Bayern baut die Tabellenführung aus – trotz einer erneut spielerisch schwachen Vorstellung. Bremen verliert zu Hause gegen Gladbach.

Der FC Bayern München hat sich am 20. Spieltag trotz einer schwachen Vorstellung an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga abgesetzt. Die Mannschaft von Carlo Ancelotti siegte am Sonnabend beim FC Ingolstadt nach späten Toren mit 2:0 (0:0) und profitierte zugleich vom überraschenden 0:3 (0:2) des Verfolgers RB Leipzig gegen den HSV. Damit beträgt der Vorsprung nun sieben Punkte.

Auch Borussia Dortmund erhielt beim 1:2 (1:1) im Auswärtsspiel gegen Schlusslicht SV Darmstadt 98 einen empfindlichen Rückschlag. Eintracht Frankfurt, der bisherige Tabellendritte, kassierte eine deutliche 0:3 (0:2)-Niederlage bei Bayer Leverkusen. Auf den drittletzten Platz ist indes Werder Bremen nach dem 0:1 (0:1) gegen Borussia Mönchengladbach abgerutscht.

DARMSTADT – DORTMUND 2:1 (1:1)

Nach 120 Minuten samt Elfmeterschießen unter der Woche im Pokal gegen Hertha BSC war beim BVB die Leichtigkeit dahin. Gegen den Tabellenletzten und krassen Außenseiter lief nicht viel zusammen. Gleich zweimal gerieten die Schwarz-Gelben beim 1:2 (1:1) durch Terrence Boyd (21.) und Antonio-Mirko Colak (67.) in Rückstand. Dem BVB gelang nur durch Raphael Guerreiro kurz vor der Pause der Ausgleich (44.). Damit ist der Aufwärtstrend mit sieben Punkten aus drei Spielen sowie dem Viertelfinal-Einzug im Pokal erstmal dahin.

„Es war eine Bestätigung dessen, was wir die gesamte Saison schon zeigen“, sagte Tuchel nach der Pleite, die durchaus noch höher hätte ausfallen können: „Wir sind einfach nicht in der Lage, an unser Leistungsoptimum zu gehen, wenn man es von uns erwartet. Wir tun uns extrem schwer, diese absolute Schärfe zu zeigen. Wir haben weit unter unseren Möglichkeiten gespielt“, sagte Tuchel und beglückwünschte seinen Trainerkollegen Torsten Frings zu einem „verdienten“ Sieg. „Allein das zeigt, wie wenig von dem, was uns ausmacht, wir auf dem Platz gesehen haben“, sagte Tuchel: „Das ist bitter genug.“

LEVERKUSEN – FRANKFURT 3:0 (1:0)

Ein Endspiel für Roger Schmidt werde es nicht, hatte Bayer Leverkusens Sportchef Rudi Völler unter der Woche bekräftigt. Für Wirbel sorgte vor dem Spiel gegen Frankfurt dennoch das Gerücht, dass der Coach unabhängig vom Spielausgang gehen müsse. Die Bayer-Elf zeigte sich davon unbeeindruckt. Insbesondere der von einer Verletzung genesene Mexikaner Javier „Chicharito“ Hernandez machte den Unterschied. Der Stürmer erzielte die ersten beiden Tore (5. und 63.) beim 3:0 (1:0) gegen Frankfurt. Außerdem traf Kevin Volland (78.). Auch das Comeback von Kapitän Lars Bender wirkte sich für die Leverkusener positiv aus.

INGOLSTADT – FC BAYERN 0:2 (0:0)

Die „Wochen der Wahrheit“ hat Bayern-Star Arjen Robben ausgerufen, schließlich stehen die entscheidenden Wochen an. So dürfte der Auftritt in Ingolstadt durchaus beunruhigen. Vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen den FC Arsenal kam der Meister beim Abstiegskandidaten Ingolstadt erst nach späten Toren von Arturo Vida (90.) und Arjen Robben (90.+1) zu einem 2:0 (0:0). "Wir müssen nicht pessimistisch sein. Wir haben gesehen, dass die Mannschaft im richtigen Moment zulegen kann", sagte Bayern Münchens Vorstandschef Rummenigge.

WERDER – GLADBACH 0:1 (0:1)

Die zwei Serien hielten, aber gegensätzlicher könnte die Gemütslage in Bremen und Gladbach kaum sein. Werder kassierte beim 0:1 (0:1) bereits die vierte Niederlage in Serie, die Borussia blieb indes auch im fünften Pflichtspiel unter dem neuen Trainer Dieter Hecking ungeschlagen. Den vierten Sieg stellte dabei Thorgan Hazard mit seinem Treffer sicher (12.). Damit verabschiedet sich die Borussia zunehmend von den unteren Tabellenregionen und darf allmählich wieder vom internationalen Geschäft träumen. Mit 26 Punkten liegen die Gladbacher bereits auf Platz neun.

SCHALKE – HERTHA 2:0 (1:0)

Der FC Schalke 04 hat seinen Aufwärtstrend bestätigt. Die Königsblauen siegten gegen Hertha BSC mit 2:0 (1:0) und rundeten damit eine perfekte Woche ab. Am vergangenen Sonnabend hatte das Team von Trainer Markus Weinzierl ein 1:1 beim FC Bayern München erkämpft und anschließend im DFB-Pokal mit einem 4:1 beim SV Sandhausen souverän das Viertelfinale erreicht. Gegen Berlin machten Winter-Neuzugang Guido Burgstaller (41. Minute) und Leon Goretzka (62.) den Sieg perfekt. Mit 25 Punkten können die Schalker nun wieder nach oben schauen. Die Berliner drohen indes mit 33 Zählern am Sonntag aus den Europacup-Rängen zu rutschen.