-Tor zulief, den Ball aber neben das Gehäuse setzte. Die Mannschaft von der Anfield Road bestimmte zwar das Geschehen, blieb im Abschluss aber zu unkonzentriert. Trent Arnold (21.) vergab eine weitere hundertprozentige Chance für die Reds, die mit dem Ex-Mainzer Torwart Loris Karius antraten.

Nationalspieler Emre Can fehlte hingegen weiterhin aufgrund einer Rückenverletzung beim ehemaligen englischen Rekordmeister. Am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky) steht das Halbfinal-Rückspiel der Champions League im Olympiastadion in Rom auf dem Programm.

Aufsteiger Huddersfield Town muss indes nach dem 0:2 (0:1) gegen den FC Everton wieder um den Klassenerhalt bangen. Die Elf von Teammanager David Wagner, der mit Eintracht Frankfurt in Verbindung gebracht wurde, hat nur noch drei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsrang. Cenk Tosun (39.) und Oumar Niasse (77.) trafen für die Toffees. Huddersfield belegt den 16. Tabellenrang.

Klasnic-Prozess geht in die nächste Runde

Ivan Klasnic (r.) mit seinem Anwalt Matthias Teichner im Landgericht Bremen (Archivbild)
Ivan Klasnic (r.) mit seinem Anwalt Matthias Teichner im Landgericht Bremen (Archivbild) © dpa | Ingo Wagner

Der juristische Streit des ehemaligen Werder-Profis Ivan Klasnic mit Ärzten um mögliche Behandlungsfehler bei seiner Nierenerkrankung geht weiter. Das Oberlandesgericht Bremen hat für den 6. September eine mündliche Verhandlung geplant, wie ein Gerichtssprecher am Sonnabend sagte. Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor über den neuen Prozess berichtet.

Der gebürtige Hamburger und frühere St.-Pauli-Spieler Klasnic (38) hat inzwischen die dritte Nierentransplantation hinter sich. Das Bremer Landesgericht hatte die früheren Ärzte im März zu Schmerzensgeld verurteilt, weil sie seine schlechten Nierenwerte hätten erkennen und behandeln müssen. Außerdem sollen sie für seine Behandlungskosten und den Verdienstausfall aufkommen. Die Beklagten hatten dagegen vor dem Oberlandesgericht Berufung eingelegt, das nun verhandelt.

Sevilla feuert Montella

Der FC Sevilla hat sich wenige Wochen nach dem Champions-League-Aus gegen den FC Bayern von Trainer Vincenzo Montella getrennt. Das teilte der mehrmalige Europa-League-Sieger am Sonnabend mit, einen Tag nach der 1:2-Niederlage in der Liga gegen Levante. Es war das neunte Pflichtspiel in Serie ohne Sieg unter der Regie des 43-jährigen Italieners, der erst im Dezember die Nachfolge von Eduardo Berizzo angetreten hatte. Nachfolger bis zum Saisonende wird Joaquín Caparros, der den FC Sevilla schon von 2000 bis 2005 betreut hatte und nun auf einen Europapokalplatz führen soll.

In der Champions League war der Club aus Andalusien im Viertelfinale mit 1:2 und 0:0 an Bayern München gescheitert. Im Endspiel um den spanischen Pokal gab es vor einer Woche eine herbe 0:5-Niederlage gegen den FC Barcelona.

FCK peilt Wiederaufstieg an

FCK-Sportdirektor Boris Notzon
FCK-Sportdirektor Boris Notzon © dpa | Thomas Frey

Der 1. FC Kaiserslautern peilt nach dem Absturz in die 3. Liga die direkte Rückkehr in die 2. Bundesliga an. „Es kann für diesen Verein nur ein Ziel geben: sportlich und auch wirtschaftlich der Aufstieg“, sagte Sportdirektor Boris Notzon am Sonnabend und betonte: „Wir wollen von der Qualität her eine Zweitligamannschaft zusammenstellen.“ Das geplante Budget von knapp fünf Millionen Euro für die kommende Saison sei „für Drittligaverhältnisse ein guter Etat“.

Der Abstieg des viermaligen deutsche Meisters und Fritz-Walter-Clubs steht seit der 2:3-Niederlage vom Freitagabend bei Arminia Bielefeld fest. „Natürlich konnte man sich auf diese Situation vorbereiten, sportlich aber war das für alle von uns der schlimmste Tag in der Karriere“, sagte Kapitän Christoph Moritz.

Die Fans des FCK hatten sich ebenfalls lange darauf eingestellt: Das Training der Reservisten am Sonnabend auf dem Betzenberg fand praktisch ohne Zuschauer statt.

Nächster Rückschlag für Podolski

Weltmeister Lukas Podolski hat mit seinem Club Vissel Kobe die vierte Saisonniederlage in der japanischen J-League kassiert. Die Mannschaft um den früheren Bundesliga-Profi unterlag am Sonnabend zu Hause mit 1:2 (0:1) gegen Meister Kawasaki Frontale. Shogo Taniguchi (7. Minute) und Yu Kobayashi (88.) erzielten die Treffer für die Gäste. Hirotaka Mita (78.) sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Podolski stand 90 Minuten auf dem Platz, sein vierter Saisontreffer gelang dem früheren Nationalspieler aber nicht. Durch das zweite sieglose Punktspiel in Serie rutschte Kobe in der Tabelle der japanischen Liga auf Rang acht ab.

Trotz Absage: Diskussion um Heldt geht weiter

Horst Heldt wollte sich am Freitagabend nicht gegenüber den Medien äußern
Horst Heldt wollte sich am Freitagabend nicht gegenüber den Medien äußern © dpa | Uwe Anspach

Trotz des Machtworts von Präsident Martin Kind ist das Thema Horst Heldt beim Bundesligisten Hannover 96 noch nicht vom Tisch. Kapitän Philipp Tschauner kündigte nach dem 1:3 (1:1) am Freitag im Punktspiel bei 1899 Hoffenheim an, seine Teamkollegen über den Stand der Dinge informieren zu wollen.

Tschauner hatte vor dem Spiel ein Treffen mit dem Sportchef, der sich nach der Partie nicht öffentlich äußerte. „Es war ein sehr offenes Gespräch. Das werde ich demnächst in die Mannschaft weitertragen“, sagte Tschauner, der nichts über den Inhalt der Unterredung preisgeben wollte.

Beim Aufsteiger aus Hannover hatte es in den Tagen vor dem Spiel erheblichen Wirbel um Heldt gegeben. Zuletzt hieß es, dass der 48 Jahre alte Manager doch nicht zum niedersächsischen Rivalen VfL Wolfsburg wechseln wird. Kind hatte dem Ansinnen Heldts einen Riegel vorgeschoben, da sich die Clubs bei den Ablöseverhandlungen nicht einig wurden. Heldts Vertrag läuft noch bis 2020.

Teamarzt: Neymar bei WM dabei

Superstar Neymar (26) wird nach Angaben des brasilianischen Teamarztes rechtzeitig fit für die Fußball-WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli). „Er arbeitet hart und es ist zu erwarten, dass er gut präpariert an einer hervorragenden WM-Vorbereitung teilnehmen kann“, sagte Rodrigo Lasmar dem TV-Sender Globo Esporte am Freitag: „Neymar erholt sich auf dem bestmöglichen Wege.“

Der Mediziner hatte den Angreifer von Paris Saint-Germain am 3. März nach einem Haarriss im Mittelfuß operiert. Neymar selbst hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass er mindestens bis zu einer abschließenden Untersuchung Mitte Mai pausieren müsse.

Brasilien bezieht vor der WM ein Trainingslager vom 21. bis 27. Mai in Teresopolis. Neymar werde nach seiner Zwangspause aber zu Beginn noch ein Extraprogramm absolvieren müssen, so Lasmar: „Wir müssen seine physische Fitness verbessern.“

Maradona gibt Trainerposten auf

Diego Maradona verpasste mit Al Fujairah den Aufstieg
Diego Maradona verpasste mit Al Fujairah den Aufstieg © REUTERS | CHRISTOPHER PIKE

Argentiniens Legende Diego Maradona ist seit Freitag nicht mehr Trainer des Zweitligisten Al Fujairah aus Dubai. Wie sein Anwalt Matias Morla twitterte, habe der 57-Jährige seinen Posten niedergelegt. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war die Tatsache, dass der Club mit dem 1:1 im Meisterschaftsspiel gegen Khor Fakkan seine Aufstiegschance vergeben hatte.

„Nach dem heutigen Spiel und dem verpassten Ziel Aufstieg ist Diego Maradona nicht länger Trainer der Mannschaft“, teilte Morla in dem Tweet mit. Er legte Wert auf die Information, dass die Trennung in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt sei. Maradona wünsche dem Verein „nur das Beste“.

Der Weltmeister von 1986 hatte den Club aus Dubai im Mai vergangenen Jahres als Trainer übernommen. Für den einst brillanten Spielmacher war es bereits das zweite Engagement in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Zwischen 2011 und 2012 hatte er den Erstligisten Al Wasl betreut. Insgesamt war es für den früheren argentinischen Nationaltrainer (2008 bis 2010) die vierte Station als Vereinscoach.

WM wohl ohne Gnabry

Für Nationalspieler Serge Gnabry von 1899 Hoffenheim ist die Bundesliga-Saison beendet. „Ja, so sieht’s aus“, sagte Trainer Julian Nagelsmann nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden der Bayern-Leihgabe beim 3:1-Sieg am Freitagabend gegen Hannover 96. Gnabry musste nach seiner Vorarbeit zum 1:0 durch Andrej Kramaric ausgewechselt werden und ging mit bandagiertem Oberschenkel in die Kabine. Damit dürfte auch das Thema Weltmeisterschaft für den 22-jährigen Angreifer erledigt sein, zuletzt war er als Kandidat für Joachim Löw gehandelt worden.

Serge Gnabry muss bei der WM wohl zuschauen
Serge Gnabry muss bei der WM wohl zuschauen © imago/Jan Huebner | Huebner/Meiser

Gnabry war bereits in der Vorrunde wochenlang wegen einer Oberschenkel-Verletzung ausgefallen und hatte auch in der Rückrunde so einige Trainingseinheiten pausieren müssen. Er hatte in zuletzt sieben Spielen sieben Tore erzielt. Gnabry kehrt nach dieser Saison zum FC Bayern München zurück, der ihn vergangene Saison von Werder Bremen verpflichtet, aber für ein Jahr an Hoffenheim ausgeliehen hat.

Auch Kerem Demirbay wird möglicherweise in den letzten Spielen der Hoffenheimer beim VfB Stuttgart und gegen Borussia Dortmund fehlen. Der Mittelfeldspieler, der im vergangenen Jahr mit der DFB-Auswahl den Confederations Cup gewann, musste mit einer Sprunggelenkverletzung ausgewechselt werden. „Ich habe keinen Röntgenblick, aber es sieht nicht gut aus“, sagte Nagelsmann. Demirbay selbst, der bereits wochenlang in der Rückrunde wegen eines Syndesmose-Anrisses gefehlt hatte, äußerte noch Hoffnung: „So schlimm wie beim letzten Mal ist es nicht.“