Madrid. Nach dem bitteren Hinspiel zeigte das Team bei Atlético eine achtbare Leistung. Ebenfalls raus ist Pep Guardiola mit Manchester City.

Bayer Leverkusen hat sich erhobenen Hauptes aus der Champions League verabschiedet und bei seinem vorerst letzten Auftritt in der Königsklasse Selbstvertrauen für den Schlussspurt in der Bundesliga getankt. Bei der Europacup-Premiere ihres neuen Trainers Tayfun Korkut erzielte die Werkself dank einer durchweg couragierten Leistung im Achtelfinal-Rückspiel bei Vorjahresfinalist Atletio Madrid ein beachtliches 0:0.

Zwar verpasste Bayer nach dem 2:4 im Hinspiel, das noch unter Korkut-Vorgänger Roger Schmidt zustande gekommen war, wie erwartet den ersten Einzug ins Viertelfinale seit 2002. Damals erreichten die Rheinländer gar das Endspiel. Gegenüber den vergangenen Auftritten war drei Tage vor dem Gastspiel bei 1899 Hoffenheim aber ein deutlicher Aufwärtstrend beim Tabellenzehnten der Bundesliga zu erkennen.

„Wir haben uns heute gut verabschiedet, vergeigt haben wir es im Hinspiel“, sagte Torhüter Bernd Leno im ZDF: „Es war ein sehr, sehr gutes Spiel von uns, ein Schritt in die richtige Richtung.“

Bayern München und BVB im Viertelfinale

Die Rojiblancos bissen sich an der guten Bayer-Defensive die Zähne aus, zogen am Ende aber verdient in der Königsklasse zum neunten Mal in die Runde der letzten Acht ein, in der Bayern München und Borussia Dortmund die Bundesliga-Fahne hochhalten. Atletico blieb damit zudem seit der 0:1-Niederlage gegen Borussia Dortmund in der Gruppenphase 1996/97 gegen deutsche Klubs zu Hause auch im achten Spiel ungeschlagen.

Die Leverkusener begannen vor 49.133 Zuschauern im Hexenkessel Vicente Calderon äußerst couragiert und suchten zwangsläufig von Beginn an ihr Heil in der Offensive. Bereits in der vierten Minute hatten die Gäste eine gute Möglichkeit, aber Nationalspieler Kevin Volland verfehlte mit einem beherzten Schuss von der Strafraumgrenze knapp das Ziel.

Nach einer Viertelstunde vergab auf der anderen Seite Angel Correa eine große Chance der Hausherren zur Führung. Kurz darauf bot sich Julian Brandt die nächste Möglichkeit für Bayer, das durch Javier „Chicharito“ Hernandez eine weitere gute Gelegenheit vor der Pause vergab.

Dreimal die fällige Führung vergeben

Kurz vor Ende der ersten Hälfte verhinderte dann Nationaltorwart und Ersatz-Kapitän Leno, der nach seiner Nasen-OP mit einer Spezialmaske spielte, mit zwei Glanzparaden gegen Correa bzw. Koke jeweils einen Rückstand seiner Mannschaft.

Nach der Pause versuchte Bayer weiter, das Unmögliche möglich zu machen. In 69. Minute vergaben Julian Brandt, Volland und Chicharito binnen Sekunden gleich dreimal die fällige Führung. Die Mannschaft von Diego Simeone hielt dem Druck der Gäste aber stand und war selbst bei Kontern durch Torjäger Antoine Griezmann sowie Correa brandgefährlich. Auf der Gegenseite musste der gute Atletico-Keeper Jan Oblak mehrfach retten.

Korkut musste auf Abwehrchef Ömer Toprak, Kapitän Lars Bender, Routinier Stefan Kießling und Nationalspieler Jonathan Tah verzichten. Zudem fehlten der bis zum Saisonende von der FIFA aus dem Verkehr gezogene Hakan Calhanoglu, der gesperrte Benjamin Henrichs und Kai Havertz (Klausur).

Roberto Hilbert, der unter Schmidt auf dem Abstellgleis stand, und Tin Jedvaj ersetzen in der Verteidigung Henrichs und Toprak. Auch Österreichs Nationalverteidiger Aleksandar Dragovic, der im Hinspiel einen rabenschwarzen Tag erwischt und zwei Gegentore mitverschuldet hatte, stand in der Startelf und machte wie auch seine Kollegen seine Sache gut.

Aus für Guardiola und Manchester City

ManCity-Trainer Pep Guardiola dirigiert John Stones
ManCity-Trainer Pep Guardiola dirigiert John Stones © Getty Images | Michael Steele

Au revoir Pep Guardiola! Der erfolgsverwöhnte Startrainer ist mit Manchester City in der Champions League an AS Monaco gescheitert. Die Briten verspielten im Achtelfinal-Rückspiel einen 5:3-Vorsprung und verloren mit 1:3 (0:2). Kylian Mbappe (8.), Fabinho (29.) und Tiemoué Bakayoko (77.) erzielten am Mittwoch im Stade Louis II die Tore für die Monegassen, die zum vierten Mal nach 1998, 2004 und 2015 das Viertelfinale erreicht haben. Nationalspieler Leroy Sané mit seinem Treffer in der 71. Minute hatte Manchesters Hoffnungen auf das Weiterkommen zwischenzeitlich genährt.

Ex-Bayern- und Barcelona-Trainer Guardiola hatte seine Spieler vor dem Anpfiff eindringlich vor dem Fußball-Wunder von Barcelona gewarnt und trotz des Vorsprungs aus dem Hinspiel zur Wachsamkeit aufgerufen. Und dann stand auch noch Falcao, der Doppel-Torschütze aus dem Hinspiel, nicht im Monaco-Kader. Der Kolumbianer hatte sich beim 2:1 im letzten Ligaspiel gegen Bourdeaux verletzt. Wer hätte da noch einen Pfifferling auf Monaco gegeben.

Trotzdem begann der Spitzenreiter der französischen Liga stürmisch - und wurde schon nach acht Minuten belohnt. Nach der ersten Ecke für die Gastgeber konnte die Abwehr der Engländer zunächst noch klären, doch dann nutzte Mbappe die Unsicherheit und erzielte sein elftes Tor in den vergangenen elf Pflichtspielen. Guardiola schlug sich fassungslos die Hände an den Kopf.

ManCity lieferte desolate erste Hälfte ab

Die Franzosen machten weiter Druck, attackierten die Briten früh. Der Vorsprung des Tabellen-Dritten der Premier League war nach einer halben Stunde aufgebraucht, als Brasiliens Nationalspieler Fabinho seinen ersten Treffer in dieser Champions-League-Saison erzielte. Manchester City hatte eine desolate erste Hälfte abgeliefert, trotzdem war Guardiola erstaunlich ruhig geblieben.

Im Hinspiel war Man City zweimal nach einem Rückstand zurückgekommen, um schließlich noch mit einem Zwei-Tore-Vorsprung zu gewinnen. Beim Gastspiel in Monaco gab es vor der Pause keinen einzigen Torschuss. In der zweiten Hälfte wurden die Gäste dann stärker. In der 62. Minute gab es die erste echte Chance nach einer Flanke von Sané, die Sergio Agüero aber nicht nutzen konnte.

Vier Minuten später scheiterte der argentinische Nationalspieler an Monaco-Keeper Danijel Subasic. City machte weiter Druck. Kurz nach dem verletzungsbedingten Wechsel von Andrea Raggi für den jungen Almamy Touré traf Sané und ließ Guardiola jubeln. Doch Bakayoko ließ die Franzosen wenig später nach einem Lemar-Freistoß jubeln.