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Hertha konkretisiert Stadionpläne

Hertha BSC arbeitet weiter an einer neuen Heimspielstätte. Wie der Verein und die Senatsverwaltung für Inneres und Sport am Donnerstag mitteilten, gab es am Dienstag ein Treffen von Sportsenator Andreas Geisel und Staatssekretär Christian Gaebler (beide SPD) mit Hertha-Präsident Werner Gegenbauer und Geschäftsführer Ingo Schiller.

Hierbei wurden die beiden möglichen Varianten „Neubau eines Stadions auf dem Olympiagelände“ und „Umbau des Olympiastadions“ diskutiert. Beide Vorschläge hatten Hertha BSC und die Senatsverwaltung für Inneres und Sport in den vergangenen Monaten erarbeitet. Auf ein zuvor ins Gespräch gebrachtes Szenario mit Ludwigsfelde (Brandenburg) als möglichem Standort gingen die Berliner nicht näher ein.

Als Nächstes werden die beiden vorliegenden, bereits sehr konkreten Varianten erneut auf Umsetzung, Kosten sowie auf die wirtschaftlichen und sportlichen Auswirkungen geprüft. Diese Prüfung soll bis zum 30. April abgeschlossen sein.

Nach „Affenlauten“: Geldstrafe für Hannover

Hannover 96 ist wegen unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger mit einer Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro belegt worden. Der Bundesliga-Aufsteiger hat das Urteil des DFB-Sportgerichtes akzeptiert, es ist somit rechtskräftig.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) reagierte damit auf die Vorkommnisse während des Bundesliga-Heimspiels am 13. Januar 2018 gegen Mainz 05 (3:2). In der zweiten Halbzeit der Partie hatte eine kleine Personengruppe die Mainzer Einwechselspieler Leon Balogun und Anthony Ujah in rassistischer Weise mit „Affenlauten“ verunglimpft.

Missbrauchsskandal um Bennell weitet sich aus

Der ehemalige Jugendtrainer Barry Bennell ist im Missbrauchsskandal im englischen Fußball am Donnerstag von einem Gericht in Liverpool in weiteren sieben Fällen für schuldig befunden worden. Zuvor hatte das Gericht den 64-Jährigen bereits in 36 Fällen schuldig gesprochen.

Bennell, ehemaliger Jugendcoach von Crewe Alexandra und auch bei Manchester City tätig, werden Vergehen an elf Jungen, die zwischen acht und 15 Jahre alt waren, zur Last gelegt. Die Vorfälle sollen sich zwischen 1979 und 1990 ereignet haben. Nun wartet Bennell auf das abschließende Urteil des Gerichts.

Keine schnelle 50+1-Entscheidung

DFL-Boss Christian Seifert hat eine schnelle Entscheidung über die umstrittene 50+1-Regel und einen möglichen Einstieg finanzstarker Investoren ausgeschlossen. „Ich halte den Prozess vor Jahresende nicht für abschließbar“, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga am Donnerstag bei der Vorstellung des Bundesliga-Reports 2018 in Frankfurt und kündigte an: „Es wird keine Hinterzimmerkommission, sondern eine zeitlich umfassende und strukturierte Befragung aller Clubs geben.“

Die 50+1-Regel gibt es nur in Deutschland. Sie begrenzt den Einfluss externer Investoren bei einem Club, weil Stammvereine nach einer Ausgliederung der Profi-Abteilungen weiter die Mehrheit der Stimmanteile in einer Kapitalgesellschaft besitzen müssen.

Nachdem Hannover-Präsident Martin Kind seinen Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung derzeit ruhen lässt, hatte die DFL eine Grundsatzdebatte über die in den Statuten verankerte Regel angeregt. „Eine Diskussion auf der Basis, darf ein Scheich kommen oder nicht, wird der komplexen Thematik nicht gerecht“, sagte Seifert. „Wir wollen die Debatte fundiert führen.“

Bundesliga-Aufschwung hält an

Der Profi-Fußball in Deutschland boomt weiter. Die 36 Vereine der 1. und 2. Bundesliga haben in der Saison 2016/17 erstmals mehr als vier Milliarden Euro Umsatz gemacht. Das Oberhaus verzeichnete mit 3,375 Milliarden Euro sogar den 13. Umsatzrekord in Serie. Dies geht aus dem am Donnerstag von der Deutschen Fußball-Liga vorgestellten Bundesliga-Report hervor.

„In Summe betrachtet ist die Liga absolut gesund. 16 der 18 Clubs haben Schwarze Zahlen geschrieben“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. Dank des neuen Medienvertrages, der den Vereinen bis 2021 Einnahmen von insgesamt 1,16 Milliarden Euro pro Jahr garantiert, könne ein weiteres Wachstum erwartet werden. „In dieser Saison ist ein Umsatz von 3,6 Milliarden Euro möglich, in den kommenden Jahren wird sich die Bundesliga allein den vier Milliarden nähern“, prophezeite Seifert.

Die 2. Bundesliga verbuchte im Vorjahr einen Umsatz von 635 Millionen Euro und damit mehr als das Unterhaus in England oder die zweithöchsten Spielklassen in Spanien und Italien zusammen. Dies ergibt einen Gesamtumsatz von 4,01 Milliarden Euro im deutschen Profifußball. Auch das Eigenkapital der Bundesligavereine von 1,311 Milliarden Euro bedeutet Rekord.

Schalke wäscht Bentaleb den Kopf

Manager Christian Heidel vom FC Schalke 04 hat öffentlich scharfe Kritik am zuletzt aus dem Kader gestrichenen Profi Nabil Bentaleb geäußert. „Alles ist schlecht, wenn er nicht spielt“, sagte Heidel über den 19 Millionen Euro teuren Mittelfeldspieler.

„Wenn wir 5:0 gewinnen und Nabil hat nur eine Halbzeit gespielt, dann läuft er rum, als hätten wir 0:5 verloren. Das kann nicht sein, und das kommt natürlich nicht gut an“, erklärte Heidel. „Und wenn er das Gefühl hat, er spielt am Wochenende nicht, dann trainiert er auch so. Wenn das jeder machen würde, hätten wir ein Riesenproblem. Da muss Nabil sich verändern, das ist der einzige Weg. Er ist kein böser Mensch, aber er merkt selbst nicht mehr, wie er rüberkommt.“

Trainer Domenico Tedesco nimmt sich Nabil Bentaleb zur Brust
Trainer Domenico Tedesco nimmt sich Nabil Bentaleb zur Brust © imago/DeFodi | Alex Gottschalk/DeFodi.de

Trainer Domenico Tedesco hatte zuvor erklärt, die Tür für Bentaleb sei weiter offen. „Wir waren in den letzten Tagen und Wochen nicht einverstanden mit seiner Art und Weise, auch im Training“, hatte Tedesco gesagt: „Aber wir sind nicht nachtragend. Es liegt jetzt an ihm selbst.“ Auf die Frage, ob Bentaleb sich einsichtig gezeigt hätte, antwortete er: „Unter vier Augen ist immer alles gut.“

Schalke verlängert mit Schöpf

Schalke 04 hat den Vertrag mit Alessandro Schöpf um zwei weitere Jahre bis 30. Juni 2021 verlängert. Das teilte der Verein am Donnerstag mit. Ursprünglich war der österreichische Nationalspieler bis 2019 an den Verein gebunden. Der vielseitig einsetzbare Mittelfeldspieler kam im Januar 2016 aus Nürnberg und hat bislang 68 Pflichtspiele für die Schalker absolviert (elf Tore, sieben Assists).

„Er ist ein kompletter und intelligenter Spieler. Er brennt immer, wenn er auf dem Platz steht – egal auf welcher Position“, sagte Trainer Domenico Tedesco. Auch Schöpfs Charakter sei „tipptopp“. Manager Christian Heidel unterstrich, dass die Verlängerung von beiden Seiten angestrebt wurde. „Auch der Spieler wollte mit dem neuen Vertrag ein Zeichen setzen und sich langfristig an den Club binden“, berichtete der 54-Jährige.

Heynckes wieder fit

Jupp Heynckes ist zurück. Der 72-Jährige leitete am Donnerstag wieder das Training von Rekordmeister Bayern München. Heynckes hatte seit dem Spiel am Sonnabend gegen Schalke 04 (2:1) wegen eines grippalen Infekts gefehlt. Er war von seinem Assistenten Peter Hermann vertreten worden.

Torhüter Sven Ulreich war nach dem individuellen Training am Vortag am Donnerstag wieder auf dem Rasen dabei. Nur Manuel Neuer fehlt weiterhin, er treibt seine Reha im warmen Thailand voran. Der FC Bayern spielt am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) in der Bundesliga beim VfL Wolfsburg.

Buffon entscheidet im Mai über Karriereende

Italiens Kult-Torwart Gianluigi Buffon will sich bis zum Saisonende entscheiden, ob er seine Karriere doch noch fortsetzt. „Ich kann keine Lügen erzählen oder falsche Erwartungen wecken“, sagte der 40-Jährige in einer TV-Sendung von Canale 5, die am Donnerstag im italienischen Fernsehen ausgestrahlt wird. „Die Wahrheit ist, dass Fußballer nie aufhören wollen“, fügte er an.

Mit dem Präsidenten von Juventus Turin, Andrea Agnelli, habe er eine Vereinbarung, dass man sich bis Mai zusammensetzen wolle, um die Situation zu erörtern. „Es ist auch eine Frage der Vernunft, ich war immer eine Stammkraft in den Mannschaften, in denen ich gespielt habe, ich will keine Last werden“, sagte Buffon. Mit 40 sei es richtig, „einen Schritt zurück zu machen.“