Osnabrück/Frankfurt. Wollten Kicker des Drittliga-Vereins ein Liga-Spiel verschieben? Der DFB ermittelt nach Hinweisen im Abstiegskampf gegen Osnabrück.

Steht der deutsche Fußball vor einem neuerlichen Manipulations-Skandal? Wie der VfL Osnabrück am Sonnabend bestätigte, ermittelt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gegen den Drittligisten und einige seiner Spieler. „Der DFB hat uns am Freitag darüber informiert, dass er den Kontrollausschuss mit der Untersuchung der Partie zwischen dem VfL und dem SC Paderborn beauftragt hat. Wir haben uns unmittelbar bereit erklärt, alle erforderlichen Maßnahmen zur Aufklärung der im Raum stehenden Vorwürfe gegen wenige Spieler des VfL Osnabrück zu unterstützen“, sagte Geschäftsführer Jürgen Wehlend.

Er ergänzte: „Da die Untersuchungen des DFB andauern, bitten wir um Verständnis dafür, uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht im Detail zum Stand der Untersuchungen des Kontrollausschusses äußern zu können.“

Spieler des VfL Osnabrück ausgeschlossen

Der VfL Osnabrück stehe für einen fairen sportlichen Wettbewerb, hieß es weiter. Mit Bekanntwerden der im Raum stehenden Vorwürfe habe der Verein reagiert und die vom DFB verdächtigten Spieler unmittelbar vom Spielbetrieb ausgeschlossen. „Natürlich müssen wir die laufenden Untersuchungen abwarten, aber wir bedauern, dass unser Verein durch das aufzuklärende Verhalten einiger weniger Spieler in Mitleidenschaft gezogen wird“, so Wehlend.

Verdacht der Spielmanipulation

Nach DFB-Angaben gibt es den Verdacht, dass Spieler des VfL Osnabrück vor dem Spiel gegen Paderborn versucht haben sollen, Gegenleistungen von Spielern der zweiten Mannschaft von Werder Bremen zu erhalten. Bremen rettete sich im Abstiegskampf am Sonnabend durch ein 1:0 über Aalen, Paderborn stieg durch das 0:0 in Osnabrück ab.

Osnabrück ist zum zweiten Mal von einem derartigen Vorgang betroffen. 2009 hatte der damalige VfL-Spieler Thomas Cichon eine Manipulationsabsprache sowie die Zusage von Bestechungsgeld an ihn gestanden. Bei der Zweitliga-Partie des VfL Osnabrück beim FC Augsburg (0:3) habe er nicht mit vollem Einsatz gespielt, erklärte Cichon später vor Gericht.