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Völler: Schmidt bleibt viele Jahre

Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler hat dem in die Kritik geratenen Bayer-Trainer Roger Schmidt eine besondere Jobgarantie gegeben. „Er bleibt noch viele Jahre hier“, sagte der 56-Jährige der „Sport Bild“. „Wir hatten viele gute Trainer, und ich kann es beurteilen, ich war selbst einer. Aber Roger Schmidt hat etwas Besonderes. Er hat die Mannschaft spielerisch weiterentwickelt.“ Vor allem die Ausbildung junger Spieler funktioniere sehr gut.

Offenbar unzertrennlich: Leverkusens Sportchef Rudi Völler und Trainer Roger Schmidt
Offenbar unzertrennlich: Leverkusens Sportchef Rudi Völler und Trainer Roger Schmidt © imago | Michael Weber

Derzeit liegt Bayer Leverkusen auf dem neuen Platz und damit hinter den Erwartungen. Im DFB-Pokal scheiterte der Verein an Drittligist Lotte. Doch Völler steht zu Schmidt: „Mit Roger qualifizierten wir uns immer für die Champions League. Seine Ansprachen sind einfach toll, das gilt auch für seine Körpersprache.“

Isamaik entlässt Runjaic und degradiert Eichin

Hasan Ismaik senkte gnadenlos den Daumen: Trainer Kosta Runjaic ist bei 1860 München nach einem Machtwort des Investors nach nur 144 Tagen schon wieder Geschichte – und beim traditionsreichen Zweitligisten regiert mal wieder das Chaos. Medienberichten zufolge soll die Trennung über den Kopf von Sportchef Thomas Eichin hinweg entschieden worden sein, den 1860 als Geschäftsführer abberief.

Neben der Trainerbank von 1860 München muss künftig ein anderer Trainer tanzen: Kosta Runjaic muss seinen Hut nehmen
Neben der Trainerbank von 1860 München muss künftig ein anderer Trainer tanzen: Kosta Runjaic muss seinen Hut nehmen © Bongarts/Getty Images | Marc Mueller

Die Trennung von Runjaic, der zu Saisonbeginn einen Zweijahresvertrag unterschrieben hatte, wurde bereits vor dem 1:1 (1:1) am Montagabend gegen den 1. FC Kaiserslautern beschlossen, sagte Präsident Peter Cassalette. Zwölf Punkte nach 13 Spielen und Platz 14 sind zu wenig. Ismaik, eingeflogen für die ohnehin nach dem Spiel angesetzte Aufsichtsratssitzung, saß im Löwen-Trikot auf der Tribüne der Allianz Arena – und entschied gegen Runjaic. Eichin darf Sportdirektor bleiben; als neuer, allerdings erneut nur vorübergehender Geschäftsführer kommt Finanzexperte Anthony Powers.

Runjaic (45) war der elfte Trainer, seit Ismaik Ende Mai 2011 beim deutschen Meister von 1966 einstieg. Zunächst soll erneut Klublegende Daniel Bierofka einspringen, der 1860 in der vergangenen Saison vor dem Abstieg gerettet hatte. Damals war er mit einer Ausnahmegenehmigung aktiv, inzwischen hat er immerhin die A-Lizenz.

Juve verlangt 581 Millionen Entschädigung

Zehn Jahre nach dem Manipulationsskandal verlangt der italienische Meister Juventus Turin eine Rekordentschädigung vom italienischen Fußballverband (FIGC). Wegen des Zwangsabstiegs aus der Serie A 2006 fordern die Rechtsanwälte des Clubs von Sami Khedira 581 Millionen Euro. Diese Summe soll den Verlust von Sponsoren, der Einnahmen aus den Erstligaspielen und der TV-Übertragungsgelder ausgleichen. Das berichtete die Tageszeitung "Gazzetta dello Sport".

Juve reichte den Antrag beim Staatsrat in Rom ein, obwohl ein Verwaltungsgericht zuvor eine ähnliche Entschädigungsforderung in Höhe von 444 Millionen Euro abgelehnt hatte. Der Rekordmeister war im Zuge des Manipulationsskandals 2006 aus der Serie A verbannt worden, die Titel 2005 und 2006 wurden annulliert. Nach nur einem Jahr in der Zweitklassigkeit stieg Juve wieder auf und gewann zuletzt fünf Meistertitel in Folge.

Ibrahimovic bekommt eigene Statue

Ibrahimovic schied bei der EM mit Schweden bereits in der Vorrunde aus
Ibrahimovic schied bei der EM mit Schweden bereits in der Vorrunde aus © Getty Images | Laurence Griffiths

Schwedens Superstar Zlatan Ibrahimovic bekommt eine eigene Statue. Diese soll im kommenden Jahr vor der Friends Arena in Stockholm errichtet werden, hieß es am Montagabend bei der schwedischen Fußballgala. Der 35-Jährige erhielt dabei ein Modell der Statue. „Normalerweise bekommt man eine Statue, wenn man stirbt, ich fühle mich aber lebendig“, sagte Ibrahimovic. Der Stürmer von Manchester United wurde bei der Gala zum elften Mal mit dem Goldenen Ball für Schwedens Fußballer des Jahres ausgezeichnet. „Damit habe ich nun eine ganze Mannschaft. Das fühlt sich irreal an“, sagte Ibrahimovic.

Darmstadt besteht Lizenz-Check

Darmstadt 98 hat das Nachlizenzierungsverfahren der DFL erfolgreich durchlaufen. Das gab der Club am Dienstag bekannt. Demnach bestätigte die DFL den Lilien die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. "Wir freuen uns über dieses Ergebnis. Dies ist die Bestätigung der soliden betriebswirtschaftlichen Planungsarbeit aller Verantwortlichen", sagte Clubchef Rüdiger Fritsch.

Bayern ohne Vidal, Robben und Neuer

Nach dem Ausfall von Manuel Neuer muss der FC Bayern in der Champions League beim FK Rostow auf weitere Stars verzichten. Arturo Vidal, Arjen Robben und Javi Martínez sind am Mittwoch (18 Uhr MEZ/Sky) im Duell beim sieglosen Tabellenletzten FK Rostow ebenfalls nicht dabei. Kingsley Coman fehlt ohnehin verletzt. Mit einem Erfolg in Russland will sich der zuletzt verwundbare deutsche Rekordmeister die Chance erhalten, am 6. Dezember im Heimspiel gegen Tabellenführer Atlético Madrid um den Gruppensieg kämpfen zu können.

„Das wichtige Spiel diese Woche, das sage ich ohne jegliche Übertreibung, findet am Sonnabend statt“, erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Dienstag allerdings vor dem Abflug und nahm schon die Partie in Leverkusen ins Visier. „Wir werden jetzt Jagd machen ab sofort, schnell Tabellenführer zu werden, und ab Sonnabend wird es da zur Sache gehen.“

Lemke tritt nach 35 Jahren ab

Nach 35 Jahren hat sich Willi Lemke endgültig aus verantwortlichen Positionen bei Werder Bremen verabschiedet. Der 70 Jahre alte langjährige Werder-Manager wurde am Montagabend zusammen mit dem früheren Bremer Meisterspieler Hans Schulz und Werner Brinker aus dem Aufsichtsrat der Norddeutschen verabschiedet. „Du hast Werder geprägt“, sagte Club-Präsident Hubertus Hess-Grunewald auf der Mitgliederversammlung.

Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald verabschiedet Willi Lemke
Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald verabschiedet Willi Lemke © dpa | Carmen Jaspersen

Lemke war zwischen 1981 und 1999 Werder-Manager und seit 2003 Mitglied des Aufsichtsrates, den er zudem zwischen 2005 und 2014 leitete. Sein Abschied aus dem Kontrollgremium geschah nicht freiwillig, der 70-Jährige wurde wie Schulz und Brinker nicht mehr zur Wahl vorgeschlagen. Ex-Profi Schulz gehörte dem Gremium seit 1999, Brinker seit 2004 an.

Hertha treibt Stadion-Projekt voran

Hertha BSC treibt die Vorbereitungen eines möglichen Neubaus einer reinen Fußball-Arena in Berlin voran. „Der Auftrag an die Architekten ist nicht nur raus, es gibt die ersten Vorstudien“, berichtete Clubpräsident Werner Gegenbauer am Montag bei der Veranstaltung „Hertha im Dialog“. Anfang des Jahres war die Debatte um ein neues Stadion für den Berliner Bundesligisten aufgekommen.

Hertha BSC will aus dem Olympiastadion ausziehen
Hertha BSC will aus dem Olympiastadion ausziehen © dpa | Rainer Jensen

Der Club hat inzwischen den Mietvertrag für das Olympiastadion bis 2025 verlängert. Dennoch betonte Präsident Gegenbauer, dass Hertha weiter erste Pläne für einen privat finanzierten Neubau erstellen lasse. „Es wird sehr intensiv daran gearbeitet“, sagte Gegenbauer. „Es ist die Zeit gekommen, über moderne Lösungen nachzudenken“, hatte Manager Michael Preetz bereits zuvor erklärt. „Im Januar, spätestens Februar“ kommenden Jahres werde Hertha die ersten Ergebnisse der Vorstudien und mögliche Standorte einer neuen Arena vorstellen, kündigte Clubchef Gegenbauer an: „Dann müssen wir reden.“

Fortuna trauert um Multitalent Mauritz

Zweitligist Fortuna Düsseldorf trauert um Matthias "Mattes" Mauritz. Der ehemalige Nationalspieler verstarb am Montag im Alter von 92 Jahren. Das teilte der Club auf seiner Internetseite mit.

Mauritz (6.v.l.) beim Spiel gegen Polen in Hamburg
Mauritz (6.v.l.) beim Spiel gegen Polen in Hamburg © Imago/Otto Krschak

Mauritz hatte am 20. Mai 1959 in Hamburg gegen Polen unter Weltmeister-Trainer Sepp Herberger sein einziges Länderspiel bestritten. Zweimal nahm er an Olympischen Spielen teil: 1952 in Helsinki und vier Jahre später in Melbourne.

Mattes Mauritz war ein Multi-Talent. Er wurde im Hockey deutscher Jugendmeister, im Tennis brachte er es auf Platz elf in der deutschen Rangliste. 1945 nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft wurde zufällig auch sein Talent für den Fußball entdeckt. Für Fortuna Düsseldorf bestritt er zwischen 1945 und 1960 insgesamt 760 Spiele, in denen er 106 Tore erzielte.

Baumann: „Übernehme Verantwortung“

Werder Bremens Sportchef Frank Baumann hat angesichts der sportlich prekären Lage des Drittletzten offen eigene Fehler eingestanden. „Ich übernehme die Verantwortung dafür als Geschäftsführer Sport“, sagte Baumann auf der Mitgliederversammlung und verwies auf das Pokal-Aus schon in der ersten Runde, den frühen Trainer-Rauswurf von Viktor Skripnik, 29 Gegentore in der Liga und der aktuellen Tabellensituation.

Das Festhalten an Skripnik nach dem im Sommer noch mit Mühe geschafften Klassenverbleib bezeichnete Baumann „als Fehler“. Baumanns Vorgänger Thomas Eichin hatte sich gegen Skripnik ausgesprochen, war aber kurz darauf von Baumann abgelöst worden.

Baumann zeigte sich trotz zuletzt vier Niederlagen in Serie vom Klassenverbleib überzeugt und stärkte Skripnik-Nachfolger Alexander Nouri den Rücken. „Wir werden den Weg mit ihm gemeinsam gehen. Seine Arbeit wird sich sehr schnell in Punkten niederschlagen“, sagte Baumann und fügte unter dem Jubel der Werder-Mitglieder hinzu: „Wir haben am kommenden Sonnabend eine herausragende Chance, unsere Situation zu verbessern.“ Am kommenden Wochenende tritt Werder beim HSV zum brisanten Krisen-Nord-Duell an.

Gelassenheit bei Borussia Dortmund

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