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Real trotz Pokal-Blamage weiter

Eine B-Elf von Real Madrid hat sich beim Gareth Bales Comeback kräftig blamiert, ist aber dennoch ins Achtelfinale der Copa del Rey eingezogen. Der Rekordmeister kam im Rückspiel gegen den Drittligisten Fuenlabrada im heimischen Bernabeu nicht über ein 2:2 (0:1) hinaus, nachdem er das Hinspiel in der Madrider Vorstadt mit 2:0 gewonnen hatte. Der Ex-Wolfsburger Borja Mayoral erzielte beide Real-Treffer.

Die Königlichen, die ohne einen einzigen Spieler der Stammelf der vergangenen Wochen angetreten waren und bei denen die Topleute wie Cristiano Ronaldo oder Toni Kroos nicht einmal im Kader standen, kassierten den Rückstand durch Luis Milla (25.). Der eingewechselte Offensivstar Bale, der seit Ende September verletzt ausgefallen war, legte den Ausgleich durch Mayoral (63.) auf, der schließlich auch zur Führung traf (70.). Alvaro Portilla Suarez (89.) glich aber erneut aus.

United siegt, Tottenham verliert

Manchester United hat in der Premier League nach zwei Auswärtsniederlagen in Serie einen Sieg in der Fremde gefeiert. Beim FC Watford mit dem ehemaligen Bremer Sebastian Prödl setzte sich ManUnited mit 4:2 (3:0) durch. Ashley Young (19./25. Minute) und Anthony Martial (32.) besorgten zunächst die komfortable 3:0-Führung für die überlegenen Gäste. Watfords Troy Deeney (77./Foulelfmeter) und Abdoulaye Doucouré (84.) machten es aber noch einmal spannend, bevor Jesse Lingard (86.) für die Entscheidung zugunsten von Man United sorgte.

Durch den Erfolg festigen die Red Devils Platz zwei in der Premier-League-Tabelle und rückten zumindest für eine Nacht bis auf fünf Punkte an Spitzenreiter Manchester City heran, der erst am Mittwoch den FC Southampton empfängt. Mit nur acht Gegentoren nach 14 Spielen stellt Manchester United zusammen mit Lokalrivale City die beste Abwehr der Liga.

Außerdem setzte sich Leicester City überraschend mit 2:1 (2:0) gegen Tottenham Hotspur durch. Jamie Vardy (13.) und Riyad Mahrez (45.+1) trafen für die Foxes, die sich durch den Sieg zunächst auf Tabellenplatz neun verbesserten. Harry Kane (79.) gelang nur noch der Anschlusstreffer für Tottenham, das als Fünfter weiter 13 Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze hat.

Hrubesch hat wohl beim DFB verlängert

Der frühere HSV-Stürmer Horst Hrubesch wird nach einem Bericht der „Sport Bild“ bis zum Dezember 2018 DFB-Sportdirektor bleiben. Der 66-Jährige habe seinen Vertrag mit dem DFB noch einmal um ein Jahr verlängert, hieß es. Das solle auf dem Außerordentlichen Bundestag der Verbandes am 8. Dezember in Frankfurt beschlossen werden.

Hrubesch hatte die Position des Sportdirektors zu Beginn des laufenden Jahres kommissarisch übernommen, nachdem Hans-Dieter Flick zurückgetreten war. Der DFB hatten den langjährigen U19- und U21-Trainer zunächst als Interimslösung bis präsentiert.

Horst Hrubesch findet Gefallen an seiner Aufgabe als DFB-Sportdirektor
Horst Hrubesch findet Gefallen an seiner Aufgabe als DFB-Sportdirektor © imago/kolbert-press

Alledings werde sich das Aufgabengebiet für Hrubesch etwas verändern. Der frühere Nationalspieler sei zwar weiterhin für die Koordination zwischen der A-Nationalmannschaft von Bundestrainer Joachim Löw und der U21 von Trainer Stefan Kuntz verantwortlich. Dabei gehe es um die Absprache der Kader und von Terminen.

Schon länger ist bekannt, dass Hrubesch ein DFB-Angebot für einen Job in verantwortlicher Position vorliegen hat. Er müsse nur noch „Ja“ sagen, hatte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius im Oktober in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ gesagt.

Dembélé ist zurück

Der ehemalige Dortmunder Ousmane Dembélé hat nach seiner langen Verletzungspause wieder das Training aufgenommen und wird möglicherweise einen Tag vor Heiligabend im Clásico gegen Real Madrid sein Comeback im Trikot des FC Barcelona geben. "Es besteht die Möglichkeit, aber man muss noch vorsichtig sein. Schließlich hatte er eine schwere Verletzung", sagte Barca-Trainer Ernesto Valverde am Dienstag über den früheren Dortmunder Bundesligaprofi.

Dembélé, der im Sommer vom BVB für über 100 Millionen Euro Ablöse zu den Katalanen gewechselt war, hatte sich am 16. September einen Muskelriss im Oberschenkel zugezogen. Damals hieß es, dass der Stürmer Barcelona dieses Jahr nicht mehr zur Verfügung stehe. Mittlerweile trainiert Dembélé aber schon wieder mit dem Ball. Vor seiner Verletzung bestritt der 20-Jährige lediglich drei Spiele für seinen neuen Club.

Real-Star muss halbe Million Euro Steuern nachzahlen

Der "königliche" Linksverteidiger Marcelo muss knapp eine halbe Million Euro Steuern nachzahlen. Der 29-jährige Brasilianer habe sich schuldig bekannt, im Jahr 2013 Einkommenssteuer im Umfang von 490.917 Euro für die Vermarktung seiner Bildrechte am Fiskus vorbeigeschleust zu haben, berichteten spanische Medien. Die Anhörung fand vor dem zuständigen Gericht in Alcobendas in der Nähe der spanischen Hauptstadt statt. Marcelo verließ das Gericht demnach bereits nach zehn Minuten wieder.

Torwartlegende Jaschin auf WM-Plakat

Die Fifa hat das offizielle Poster für die WM 2018 in Russland vorgestellt. Auf dem im Sowjet-Retro-Stil gehaltenen Plakat des russischen Künstlers Igor Gurowitsch ist der frühere sowjetische Torwart Lew Jaschin zu sehen, der von 1958 bis 1970 an vier Weltmeisterschaften teilnahm und 1963 als bisher einziger Schlussmann mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet wurde.

Das WM-Plakat mit Torwartlegende Lew Jaschin
Das WM-Plakat mit Torwartlegende Lew Jaschin © dpa | FIFA

„Es war für uns sehr wichtig, Russland als Gastgeberland im offiziellen Poster zu zeigen“, wird Russlands stellvertretender Regierungschef, Verbandspräsident und Vorsitzender des Lokalen WM-Organisationskomitees Witali Mutko am Dienstag in einer Mitteilung des Weltverbandes zitiert.

Jaschin greift auf dem Plakat, das in Moskau präsentiert wurde, mit einer Hand nach einem großen Ball, auf dem das russische Staatsgebiet von oben zu sehen ist. Dies soll an die russischen Verdienste in der Weltraumforschung erinnern. Von dem Ball gehen Lichtstrahlen aus, welche die vom Turnier ausgehende Energie symbolisieren sollen.

Ehemaliger Krankl-Club muss in fünfte Liga absteigen

Der älteste Fußballclub Österreichs ist zum Zwangsabstieg in die 5. Liga verurteilt worden. Der 1894 gegründete First Vienna FC aus Wien, deutscher Pokalsieger von 1943 und deutscher Vizemeister von 1942, muss nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofes (OGH) die aktuelle Drittligasaison mit sofortiger Wirkung beenden. Die Vienna hatte im Sommer zunächst einen Konkurs verhindert. Eine einstweilige Verfügung, wonach der Klub in der dritten Liga bleiben darf, wurde am Dienstag aufgehoben.

Die Mannschaft des First Vienna FC Wien 1894 im vergangenen Frühjahr
Die Mannschaft des First Vienna FC Wien 1894 im vergangenen Frühjahr © picture alliance / Roman Fuchs

Der First Vienna Football-Club war sechsmal österreichischer Meister (zuletzt 1955) und dreimal österreichischer Pokalsieger, erstklassig spielte er zuletzt 1992. Im Jahr 1943, als Österreich an das nationalsozialistische Deutsche Reich angeschlossen war, gewann die Vienna durch ein 3:2 n.V. über den Luftwaffen-SV Hamburg den deutschen Pokalwettbewerb, damals noch Tschammerpokal genannt.

Ein Jahr zuvor war der Club deutscher Vizemeister geworden. Im Endspiel gegen Schalke 04 hatte die Vienna mit 0:2 das Nachsehen. In der Vergangenheit spielten unter anderem Österreichs Fußballlegende Hans Krankl, der argentinische Weltmeister Mario Kempes, der heutige Kölner Trainer Peter Stöger und der langjährige Bundesligaprofi Andreas Herzog für die Vienna.

Iranische Fans appellieren: Bitte nicht zu sexy!

Iranische Fans sorgen sich um die Liveübertragung der WM-Auslosung im iranischen Staatssender IRIB. Grund dafür ist die Garderobe der russischen Sportjournalistin Maria Komandnaja. Sie wird die Zeremonie gemeinsam mit dem englischen Ex-Fußballer Gary Lineker moderieren. Wegen der strengen islamischen Vorschriften wird das Programm bei IRIB jedoch sofort unterbrochen, sobald Bilder von leicht bekleideten Frauen gezeigt werden.

Aus Sorge, die Auslosung nicht komplett sehen zu können, haben viele iranische Fans die Moderatorin in den sozialen Medien gebeten, sich nicht zu sexy anzuziehen. „Bitte hilf uns mit der Wahl deiner Garderobe, damit auch wir die ganze Zeremonie sehen können“, schrieb ein Fan auf der Instagram-Seite der Russin. Tausende solcher Appelle soll es laut iranischen Medienberichten vom Dienstag gegeben haben.

Laut dem Portal "Mokhbernews" soll Komandnaja den Fans geantwortet haben, dass sie von den Restriktionen im Iran nicht gewusst habe. Sie kündigte eine „dezente Garderobe“ an – diese bestimmt allerdings der Weltverband Fifa und nicht die Moderatorin. 2006 gab es das Problem mit Heidi Klum, vor vier Jahren in Rio musste die Sendung wegen der Samba-Tänzerinnen sogar minutenlang unterbrochen werden.

Kind lässt Heldt nicht nach Köln ziehen

Martin Kind, Präsident von Hannover 96, hat nach einem Treffen mit Horst Heldt einen Wechsel des Sportchefs zum Bundesligakonkurrenten 1. FC Köln erneut kategorisch ausgeschlossen. "Wir haben uns über die grundsätzliche Ausrichtung von Hannover 96 in den nächsten Jahren unterhalten", sagte Kind dem Fernsehsender Sky Sport News HD: "Herrn Heldt ist klar – und das akzeptiert er auch –, dass es keine Freistellung geben wird."

Hannovers Präsident Martin Kind (l.) will Sportchef Horst Heldt nicht weglassen
Hannovers Präsident Martin Kind (l.) will Sportchef Horst Heldt nicht weglassen © picture alliance / augenklick/firo | Fabian Simons

Heldt hatte den Ausgang des Treffens offenbar anders interpretiert. "Es gibt noch kein Ergebnis. Wir werden uns erneut zusammensetzen", sagte er der "Bild"-Zeitung: "Wir haben uns ausgetauscht. Über inhaltliche Details werde ich nichts sagen." Heldt habe Kind "über das Gespräch mit dem 1. FC Köln informiert und die Situation beschrieben", berichtete der 47-Jährige: "Natürlich haben wir auch über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gesprochen." Der Clubpräsident habe Heldt daraufhin gesagt, dass er ihn halten wolle.

Der FC möchte Heldt als Nachfolger des am 23. Oktober zurückgetretenen Jörg Schmadtke verpflichten. Heldt, der in Hannover derzeit erfolgreiche Arbeit leistet, hatte seine Profikarriere beim FC begonnen, für den er 130 Bundesligaspiele absolvierte. Zuletzt hatte er die Gerüchte über einen Wechsel nach Köln befeuert. "Ja, ich möchte mit Köln reden", hatte er am vergangen Freitag gesagt und betont: Alles andere könnte ein "Riesenfehler" sein, er könnte sonst Gefahr laufen, "dann nicht mehr glücklich zu sein".

Fast 750.000 WM-Tickets verkauft

Großer Ansturm auf die Tickets für die WM 2018 in Russland: Die Fifa hat in der ersten Verkaufsphase 742.760 Eintrittskarten zugeteilt. Wie der Weltverband bekannt gab, kamen die meisten Bestellungen für Eintrittskarten aus dem Gastgeberland. 47 Prozent der Anfragen sind aus anderen Nationen. Neben Russland interessieren sich vor allem Anhänger aus den USA, Brasilien, Deutschland, China, Mexiko, Israel, Argentinien, Australien und England für Tickets.

Am kommenden Dienstag startet eine weitere Verkaufsphase. Fans können dort auch wieder sogenannte Teamtickets bestellen, um beispielsweise die Spiele der deutschen Mannschaft im Stadion zu verfolgen.

Die Auslosung der Gruppen findet am Freitag in Moskau statt. Anschließend wissen deutsche Fans, wann und an welchen Orten die DFB-Elf in der Gruppenphase antritt – und auf welche Gegner der Titelverteidiger um Bundestrainer Joachim Löw dort trifft. Die Weltmeisterschaft startet am 14. Juni und endet mit dem Finale am 15. Juli.

Skibbe verlängert in Griechenland

Michael Skibbe bleibt auch nach der verpassten WM-Qualifikation Trainer der griechischen Nationalmannschaft. Der Ende November auslaufende Vertrag wird um zwei Jahre verlängert, wie der Verband am Dienstag mitteilte. Skibbe soll ihn am 30. November unterzeichnen. Der deutsche Trainer hatte mit seinem Team die Qualifikation für die WM 2018 in Russland in den Play-offs gegen Kroatien verpasst.

Michael Skibbe (52) trainierte in der Bundesliga Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und Hertha BSC
Michael Skibbe (52) trainierte in der Bundesliga Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und Hertha BSC © dpa | Darko Bandic

Skibbe hatte bereits angekündigt, das Amt behalten zu wollen. Der Präsident des griechischen Verbandes, Vangelis Grammenos, würdigte immer wieder die Arbeit des Coachs. Dem 52-Jährigen sei es gelungen, „aus einem wilden Haufen, gegen den jede andere Mannschaft gewinnen konnte, wieder eine Mannschaft zu machen“.

Dass der Europameister von 2004 an der letzten Qualifikationshürde scheiterte, „annulliert nicht das, was Skibbe geleistet hat“, erklärte Grammenos.

Ribéry vor Comeback

Bayern München kann auf ein Comeback von Franck Ribéry am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) gegen Hannover 96 hoffen. Der Franzose bestritt am Dienstag die komplette Trainingseinheit mit der Mannschaft. Der 34-Jährige hatte sich Anfang Oktober im Ligaspiel gegen Hertha BSC einen Riss des Außenbandes im linken Knie zugezogen.

Auch Weltmeister Thomas Müller, der vor fünf Wochen einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel erlitten hatte, und Rafinha, der zuletzt wegen Knöchelproblemen fehlte, nahmen ohne Einschränkungen teil. David Alaba (Rückenprobleme) trainierte individuell. Torjäger Robert Lewandowski erhielt eine Pause. Die verletzten Thiago, Arjen Robben, James, Manuel Neuer und Juan Bernat fehlten.

Schlappe für Kind-Gegner

In der juristischen Auseinandersetzung um die Übernahme von Hannover 96 durch Martin Kind hat die Vereinsopposition eine erneute Niederlage erlitten. Das Landgericht Hannover wies am Dienstag endgültig einen Antrag des 96-Aufsichtsrates Ralf Nestler auf Erlass einer einstweiligen Verfügung zurück. Nestler will mit rechtlichen Mitteln die Übernahme der Clubmehrheit durch den Vereinsvorsitzenden Kind verhindern. Das Landgericht lehnte auch Nestlers Beschwerde gegen den ersten Beschluss ab und leitet nach eigenen Angaben die Akten nunmehr dem Oberlandesgericht Celle zu. Bei beiden Gerichten laufen noch weitere Verfahren, die mit Hannover 96 zu tun haben.

Kind will noch in diesem Jahr die Mehrheit bei der Hannover 96 Management GmbH übernehmen und hat dies bei der Deutschen Fußball-Liga beantragt. Dagegen hat sich eine clubinterne Opposition gebildet. Zu dieser gehört Nestler, der auch Aufsichtsrat des Stammvereins ist.

Kein Özil-Wechsel im Winter

Nationalspieler Mesut Özil und sein Londoner Mannschaftskollege Alexis Sánchez werden den FC Arsenal im Winter nicht verlassen. Das erklärte Trainer Arsène Wenger auf einer Pressekonferenz. „Solange sie hier sind, werden sie ihr Bestes für den Club geben. Nach meiner Vorstellung bleiben sie bis zum Ende der Saison. Wenn nicht etwas Unglaubliches passiert, wird sich daran nichts ändern", sagte Wenger.

Mesut Özil (l.) und Alexis Sánchez vom FC Arsenal London
Mesut Özil (l.) und Alexis Sánchez vom FC Arsenal London © imago/Action Plus | Mark Kerton

Zuletzt hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, Özil und der Chilene Sánchez könnten den derzeitigen Tabellenvierten der Premier League vorzeitig verlassen, weil die Verträge der beiden Spieler im Sommer auslaufen und die Verhandlungen über eine Verlängerung stockten. Wenger erklärte, er hoffe weiter darauf, dass die beiden Profis bei Arsenal bleiben, fügte aber hinzu: „Ich kann das nicht allein entscheiden. Sie müssen auch ihren Teil dazu beitragen.“

Özil wurde in britischen Medien zuletzt unter anderem mit dem FC Barcelona und Manchester United in Verbindung gebracht. Sánchez war bereits im Sommer von Manchester City umworben worden.

Augsburg-Boss zweifelt Lizenz für RB Leipzig an

Clubpräsident Klaus Hofmann von Bundesligist FC Augsburg hat kräftig gegen den Vizemeister RB Leipzig gewettert. "Leipzig darf keine Lizenz bekommen. Sie erfüllen die faktischen Voraussetzungen eines Vereins nicht. Juristisch mag das erlaubt sein, aber Leipzig hat nur 17 Mitglieder, da darf kein weiteres Mitglied rein", sagte Hofmann (50) auf der Mitgliederversammlung des FCA am Montagabend.

Klaus Hofmann teilte bei der Mitgliederversammlung des FC Augsburg kräftig gegen Konkurrent Leipzig aus
Klaus Hofmann teilte bei der Mitgliederversammlung des FC Augsburg kräftig gegen Konkurrent Leipzig aus © imago/Krieger | Klaus Rainer Krieger

Hofmann kündigte an, in einer Art Selbstversuch Mitglied beim Emporkömmling aus Sachsen werden zu wollen. "Das probiere ich aus! Schauen wir mal, was passiert", sagte Hofmann und ergänzte süffisant: "Das sollte doch möglich sein, schließlich erfüllt doch Leipzig die offiziellen Fakten bei der Lizenzierung. Regeln sind für alle gleich und nicht für einen gleicher!"

Dass er für seine Attacken aus Leipzig gerügt werden könnte, war dem FCA-Boss offenbar egal. "Jetzt wird der Herr Mintzlaff (RB-Geschäftsführer, die Red.) wieder seine Kommunikationsabteilung auf mich hetzen", sagte Hofmann, "aber ich mag ihn auch nicht." Schon in der Vergangenheit hatte sich der Augsburger kritisch gegen das RB-Projekt geäußert.

Zé Roberto verabschiedet sich mit Sieg

Zé Roberto bei seiner Ehrenrunde
Zé Roberto bei seiner Ehrenrunde © Imago/Fotoarena

Der frühere Bundesliga-Profi Zé Roberto hat einen gelungenen Abschluss seiner 23-jährigen Fußballkarriere gefeiert. "Ich beende einen erfolgsgekrönten Zyklus, der nicht besser als mit einem Sieg hätte vollbracht werden können. Mit allem, was ich zum Fußball beigetragen habe, trete ich glücklich ab", sagte der 43 Jahre alte Brasilianer nach seinem letzten Spiel beim 2:0 von Palmeiras São Paulo am vorletzten Spieltag der brasilianischen Liga gegen Botafogo FR.

Ausgezeichnet: Zé Roberto, 43
Ausgezeichnet: Zé Roberto, 43 © Imago/Fotoarena

In São Paulo hatte der Defensivspieler seine Laufbahn 1994 bei Portuguesa auch begonnen. Mehr als die Hälfte seiner 1161 Profispiele bestritt Zé Roberto in Deutschland: Zwischen 1998 und 2011 gewann Zé Roberto in 336 Liga-Spielen Fans und einen guten Ruf bei Bayer Leverkusen, Bayern München und dem Hamburger SV. Mit den Bayern triumphierte der Südamerikaner jeweils viermal in Meisterschaft und Pokal.

Am Ende ließen die Mannschaftskollegen ihren Methusalem noch einmal hochleben
Am Ende ließen die Mannschaftskollegen ihren Methusalem noch einmal hochleben © Imago/Fotoarena

Auch auf seiner letzten Station war der dreifache Familienvater noch einmal erfolgreich. In den letzten drei Jahren absolvierte Zé Roberto 133 Spiele für Palmeiras und gewann mit den "Grünen" (Verdão) 2015 den Pokal und 2016 erstmals auch die nationale Meisterschaft – seine Clubtitel Nummer 14 und 15.

Am Ende jedoch musste der 85-malige Nationalspieler, der mit Brasiliens Seleção zweimal sowohl die Copa América (1997 und 1999) als auch den Confed Cup (1997 und 2005) gewann, den Belastungen seiner langen Laufbahn Tribut zollen: "Den Jungspunden 90 Minuten lang hinterherzurennen, ist nicht einfach."

Zeuge: Millionen-Schmiergelder für WM 2022

Dem früheren Präsidenten des kolumbianischen Fußballverbands, Luis Bedoya, wurden eigener Aussage zufolge Schmiergelder in Millionenhöhe für seine Unterstützung bei der WM-Vergabe 2022 angeboten. Das sagte Bedoya am Montag im Prozess um den Fifa-Korruptionsskandal nach Angaben der Nachrichtenagentur AP vor Gericht in New York.

Der südamerikanische TV-Rechte-Händler Mariano Jinkis habe ihm nach einem Treffen mit einem Vertreter des katarischen Fernsehens Zahlungen bis zu 15 Millionen Dollar (12,6 Mio Euro) in Aussicht gestellt, sagte Bedoya. Diese Summe könne dann unter den Beteiligten der Abmachung aufgeteilt werden, habe Jinkis versichert. Bei dem Treffen, das Bedoya zufolge 2010 in einem Hotel in Madrid stattfand, habe der Katarer Englisch gesprochen und Jinkis übersetzt. An den Namen des Katarers könne er sich nicht mehr erinnern.

Bedoya und die weiteren damals anwesenden Fifa-Exekutivmitglieder waren bei dem Votum im Jahr 2010 zwar nicht stimmberechtigt. Die Katarer hätten aber drei andere südamerikanische stimmberechtigte Mitglieder beeinflussen wollen. Bedoya war bis Ende 2015 Mitglied im Fifa-Exekutivkomitee, wurde im Mai 2016 aber auf Lebenszeit gesperrt, nachdem er sich der Verabredung zum Überweisungsbetrug und organisierter Kriminalität schuldig bekannt hatte.

Im Prozess in New York stehen die drei ehemaligen Funktionäre Juan Ángel Napout, José María Marín und Manuel Burga im Zentrum. Das Trio soll Schmiergelder in Millionenhöhe angenommen haben. Als Gegenleistung sollen sie lukrative TV- und Sponsorenrechte für Fußballturniere an eine Marketingfirma vergeben haben.

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Hinteregger verlängert in Augsburg

Der FC Augsburg hat den Vertrag von Verteidiger Martin Hinteregger um drei Jahre bis 2021 verlängert. Das gab der Bundesligist am Montagabend auf seiner Jahreshauptversammlung bekannt. „Wir freuen uns, dass Martin auch über die Saison hinaus seine Zukunft in Augsburg sieht und langfristig das FCA-Trikot tragen wird“, wurde Geschäftsführer Stefan Reuter zitiert. „Aufgrund seiner Leistungen und seiner Identifikation mit dem FCA haben wir die Option gezogen.“ Der 25-jährige Hinteregger sagte: „Ich fühle mich einfach rundum wohl beim FCA und freue mich über den Vertrauensbeweis.“

Der Österreicher war im Sommer 2016 von Red Bull Salzburg zum FCA gewechselt. Inzwischen ist der Innenverteidiger Stammspieler im Team von Trainer Manuel Baum. Nach einer Operation am Sprunggelenk feierte er am Samstag beim 2:1 gegen den VfL Wolfsburg sein Comeback.

Grindel für feste Regionalliga-Aufsteiger

DFB-Präsident Reinhard Grindel hat sich für die Beibehaltung der fünf Regionalligen ausgesprochen, wenn auch mit verändertem Aufstiegsmodell. "Ich glaube, dass eine Menge dafür spricht, dass die leistungsfähigen Regionalligen West und Südwest ihr eigenes Aufstiegsrecht bekommen. Und dass die anderen drei Regionalligen eine Lösung finden, wie sie die zwei Aufsteiger ausspielen", sagte er am Montagabend auf der Regionalkonferenz des Westdeutschen Fußballverbandes in Duisburg.

Der DFB prüft derzeit verschiedene Modelle, die ab der Saison 2018/19 den Aufstieg in die 3. Liga neu regeln. Bislang werden drei Aufsteiger zwischen den fünf Regionalliga-Meistern sowie dem Vizemeister der mitgliederstärksten Region, derzeit Südwest, in einer Aufstiegsrunde mit drei Paarungen in Hin- und Rückspiel ermittelt. Künftig könnte es vier Aufsteiger geben.

Über das neue Modell soll von den Delegierten am 8. Dezember auf dem DFB-Bundestag in Frankfurt am Main entschieden werden. Auch DFB-Vizepräsident Rainer Koch hatte sich zuletzt dafür ausgesprochen, dass die Meister der Regionalligen Südwest und West direkt in die 3. Liga aufsteigen und die anderen drei Meister zwei weitere Aufsteiger ermitteln.