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Senegal endgültig für WM qualifiziert

Senegal hat sich zum zweiten Mal nach 2002 für eine WM qualifiziert. Das Team von Trainer Aliou Cissé gewann am Freitag das Wiederholungsspiel in Südafrika in Polokwane mit 2:0 (2:0). Die Mannschaft ist damit nicht mehr von Platz eins in der Gruppe D der Afrika-Zone zu verdrängen und hat das Ticket für Russland 2018 sicher. Diafra Sakho von West Ham United brachte die Gäste in der 12. Minute in Führung. Der Südafrikaner Thamsanqa Mkhize (38.) sorgte mit einem Eigentor schon vor der Pause für den Endstand.

Senegals Nationalmannschaft feierte die zweite WM-Teilnahme ausgelassen
Senegals Nationalmannschaft feierte die zweite WM-Teilnahme ausgelassen © Reuters

Die Partie musste nach einer Entscheidung des Fifa wiederholt werden. In dem ersten Spiel am 12. November 2016, das 2:1 für Südafrika endete, hatte Schiedsrichter Joseph Lamptey aus Ghana dem Team des Gastgebers in der 43. Minute einen äußerst umstrittenen Handelfmeter bewilligt. Daraufhin war er von der Fifa lebenslang gesperrt worden, der Internationale Sportgerichtshof CAS hatte die Sperre bestätigt.

Vor dem letzten Spieltag in der Gruppe am Dienstag führt Senegal mit elf Punkten vor Burkina Faso und Kap Verde (jeweils 6). Südafrika (4) ist Letzter. Senegal empfängt zum Qualifikations-Abschluss in Dakar erneut die Südafrikaner. Die fünf Gruppensieger der Afrika-Zone sind in Russland dabei. Vor Senegal hatten sich Nigeria und Ägypten bereits qualifiziert.

Nach Karate-Tritt: Evra vor Karriere-Aus

Dem französischen Nationalspieler Patrice Evra droht nach seinem Karatetritt gegen einen Zuschauer das Karriere-Aus. Die Uefa sperrte den 36-Jährigen am Freitag bis zum 30. Juni 2018 für alle europäischen Clubwettbewerbe und verhängte eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro.

Patrice Evra (2.v.l.) auf der Ersatzbank von Olympique Marseille beim Euro-League-Spiel in Guimaraes
Patrice Evra (2.v.l.) auf der Ersatzbank von Olympique Marseille beim Euro-League-Spiel in Guimaraes © Imago/GlobalImagens

Unmittelbar nach dem Urteilsspruch teilte Olympique Marseille zudem mit, dass der Vertrag zwischen dem Klub und dem 36-Jährigen offiziell "in beiderseitigem Einvernehmen" aufgelöst worden sei. In der Mitteilung lobte der Club Evras Verhalten bis zum dem Vorfall Anfang November, betonte aber, dass es inzwischen keine Voraussetzungen mehr für eine Zusammenarbeit gebe.

Evra hatte vor der Europa-League-Begegnung von Olympique Marseille bei Vitoria Guimaraes (0:1) am 2. November einen Marseille-Fan angegriffen. Evra, der eigentlich auf der Ersatzbank Platz nehmen sollte, sah noch vor dem Anstoß die Rote Karte. Dem Tritt sollen Provokationen vonseiten der Fans vorausgegangen sein.

"Heute herrscht Traurigkeit. Zuallererst für Patrice Evra, der die Konsequenzen seiner Handlungen versteht. Für die Fans, die von dem Verhalten einiger Anhänger stigmatisiert wurden. Und natürlich für den Klub, dessen Ansehen Schaden genommen hat", sagte OM-Geschäftsführer Jacques-Henry Audrey.

Olympique Marseille hatte Evra einen Tag nach dem Vorfall bis auf Weiteres suspendiert. Der Klub wurde von der Uefa zudem mit einer Geldstrafe von 25.000 Euro belegt, Vitoria muss 5000 Euro wegen des Platzsturms der Fans bezahlen.

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Werder behält Kohfeldt bis Winter als Chef

Florian Kohfeldt darf sich bei Werder bis zur Winterpause weiter beweisen
Florian Kohfeldt darf sich bei Werder bis zur Winterpause weiter beweisen © Imago/Nordphoto

Florian Kohfeldt fungiert bei Werder Bremen mindestens bis zur Winterpause als Cheftrainer. Die vorläufige Beförderung des bisherigen Interimscoaches bestätigten die Hanseaten am Freitagnachmittag nach Gesprächen mit mehreren Kandidaten für die Nachfolge von Alexander Nouri.

Kohfeldt hatte die sportliche Verantwortung bei den noch sieglosen Bremern Ende Oktober nach Nouris Entlassung übertragen bekommen, sein erstes Punktspiel als Interimscoach jedoch am vergangenen Sonntag bei Eintracht Frankfurt 1:2 verloren.

18 Verhandlungstage für Anschlag von Dortmund

Das Schwurgericht des Landgerichts Dortmund hat die Anklage der Staatsanwaltschaft gegen den mutmaßlichen BVB-Attentäter Sergej W. (28) zugelassen und die erste Sitzung der Hauptverhandlung für den 21. Dezember (12 Uhr) angesetzt. Das teilte das Gericht am Freitag mit. Geplant sind insgesamt 18 Termine, der letzte am 28. März 2018.

Sergej W. wird „versuchter Mord in 28 tateinheitlich zusammentreffenden Fällen in Tateinheit mit Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und mit gefährlicher Körperverletzung in zwei tateinheitlich zusammentreffenden Fällen“ zur Last gelegt.

Bei der Abfahrt des BVB vom Hotel zum Champions-League-Heimspiel am 11. April gegen den AS Monaco waren neben dem Mannschaftsbus drei Sprengsätze explodiert. Der spanische Verteidiger Marc Bartra wurde dabei schwer an Arm und Hand verletzt.

Köln verkneift sich Karnevalsfeier

Die Profis des 1. FC Köln werden zum Sessionsbeginn des Kölner Karnevals am 11. November nicht in der Stadt mitfeiern. „Die Mannschaft hat für sich beschlossen, dass sie morgen nicht rausgeht“, sagte Trainer Peter Stöger der „Bild“-Zeitung. Zuvor hatte der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga seinen Spielern ausdrücklich kein Feier-Verbot ausgesprochen. Stöger selbst ließ offen, ob er auf die Feierlichkeiten verzichtet.

Am vergangenen Sonntag nach dem deprimierenden 0:3 gegen Hoffenheim hatte Stöger noch betont, dass der FC der aktuellen Krise trotzen und am Auftakt des Straßenkarnevals teilnehmen werde. „Es gibt Dinge, die kann man nicht verschieben. Weihnachten zum Beispiel, Geburtstage – oder den 11.11.“, sagte der 51-Jährige: „Da ist es dann auch egal, ob man zwei oder 34 Punkte hat. Deshalb werde ich am Samstag unterwegs sein. Und ich bin sicher, dass man das in dieser Stadt versteht.“

Dominique Heintz musste am Donnerstag das Training abbrechen
Dominique Heintz musste am Donnerstag das Training abbrechen © imago/Eduard Bopp | Eduard Bopp Sportfotografie

Die schlechten Nachrichten unter der Woche haben Stöger aber offensichtlich zum Umdenken bewogen. Vor allem die schwere Verletzung von Innenverteidiger Dominique Heintz, eine der wenigen positiven Konstanten in der bisherigen Spielzeit, hat Stöger die Laune verhagelt. Bei Heintz wurde ein Muskelsehneneinriss im linken Oberschenkel diagnostiziert, der ihn längere Zeit außer Gefecht setzt.

Nordirland zürnt nach Elfmetergeschenk

Das war doch die Schulter: Nordirlands Spieler versuchen Schiedsrichter Ovidiu Hategan ihre Sichtweise näherzubringen
Das war doch die Schulter: Nordirlands Spieler versuchen Schiedsrichter Ovidiu Hategan ihre Sichtweise näherzubringen © Getty Images | Michael Regan

Nach dem Elfmeter-Geschenk für die Schweiz im Play-off-Hinspiel der WM-Qualifikation ist der Frust in Nordirland groß. Ein Schuss des früheren Bayern-Profis Xherdan Shakiri aus kurzer Entfernung hatte Corry Evans an der Schulter getroffen, der nordirische Verteidiger hatte sich sogar noch weggedreht. Trotzdem entschied der rumänische Schiedsrichter Ovidiu Hategan auf Handelfmeter, den der Ex-Wolfsburger Ricardo Rodríguez sicher zum 1:0 (0:0)-Sieg verwandelte.

„Diese Entscheidung war schlimmer als bei Henry. Es ist ein Unterschied, wenn er etwas übersieht. Hier hat er etwas gesehen, was gar nicht passiert ist“, sagte Evans’ Bruder Jonny. Corry Evans wurde gar doppelt bestraft. Er sah für sein vermeintliches Handspiel die zweite Gelbe Karte und ist damit im Rückspiel am Sonntag (18 Uhr) in Basel gesperrt. „Ich bin absolut enttäuscht, aber das Spiel in Basel ist noch wichtiger. Ich werde dort sein und die Jungs unterstützen“, sagte der Verteidiger.

Frankfurter OB-Kandidatin will Stadion an Eintracht verkaufen

Die CDU-Kandidatin für den Frankfurter Oberbürgermeister-Posten, Bernadette Weyland, will die Commerzbank-Arena verkaufen und mit dem Erlös den Breitensport unterstützen. „Meine Idee ist: Wir verkaufen das Stadion an die Eintracht – und die Millionen gehen an die vielen kleinen Vereine in Frankfurt“, sagte Weyland der „Bild“-Zeitung.

Weylands Parteikollege und Sportdezernent Markus Frank, der sich früher schon gegen einen Stadionverkauf ausgesprochen hatte, reagierte reserviert auf den Vorstoß. „Bei einem Verkauf müssten wir über eine Summe von 150 Millionen Euro reden – so hoch ist der Restbauwert. Zudem sind noch Verbindlichkeiten auszugleichen. Und es kann sein, dass wir das Stadion ausschreiben müssen und ein multinationaler Bieter den Zuschlag erhält. Ich weiß nicht, ob das gewollt ist“, sagte Frank.

Die Eintracht als Hauptnutzer der Arena klagt seit Jahren über die zu hohe Stadionmiete von jährlich neun Millionen Euro. Deshalb will der Bundesligaclub nach Ablauf des Vertrages im Jahr 2020 neu verhandeln.

Mertesacker erinnert an Enke

Robert Enke (l.) und Per Mertesacker spielten gemeinsam in Hannover und der Nationalmannschaft
Robert Enke (l.) und Per Mertesacker spielten gemeinsam in Hannover und der Nationalmannschaft © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst

In einem emotionalen Text hat Weltmeister Per Mertesacker an den achten Todestag von Robert Enke erinnert. „Die Erinnerung an Robert selbst hilft mir heute noch immer: Von Zeit zu Zeit kommen mir meine Erlebnisse mit ihm wieder in den Sinn“, schrieb der ehemalige Mitspieler in einem Gastbeitrag für die Robert-Enke-Stiftung: „Ich spüre dann, über den Schmerz hinweg, noch einmal das Glück jener Momente.“

„Robert Enke hat mein Leben positiv beeinflusst wie kaum ein Kollege“, schreibt Mertesacker, der gemeinsam mit Enke für den Bundesligisten Hannover 96 und für die Nationalmannschaft gespielt hat. Enke litt an Depressionen und nahm sich am 10. November 2009 das Leben.

Rückschlag für Kind-Gegner

In der juristischen Auseinandersetzung um die Übernahme des Bundesligisten Hannover 96 durch Martin Kind hat die Opposition im Verein eine Niederlage erlitten. Das Landgericht Hannover wies am Freitag einen Antrag des 96-Aufsichtsrates Ralf Nestler auf Erlass einer einstweiligen Verfügung zurück. Nestler will mit rechtlichen Mitteln die Übernahme der Clubmehrheit durch den Vereinsvorsitzenden Kind verhindern und strebt nach Angaben von „Pro Verein 1896“ nun eine sofortige Beschwerde gegen den Beschluss an.

Nestler wollte nach Angaben des Landgerichtes „den Verein verpflichten“, einen bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) gestellten Antrag auf Erteilung einer Ausnahmeregelung von der 50+1-Regel zurückzunehmen. Das Gericht sollte dem Club zudem untersagen, „seine Anteile an der Hannover 96 Management GmbH zu einem Kaufpreis von knapp 13.000 Euro zu veräußern“.

Kind will noch in diesem Jahr die Mehrheit übernehmen und hat das bei DFL beantragt. Dagegen hat sich eine clubinterne Opposition gebildet, zu der auch der im Aufsichtsrat des Stammvereins sitzende Nestler gehört.

Bode hält dem Weltmeister lange stand

Aufgabe erst nach 33 Zügen: Ex-Europameister Marco Bode, aktuell Aufsichtsratsvorsitzender beim Bundesligisten Werder Bremen, hat Schachweltmeister Magnus Carlsen bei einem Simultanturnier im Hamburger Hotel Atlantic zähen Widerstand geleistet. Auch wenn er am Ende wie zwölf andere Amateure seine Partie gegen den Norweger verlor.

„Am Anfang habe ich mich eigentlich gut gefühlt, dann war es, als ob man gegen Real Madrid und Bayern München zur gleichen Zeit spielt. Ich wollte es kompliziert auf dem Brett halten und dabei kompakt stehen. Aber der Druck wurde immer größer“, sagte der einstige Europapokalsieger nach der Partie.

Goldener Ball wird am 7. Dezember verliehen

Der prestigeträchtige Fußballpreis Ballon d’Or wird am 7. Dezember (19.45 Uhr) verliehen. Das gab die französische Fachzeitung „L’Equipe“, die zum Unternehmen France Football gehört, am Freitag bekannt. Auf der Liste der Nominierten stehen auch die Weltmeister Toni Kroos von Real Madrid und Mats Hummels von Bayern München. Favorit ist aber wie schon bei der Weltfußballer-Wahl Real-Star Cristiano Ronaldo.

Mit dem Ballon d’Or werden seit 1956 die überragenden Fußballer des Jahres ausgezeichnet. Zunächst konnten nur europäische Spieler gewählt werden, ab 1995 dann alle Fußballer, die bei europäischen Clubs spielten und ab 2007 jeder Profi unabhängig von Liga und Nationalität.

Zwischen 2010 und 2015 vergab der Weltverband Fifa aufgrund eines Deals mit France Football den Ballon d’Or an den jeweiligen Weltfußballer des Jahres. Seit 2016 wird der Preis wieder in Eigenregie von France Football vergeben. Die Fifa richtet mit der Weltfußballer-Wahl, die nun „The Best“ heißt, eine eigene Wahl aus.