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DFB zeichnet HSV-Stürmer Arp aus

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat HSV-Stürmer Jann-Fiete Arp mit der goldenen Fritz-Walter-Medaille als bestes deutsches U17-Talent ausgezeichnet. Arp machte bei der U17-EM mit sieben Toren in fünf Spielen auf sich aufmerksam und könnte beim HSV nach dem Weggang von Pierre-Michel Lasogga in der Zukunft eine größere Bühne bekommen.

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Spielt van der Vaarts Sohn bald für den DFB-Nachwuchs?

109 A-Länderspiele bestritt Rafael van der Vaart für die niederländische Nationalmannschaft. Sohn Damian geht womöglich andere Wege. Im Rahmen eines DFB-Scoutings in Rugenbergen wurden rund 500 Kinder gesichtet, darunter auch der elfjährige Sohn des Ex-HSV-Spielers. Nur 80 Talente schaffen den Sprung zu den sechs DFB-Stützpunkten in Hamburg.

Rafael van der Vaart und sein Sohn Damian
Rafael van der Vaart und sein Sohn Damian © Witters/TimGroothuis

Ob van der Vaarts Nachwuchs, der momentan für den SC Victoria Hamburg kickt, zum engeren Kreis gehört, steht in rund drei Wochen fest. Dann sollen die Nachwuchsspieler informiert werden. „Die Entscheidung fällen dann DFB-Stützpunkttrainer sowie Auswahl-Trainer des Hamburger Fußballverbands“, sagte Stützpunkt-Koordinator Stephan Kerber der „Bild“.

Liebes-Konsequenzen für Rooney nach Festnahme

Die jüngste Eskapade von Wayne Rooney (31) könnte den Engländer seine Ehe kosten. Laut britischen Medienberichten ist Rooneys schwangere Frau Coleen (31) mit den Söhnen Kai (7), Klay (4) und Kit (1) bereits am Sonnabend aus der gemeinsamen Villa in Chesire ausgezogen. Coleen sei bei ihren Eltern untergekommen.

Rooney war am Freitagmorgen wegen Trunkenheit am Steuer vorläufig festgenommen worden. Der Rekordtorschütze der Nationalmannschaft war unweit seines Wohnorts gestoppt und danach zum Verhör auf eine Wache gebracht worden. Rooney, der für die Three Lions in 119 Länderspielen 53 Tore erzielt hat, wurde auf Kaution freigelassen und muss am 18. September vor Gericht erscheinen.

BVB: Tuchel hoffte bis zum Schluss an Kehrtwende

Thomas Tuchel ist vor seinem Aus bei Borussia Dortmund davon ausgegangen, mit BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc doch noch eine gemeinsame Basis für eine weitere Zusammenarbeit finden zu können. „Der Termin war in einem Hotel, nicht auf dem Vereinsgelände, wer weiß, dachte ich, vielleicht gibt's ein gemeinsames Essen und ein klärendes Gespräch“, sagte der 44 Jahre alte Trainer dem „Zeitmagazin Mann“.

Seine Frau sei allerdings schon vor der Unterredung davon ausgegangen, dass Watzke und Zorc Tuchel bei dem Termin die Trennung offenbaren würden. „Das war's, du bist in zwanzig Minuten wieder da“, habe sie zu ihm gesagt. Er selbst sei sich nicht so sicher gewesen. Doch nach einer guten Viertelstunde sei die vorzeitige Kündigung dann ausgesprochen gewesen.

Tedesco öffnet die Tür für Höwedes

Schalke-Trainer Domenico Tedesco kann sich trotz der Umstände des Abgangs von Benedikt Höwedes eine Rückkehr des Weltmeisters nach Gelsenkirchen vorstellen. „Absolut“, sagte Tedesco dem „kicker“. „Dann würden wir froh sein, dass er zurück ist.“ Höwedes ist für zunächst ein Jahr an Juventus Turin ausgeliehen, die Italiener besitzen allerdings eine Kaufoption.

Der 31-jährige Tedesco hatte nach seinem Amtsantritt im Sommer auf Schalke Höwedes zunächst als Kapitän abgesetzt, in den ersten Pflichtspielen war der 29-Jährige dann nicht erste Wahl. Höwedes verabschiedete sich daraufhin nach Turin, Tedescos Umgang mit einer der Identifikationsfiguren des Clubs wurde im Zuge der Entwicklungen viel kritisiert.

Höwedes wechselte wegen fehlenden Rückhalts zu Juventus Turin
Höwedes wechselte wegen fehlenden Rückhalts zu Juventus Turin © dpa | Guido Kirchner

Tedesco verteidigte seine Vorgehensweise nun erneut. Er habe Höwedes’ Abgang keineswegs angestrebt. „Wir haben viele kleinere Gespräche geführt, aber auch drei, vier große. Ich habe jedes Mal klar formuliert, dass wir ihn brauchen. Er hat selbst gesagt, dass er sich körperlich noch nicht zu 100 Prozent fit fühlt“, so der S04-Coach.

Bei der Entscheidung über das Kapitänsamt, welches Torhüter Ralf Fährmann übernahm, hätten zudem zwei Aspekte eine Rolle gespielt. Dem Trainerteam sei aufgefallen, dass sich bislang „auf Schalke vor allem einer immer der Öffentlichkeit gestellt hat: Benedikt. Das hat er sehr vorbildlich gemacht. Aber: Es hat unserer Meinung nach dazu geführt, dass sich die meisten anderen hinter ihm versteckt haben. Deshalb wollten wir einen neuen Impuls setzen. Ein Benedikt Höwedes braucht keine Binde, um voranzugehen“.

Auch der „Blick aufs Sportliche“ sei aber erfolgt: „Wie die gesamte Mannschaft hat Benedikt - sicherlich auch bedingt durch seine Verletzung – keine optimale Saison im vergangenen Jahr gespielt.“

Polizei: Mindestens 13 Dresdner in Prag dabei

Die sächsische Polizei hat anhand von Bildmaterial bislang mindestens 13 Angehörige der Dresdner Fanszene identifiziert, die bei dem von Hetz-Attacken überschatteten Spiel der Nationalmannschaft in Prag dabei waren. Zwei von ihnen hätten vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen die tschechische Nationalelf am vergangenen Freitag Gefährderanschreiben erhalten, teilte Dresdens Polizeipräsident Horst Kretzschmar am Montag mit. Aus einer Gruppe von rund 200 Deutschen waren in Prag rechtsradikale Parolen gerufen und eine Gedenkminute durch Schmähungen gestört worden.

„Da Gefährderanschreiben allein offensichtlich nicht in jedem Fall von einer Anreise abhalten, werden wir zukünftig auch Meldeauflagen als weiteren präventiven Baustein prüfen“, meinte er. „Voraussetzung dafür sind allerdings konkrete Erkenntnisse, die eine entsprechende Gefahrenprognose erlauben.“ Unklar sei aber noch, ob den identifizierten Dresdnern von den tschechischen Behörden Straftaten vorgeworfen werden.

ManCity droht Ärger von der Uefa

Neben Paris St. Germain droht nun auch Manchester City Ärger vonseiten der Uefa. Die Verantwortlichen der spanischen Liga um Präsident Javier Tebas haben die Uefa zu einer Untersuchung aufgefordert. Der Verband soll klären, ob der Club von Teammanager Pep Guardiola gegen das Financial Fair Play verstoßen hat.

Gegen Paris hat die Uefa nach den jüngsten Rekordtransfers des Brasilianers Neymar (222 Millionen Euro) und des Franzosen Kylian Mbappé (Leihe plus festgeschriebene Ablösesumme von 180 Millionen Euro) bereits ein förmliches Prüfverfahren eingeleitet. Manchester hat in der zu Ende gegangenen Transferperiode 234 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben.

PSG (Katar) und City (Abu Dhabi) gehören regierungsnahen Investoren aus dem Nahen Osten. Dies moniert Tebas: "Finanzierung durch staatliche Beihilfen verzerrt den europäischen Wettbewerb und schafft eine Inflationsspirale, die die Fußball-Industrie irreparabel schädigt."

Nazi-Eklat: DFB will Ticketvergabe modifizieren

DFB-Präsident Reinhard Grindel fordert nach dem Nazi-Eklat von Prag ein europaweites Umdenken beim Verkauf von Eintrittskarten. „Ich werde das Thema nächste Woche im Uefa-Exko und in den zuständigen Kommissionen deutlich ansprechen“, sagte Grindel dem „kicker“. „Wir müssen gemeinsam mit den europäischen Verbänden über die Ticketvergabe diskutieren und Wege finden, die europaweit mehr Kontrolle gewährleisten.“

Deutsche Fans brüllen Nazi-Parolen bei der WM-Qualifikation in Prag
Deutsche Fans brüllen Nazi-Parolen bei der WM-Qualifikation in Prag © dpa | Jan Woitas

Beim WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft am vergangenen Freitag gegen Tschechien (2:1) hatten rund 200 deutsche „Chaoten“ (Bundestrainer Joachim Löw) provoziert und teilweise rechtsradikale Parolen gebrüllt.

„Wir haben bei uns eine nachvollziehbare Abgabe unserer Kontingente über den Fanclub Nationalmannschaft“, betonte Grindel – entsprechend befanden sich die Störer nicht im „normalen“ Gästeblock, sondern unmittelbar daneben. „Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es in Ländern wie San Marino oder Tschechien keine absolute Sicherheit gibt, weil dort zum Beispiel von Einheimischen unkontrolliert Tickets weitergegeben werden und in den freien Verkauf gelangen“, ergänzte Grindel. Hier müsse angesetzt werden, um eine Wiederholung zu verhindern.

Lemke hält Aufhebung des Pyro-Verbots für denkbar

Werder Bremens Ex-Manager Willi Lemke hält die Aufhebung des Verbots von Pyrotechnik in deutschen Stadien für denkbar. „Warum sollen Ultras und DFB nicht über Pyros verhandeln?“, sagte der 71-Jährige der „Bild“. Bei Volksfesten oder Olympia-Eröffnungsfeiern werde von den Veranstaltern nichts anderes gemacht, als Pyros im großen Stil zu zünden.

„Warum können wir nicht beim Fußball einen Weg finden, offen über Möglichkeiten des Gebrauchs zu reden. Pyros von vornherein zu verbieten, erschwert den Dialog“, sagte Lemke, der jedoch klarstellte: „Der Abschuss von Raketen und allem, was andere Menschen in Gefahr bringt, geht überhaupt nicht.“

Will Lemke prägte als Manager die erfolgreiche Bremer Ära in den 80er- und 90er-Jahren
Will Lemke prägte als Manager die erfolgreiche Bremer Ära in den 80er- und 90er-Jahren © Witters

Im Vorstoß von DFB-Präsident Reinhard Grindel, die von vielen Fan-Gruppierungen verurteilten Kollektivstrafen vorläufig auszusetzen, sieht Lemke ein wichtiges Signal. „Warum soll eine ganze Kurve bei Fehlverhalten Einzelner leiden? Das entspricht nicht meinem Rechtsverständnis. Wenn aber die Personen dingfest gemacht werden, müssen sie persönlich haftbar gemacht werden“, sagte Lemke, der bis zum Ende vergangenen Jahres Sport-Sonderbotschafter bei den Vereinten Nationen gewesen war.

Bobic: Moral hat keinen Platz mehr

Nach Ansicht von Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic hat die Moral keinen Platz mehr im modernen Fußball-Geschäft. „Wir dürfen nicht moralisch denken – wenn man das tut, spielt man irgendwann in der 3. oder 4. Liga“, sagte der 45-Jährige mit Blick auf den Transfer-Irrsinn der vergangenen Wochen dem „kicker“. „Man muss die Realität anerkennen.“

Dazu gehört laut Bobic auch die Tatsache, dass die Profis immer mehr Geld scheffeln wollen. „Natürlich ist die menschliche Gier normal“, äußerte der Europameister von 1996: „Wenn ein Arbeitnehmer bei einem anderen Unternehmen das Doppelte verdienen kann, wird er das Angebot zu 95 Prozent auch annehmen.“

Bobic glaubt außerdem nicht, dass sich die Fans aufgrund der astronomischen Summen im Profi-Geschäft vom Fußball abwenden werden. „Solange die Qualität des Fußballs gut ist, werde ich als Fußballfan immer ins Stadion gehen“, sagte Bobic: „Fußball ist Volkssport Nummer eins. Das zieht die Massen zu ihren Vereinen. Dabei geht es gar nicht so sehr um die Spieler, sondern eher um den Club, dem man die Stange hält.“