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Koeman ist niederländischer Nationaltrainer

Ronald Koeman ist der neue Trainer der niederländischen Nationalmannschaft. Der 54 Jahre alte ehemalige Nationalspieler unterzeichnete einen Vierjahresvertrag. Koeman soll Oranje zunächst zur Europameisterschaft 2020 und dann zwei Jahre später zur WM führen.

Ronald Koeman ist neuer holländischer Nationaltrainer
Ronald Koeman ist neuer holländischer Nationaltrainer © imago/Sportimage

Die Niederlande hatten die Qualifikation zur WM 2018 in Russland verpasst. Daraufhin war Bondscoach Dick Advocaat im vergangenen Jahr zurückgetreten. Schon zwei Jahre zuvor hatten die Niederlande sich nicht für die Europameisterschaft qualifizieren können. Koeman, der bereits Trainer verschiedener niederländischer, spanischer und englischer Clubs war, trainierte zuletzt bis Oktober den FC Everton.

50+1: Schalke und Mainz positionieren sich

Schalkes Sportvorstand Christian Heidel hält die von der DFL angeregte Grundsatzdebatte über eine Reform der 50+1-Regel für richtig. „Ich finde es gut, dass man darüber nachdenkt, ohne dass ich sage: es muss weg“, sagte er.

Die im deutschen Profifußball einzigartige 50+1-Regel begrenzt den Einfluss externer Investoren in einem Club. Martin Kind, Präsident von Hannover 96, hatte am Montag seinen Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung von der Regel überraschend ruhen lassen. Die DFL nahm das zum Anlass die umstrittene Regelung auf den Prüfstand zu stellen.

Schalkes Sportvorstand Christian Heidel
Schalkes Sportvorstand Christian Heidel © Bongarts/Getty Images | Alex Grimm

„Es ist besser, intern darüber zu sprechen und die beste Lösung zu finden, als dass morgen jeder der 36 Bundesliga-Clubs eine eigene Mitteilung dazu rausgibt“, sagte Heidel. Auch wenn es wohl keine Lösung geben werde, „die alle zu 100 Prozent zufrieden stellt“, sagte Heidel.

Auch der Sportvorstand von Mainz 05, Rouven Schröder, hat sich grundsätzlich für den Erhalt der 50+1-Regel im deutschen Profifußball ausgesprochen, will sich einer bundesliga-internen Reformdebatte zu diesem Thema aber auch nicht verschließen. „Wir sind ganz klar dafür, dass 50+1 bestehen bleibt. Wichtig ist jetzt, dass man erst einmal alle Inhalte auf den Tisch legt. Dann können wir als Verein auch sagen: Da gehen wir mit – und da gehen wir nicht mit. Wichtig ist, dass man als Verein weiter alle Entscheidungen in der Hand hält“, sagte er.

Sammer lobt FCA im Fall Opare

Europameister Matthias Sammer hat den FC Augsburg für dessen konsequente Haltung im Fall Daniel Opare gelobt. "Selbst wenn der Abgang von Opare kurzfristig vielleicht nach einem kleinen Verlust aussieht. Die Vorgehensweise des FC Augsburg war absolut konsequent und richtig. Und auch beispielgebend für die Bundesliga", sagte der frühere Sportvorstand von Bayern München im Eurosport-Interview. Beim TV-Sender ist Sammer als Fußball-Experte während der Freitagabendspiele tätig.

Der FCA hatte den ghanaischen Abwehrspieler am vergangenen Sonnabend aussortiert, nachdem der 27-Jährige laut FCA-Manager Stefan Reuter "mehrfach gegen den Verhaltenskodex" verstoßen und "Lügengeschichten" erzählt habe. Opare war bei einem Treffen mit Schalkes Trainer Domenico Tedesco und S04-Manager Christian Heidel fotografiert worden.

Opare hat sich in Augsburg zu viele Fehltritte geleistet
Opare hat sich in Augsburg zu viele Fehltritte geleistet © imago/Sven Simon

Wenn Werte wie "Identität, Verlässlichkeit und Vertrauen mit Füßen getreten werden, ist die Konsequenz immer das Richtige und Beste. Es ist ein klares Zeichen", ergänzte Sammer.

Für Opare spielte am Sonntag beim 3:0 der Augsburger gegen Eintracht Frankfurt Raphael Framberger auf der Rechtsverteidiger-Position. Dies seien Spieler, so Ex-Nationalspieler Sammer, "die vielleicht sportlich noch nicht so weit sind, aber die Identität und eine bessere Mentalität haben – das ist die Zukunft des deutschen Fußballs!"

Flick bei Hoffenheim vor dem Aus?

Der ehemalige DFB-Sportdirektor Hansi Flick steht als Sport-Geschäftsführer bei Bundesligist 1899 Hoffenheim laut "Bild" nach nicht einmal neun Monaten vor dem Aus. Demnach habe sich der 52-Jährige mit Teilen der Vereinsführung, darunter Club-Eigner Dietmar Hopp, Manager Alexander Rosen und Mediendirektor Christian Frommert aufgrund inhaltlicher Differenzen zur Ausrichtung des Clubs überworfen. Die TSG wies die Darstellung auf Anfrage zurück. "Das entbehrt jeglicher Grundlage", teilte Hopp mit.

Bei einem Gespräch Ende Januar soll es zu einem schweren Streit zwischen Flick und den anderen Führungspersönlichkeiten des Klubs gekommen sein. Grund dafür seien von Flick angestrebte strukturelle und personelle Änderungen im Verein, die von den anderen Beteiligten nicht begrüßt worden seien. Seit dem Streit habe der ehemalige Assistent von Bundestrainer Joachim Löw an keinem offiziellen Termin mehr teilgenommen.

Seedorf neuer Trainer bei Deportivo

Der viermalige Champions-League-Sieger und ehemalige niederländische Nationalspieler Clarence Seedorf ist neuer Trainer bei Deportivo La Coruña. Der 41-Jährige soll das Team des Drittletzten der spanischen Primera División bis zum Ende der laufenden Saison führen und den Abstieg verhindern. „Ich glaube, dass es möglich ist. Ich glaube, dass ich dem Club etwas wichtiges geben kann und dass der Club mir auch etwas Wichtiges geben kann“, sagte Seedorf.

Leipzig holt Engländer für Talentsuche

RB Leipzig hat den Engländer Paul Mitchell als neuen Chef für die Talentsichtung und -entwicklung verpflichtet. Der 36 Jahre alte ehemalige Fußballer wird bei dem Bundesligisten ab sofort offiziell als „Head of Recruitment and Development die Talentesuche leiten“.

Die Sachsen reagierten damit zum einen auf den Weggang von Chefscout Johannes Spors, der seit dem 1. Februar für den HSV arbeitet, zum anderen auf die aus Sicht der Vereinsverantwortlichen nicht ausreichende Nachwuchsarbeit.

Seinen Worten, das Scouting neu aufzustellen, ließ Rangnick schnelle Taten folgen
Seinen Worten, das Scouting neu aufzustellen, ließ Rangnick schnelle Taten folgen © imago/Jan Huebner

Rangnick hatte vergangene Woche bereits gravierende Veränderungen angekündigt. Die Tatsache, dass nach den Ausfällen von Marcel Halstenberg in der Abwehr und Emil Forsberg im Mittelfeld kein Spieler aus dem eigenen Juniorenbereich als Ersatz infrage gekommen war, hatte für großen Unmut gesorgt.

Personell und strukturell werde das Scouting neu aufgestellt. Er werde sich auch höchstpersönlich einbringen, wenn es um die Verpflichtung von 15- bis 17-Jährigen gehe, hatte Rangnick gesagt.

Ex-Fußballer Mitchell arbeitete in der Premier League für den FC Southampton und Tottenham Hotspur.

50+1: Kind unterstützt DFL-Entscheidung

Hannovers Präsident Martin Kind hat die Grundsatz-Entscheidung der DFL zur Reform der 50+1-Regel begrüßt. „Es geht uns um die Situation von 96 in der regionalen Verbundenheit. Ich unterstütze die DFL-Entscheidung in vollem Umfang und lade alle Clubs zum konstruktiven Mitmachen ein“, sagte der Clubboss der „Bild“. Nach Informationen der Zeitung wollen 12 der 18 Erstligaclubs die 50+1-Regelung lockern.

Diese Regel gibt es nur im deutschen Profifußball. Sie begrenzt den Einfluss externer Investoren bei einem Club, weil Stammvereine nach einer Ausgliederung der Profi-Abteilungen weiter die Mehrheit der Stimmanteile in einer Kapitalgesellschaft besitzen müssen.

Der deutsche Profifußball steht nun womöglich vor einschneidenden Veränderungen. Denn 96-Boss Kind hatte am Montag seinen Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel und damit auf den Erwerb der Mehrheitsanteile an seinem Club überraschend ruhen lassen. Der Hörgeräte-Unternehmer machte damit den Weg für eine Grundsatzdebatte innerhalb der Bundesliga frei.

Nächste Klatsche für Chelsea

Der englische Meister FC Chelsea hat den nächsten peinlichen Rückschlag im Kampf um die Champions-League-Plätze kassiert. Mit Nationalspieler Antonio Rüdiger auf der Ersatzbank unterlagen die Londoner beim FC Watford nach über einer Stunde in Unterzahl verdient mit 1:4 (0:1).

Winter-Einkauf Olivier Giroud gab in der 64. Minute sein Debüt für die Mannschaft von Teammanager Antonio Conte, konnte die zweite Pleite in Serie aber auch nicht verhindern. Stattdessen bescherten Troy Deeney (42./Foulelfmeter), Daryl Janmaat (85.), Neuzugang Gerard Deulofeu (88.) und Roberto Pereyra (90.+1) dem neuen Watford-Trainer Javi Gracia eine gelungene Heimpremiere. Eden Hazard (82.) glich in einer turbulenten Schlussphase zwischenzeitlich aus.

Die Blues, bei denen Tiemoue Bakayoko nach 30 Minuten Gelb-Rot sah, bleiben Tabellenvierter (50 Punkte) mit nur einem Zähler Vorsprung auf Tottenham Hotspur. Watford (30 Punkte) hat als Elfter nun sechs Punkte Abstand zu den Abstiegsplätzen. Am Mittwoch hatte Chelsea eine 0:3-Heimniederlage gegen den AFC Bournemouth kassiert.

Brasiliens Erstligisten stimmen gegen Videobeweis

Die brasilianischen Erstligisten haben sich gegen die Einführung des Videobeweises in diesem Jahr in der heimischen Liga ausgesprochen. Mit 12:7 Stimmen bei einer Enthaltung wegen Abwesenheit legten die Clubs ihr Veto gegen den Wunsch des nationalen Verbandes ein, der die Technik zur Verfügung stellen wollte.

Die CBF forderte jedoch rund 250.000 Euro als Gegenleistung von jedem Erstligisten, weil der Verband mit der Meisterschaft keinen Gewinn erwirtschaften würde. Der Verband wollte zudem die Technologie erst nach der WM und damit erst in der zweiten Hälfte der im April startenden Meisterschaft, einsetzen. Dagegen wird im nationalen Pokal, in dem die CBF kräftig mitkassiert, die technische Hilfe ab dem Viertelfinale im August Anwendung finden.

Die CBF hatte eigentlich schon 2015, also noch vor der offiziellen Einführung durch die Regelhüter der IFAB, einen Antrag beim Weltverband Fifa gestellt, um den Videobeweis einzuführen. Nach einem skandalösen Handtor im vergangenen September hatte CBF-Präsident Marco Polo Del Nero nochmals den sofortigen Einsatz des Videobeweises in der heimischen Liga versprochen, musste aber schon damals seine Entscheidung wegen fehlender Finanzierung zurücknehmen.