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Bürki fällt mit Handbruch acht Wochen aus

Dortmunds Torwart Roman Bürki hat sich beim 1:0-Sieg gegen den FC Bayern die Hand gebrochen und muss etwa zwei Monate pausieren. Das teilte die Borussia am Sonntagabend mit. Der Schweizer Schlussmann müsse wegen eines Mittelhandbruchs operiert werden und falle rund acht Wochen aus, heiß es in der Mitteilung des Fußball-Bundesligisten. Damit rückt der langjährige Stammtorwart Roman Weidenfeller wieder zur Nummer eins des BVB auf. Die Dortmunder hatten sich am Samstag im Spitzenspiel gegen die Bayern mit 1:0 durchgesetzt und den Münchnern die erste Saisonniederlage zugefügt.

Bayern-Fan in Dortmund schwer verletzt

Bei einem Angriff auf Fans des FC Bayern München nach dem Topspiel in Dortmund sind vier Männer verletzt worden, einer von ihnen schwer. Die Polizei verdächtigt nach ersten Ermittlungen etwa 20 Anhänger der BVB-Ultragruppierung „Desperados“, die sechsköpfige Fangruppe am Sonnabendabend an einer Haltestelle attackiert zu haben. Die Täter raubten den Angaben zufolge auch Fanutensilien. Die Polizei durchsuchte kurz nach der Tat die Räume der Gruppierung in Dortmund und stellte 46 Personalien fest. Der schwerverletzte Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Allofs: Fall Draxler "katastrophal"

VfL-Manager Allofs (r.) mit Draxler
VfL-Manager Allofs (r.) mit Draxler © Imago/Christian Schrödter

Wolfsburgs Manager Klaus Allofs hat Julian Draxlers im Sommer forcierten Wunsch nach einem Vereinswechsel kritisiert. „Für die Außenwirkung des Vereins war es katastrophal, dass ein Spieler sich so erklärt“, sagte Allofs am Sonntag bei Sport1. Der Manager fügte an: „Einem jungen Spieler muss man diesen Fehler zugestehen.“ Draxler hatte trotz laufenden Vertrages vor Saisonbeginn gesagt, dass er den VfL verlassen wolle.

Allofs sagte zu seiner Einschätzung im Rückblick: „Wir würden es anders bewerten, und es kann sein, dass wir es beim nächsten Mal anders machen und die Freigabe geben würden. Eventuell. Die Geschichte hat ihm nicht geholfen und dem VfL nicht geholfen.“

Rauball bleibt Dortmunds Präsident

Reinhard Rauball bleibt Präsident von Borussia Dortmund. Der 69 Jahre alte Jurist wurde auf der Mitgliederversammlung am Sonntag in der Westfalenhalle 3 mit großer Mehrheit für weitere drei Jahre in seinem Amt bestätigt. Trotz seiner Doppelfunktion, die er seit seiner Wahl zum Liga-Präsidenten im Jahr 2007 innehat, verspürt Rauball keine Amtsmüdigkeit. „Der BVB steht sportlich gut da und ist wirtschaftlich so stark wie nie zuvor in seiner Geschichte“, sagte er begleitet vom Applaus der über 700 anwesenden Mitglieder.

RB-Kapitän Kaiser kontert Watzke

RB-Kapitän Kaiser nach dem 3:2-Sieg in Leverkusen mit Sportdirektor Ralf Rangnick
RB-Kapitän Kaiser nach dem 3:2-Sieg in Leverkusen mit Sportdirektor Ralf Rangnick © Imago/Team2

Kapitän Dominik Kaiser (28) von Bundesliga-Spitzenreiter RB Leipzig hat mit Spott auf die Kritik von Borussia Dortmunds Club-Chef Hans-Joachim Watzke am neureichen Klub aus Sachsen reagiert. "Ich spiele nicht bei RB um eine Dose zu performen und stehe auch nicht als Dose auf dem Feld. Und dann hätte ja Dortmund auch gegen elf Dosen verloren", sagte Kaiser in der Sendung Doppelpass bei Sport1.

Watzke hatte unter der Woche in der "Sport Bild" gegen die Sachsen geätzt und gesagt: "Da wird Fußball gespielt, um eine Getränkedose zu performen". Vizemeister Dortmund hatten am zweiten Spieltag mit 0:1 gegen Aufsteiger Leipzig verloren.

Paderborn entlässt Trainer Müller

Drittligist SC Paderborn hat auf seinen Absturz mit der Entlassung von Trainer René Müller reagiert. Das gab der Verein am Sonntag bekannt, keine 24 Stunden nach dem 0:6 am 15. Spieltag bei den Sportfreunden Lotte.

René Müller nach der Schlappe von Lotte
René Müller nach der Schlappe von Lotte © Imago/Osnapix

"Das Auftreten der Mannschaft in Lotte hat uns keine andere Wahl gelassen. Die Spieler sind jetzt gefragt, den Aussagen der vergangenen Wochen auch Taten folgen zu lassen. Wir brauchen eine Mannschaft, die alles für den Verein gibt und die Fans mit ihrem Einsatzwillen begeistert", sagte SCP-Präsident Martin Hornberger.

Müller hatte das Amt am 3. März von Trainer-Novize Stefan Effenberg übernommen. Die Paderborner, 2014/15 noch Bundesligist, waren in der Vorsaison auch aus der 2. Liga abgestiegen. In der 3. Liga liegt der Klub auf Platz 17.

Nouri glaubt nicht an Gnabry-Wechsel zu Bayern

Werder-Trainer Alexander Nouri glaubt nicht an einen Weggang von Nationalspieler Serge Gnabry zu Bayern München in der kommenden Saison. Er sei davon überzeugt, dass Gnabry auch in der nächsten Spielzeit für Werder spielen werde, sagte der Coach der "Bild am Sonntag“. „Hier hat er die Wertschätzung durch die Mannschaft und bekommt viele Einsätze. Serge hat so viel positive Bestätigung für seinen Schritt zu Werder bekommen, mehr geht kaum.“

Der Stürmer war im Sommer vom FC Arsenal nach Bremen gewechselt. Der 21-Jährige hat bei Werder einen Vertrag bis 2020. Seit dem Transfer gibt es Gerüchte über eine mögliche Ausstiegsklausel des jungen Spielers, die ihm im Sommer einen Wechsel zum Rekordmeister ermöglichen könnte. Bremens Sportchef Frank Baumann dementiert eine solche Klausel.

Schalkes und Leipzigs Busse angegriffen

Vor Schalkes Spiel in Wolfsburg (1:0) haben mehrere Männer den Mannschaftsbus der Gelsenkirchener beschädigt. Die Täter machten sich am frühen Sonnabendmorgen an dem Bus zu schaffen, der vor dem Mannschaftshotel in Weyhausen abgestellt war, wie die Polizei Gifhorn am Sonntag mitteilte. Demnach wurden die Front- und einige Seitenscheiben eingeschlagen. Ein 18 und ein 19 Jahre alter Verdächtiger konnten nach Zeugenhinweisen auf frischer Tat ertappt werden. Einer der jungen Männer beleidigte bei der Überprüfung die Beamten.

Ermittler inspizieren den RB-Bus in den Katakomben der BayArena
Ermittler inspizieren den RB-Bus in den Katakomben der BayArena © Imago/Jan Hübner

Bereits am Freitagabend war der Bus des Aufsteigers RB Leipzig bei der Fahrt zum Spiel bei Bayer Leverkusen (3:2) von Vermummten mit Farbbeuteln attackiert worden. "Einer hat aus zwei Metern danebengeworfen. Der soll vielleicht beim nächsten Mal von der Seite kommen, da ist der Bus breiter", sagte Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl nach dem Spiel.

Lob für "Fußball-Professor" Khedira

Italiens Medien beförderten Sami Khedira nach dessen Gala-Vorstellung kurzerhand zum "Professor": Beim 3:0 (1:0) von Juventus Turin gegen Delfino Pescara traf der Weltmeister zum 1:0 und bereitete das 2:0 vor. Juve festigte damit die Tabellenspitze, Verfolger AS Rom gastiert am Sonntag bei Atalanta Bergamo.

"Khedira ist ein Fußball-Professor. Die Zusammenarbeit mit Mario Mandzukic ist perfekt wie sein Treffer. Es gibt Spieler, die ihre Tore zuerst mit dem Gehirn und dann mit den Füßen erzielen. Das gilt auch für Sami", kommentierte die Gazzetta dello Sport. "Ein wunderbares Tor, das mit viel Intelligenz vorbereitet wurde", schrieb der Corriere della Sera.

Khedira gelang in der 36. Minute nach einer schönen Kombination mit dem ehemaligen Bayern-Stürmer Mandzukic sein dritter Saisontreffer. In der 63. Minute revanchierte sich Khedira mit einem perfekten Zuspiel auf Mandzukic, der zum 2:0 traf. Hernanes (69.) sorgte für den Endstand.

Lob erntete der deutsche Mittelfeldspieler auch von seinem Trainer Massimiliano Allegri. "Khedira ist ein unglaublicher Spieler, mit dem man immer rechnen kann", sagte der toskanische Coach. Die alte Dame musste sich gegen Abstiegskandidat Pescara nicht besonders anstrengen. Allegri schonte gegen den Tabellen-18. mehrere Stammspieler, darunter auch Torwart und Kapitän Gianluigi Buffon.

Allegri setzte zum ersten Mal in der Serie A den 16-Jährigen ivorischer Abstammung, Moise Kean, ein. "Kean ist ein Spieler von großer Qualität. Wir setzen ihn ein, damit er wachsen kann", betonte Allegri.

Aubameyang erklärt seinen Liegestütze-Jubel

BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang wedelte jeden beiseite, der mit ihm jubeln wollte. Dann machte er sich auf dem Rasen lang und legte perfekte Liegestütze hin: eins, zwei drei.

BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang beim Liegestütze pumpen nach seinem goldenen Treffer gegen Bayern München
BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang beim Liegestütze pumpen nach seinem goldenen Treffer gegen Bayern München © Imago/Thomas Bielefeld

Das war für einen Stürmer, der beim Torjubel schon mal eine Batman-Maske aufsetzt, nicht allzu ungewöhnlich. Aber diesmal, beim 1:0 gegen Bayern München, war es eine persönliche Widmung, wie Aubameyang berichtete: "Da saß heute ein berühmter französischer Sänger auf der Tribüne, für ihn habe ich das gemacht." Nachfrage: "Er heißt Gradur. Er hat einen Song über Liegestütze gemacht, das war der Grund für den Torjubel.“

Aubameyangs in Deutschland nur Insidern bekannter Lieblingsrapper ist in Frankreich ein Star, dessen erstes Album es bis auf Platz 1 schaffte. Mit bürgerlichem Namen heißt der 25-jährige Wanani Gradi Mariadi, Er hat kongolesische Wurzeln,und ist berühmt für den "Sheguey"-Stil.

Aubameyang hofft, seinen Kumpel „missioniert“ zu haben: „Ehrlich gesagt ist er Bayern-Fan und nicht nur mein Freund, sondern auch mit Franck Ribéry gut befreundet. Deshalb habe ich ihm gesagt, dass er nach dem Spiel BVB-Fan sein wird.“

Ronaldo mit Hattrick Madrider Derby-Held

Cristiano Ronaldo hat Real Madrid mit einem Dreierpack zum Derby-Sieg beim Stadtrivalen Atlético Madrid geschossen und den Königlichen am 12. Spieltag einen Big Point beschert. Beim 3:0 (1:0) im Estadio Vicente Calderon war der portugiesische Europameister mit seinen Saisontoren sechs bis acht in der 23., 71. (Foulelfmeter) und 77. Minute erfolgreich.

Damit baute der Tabellenführer, der weiter auf den verletzten Weltmeister Toni Kroos (Haarriss am fünften Mittelfußknochen) verzichten musste, seinen Vorsprung auf Lokalrivale Atlético bereits auf neun Punkte aus. Immerhin vier Zähler beträgt das Polster des Champions-League-Gewinners auf Meister FC Barcelona, der ohne Superstar Lionel Messi gegen den FC Malaga nicht über ein enttäuschendes 0:0 hinaus kam.

Bei den Gastgebern, die gegen Malaga nach zwei Platzverweisen gegen die Andalusier (68. und 90.) auch eine klare Überzahl nicht mehr zum Pflichtsieg nutzen konnten, hatte sich Messi wenige Stunden vor dem Abpfiff krank gemeldet.

Der argentinische Weltfußballer klagte über akute Übelkeit mit Brechreiz und stand nicht einmal im Kader. Neben Messi, der sich bereits vor einigen Tagen auf dem Flug mit Argentiniens Nationalelf zum WM-Qualifikationsspiel nach Kolumbien übergeben hatte, fehlte Barcelona auch Torjäger Luis Suárez wegen einer Sperre.

Durch den Punkteverlust ist Barcelona für Europa-League-Sieger FC Sevilla in Reichweite geraten. Die Andalusier siegten bei Ex-Meister Deportivo La Coruna 3:2.

Modeste warf Risse bösen Blick zu

Ein böser Blick von Kölns Torjäger Anthony Modeste bescherte Marcel Risse das „emotionalste Tor“ seiner Karriere - und möglicherweise das nächste „Tor des Monats“. „Ich hatte eigentlich vor zu flanken - auf Tony zum Beispiel. Aber der hatte mich schön böse angesehen, ich sollte einfach drauf schießen“, sagte Risse nach seinem denkwürdigen Auftritt. „Ich habe dann auf ihn gehört.“ Der Mittelfeldspieler avancierte in der Nachspielzeit mit seinem Freistoßtor zum 2:1-Sieg aus 33 Metern im Derby bei Borussia Mönchengladbach zum Matchwinner.

„Hätte ich mir irgendwann eine Situation aussuchen dürfen, in der ich so ein Tor schieße, hätte ich definitiv die letzte Minute im Derby in Gladbach genommen. Ich habe kein emotionaleres Tor geschossen“, sagte er. Das Tor war praktisch eine Kopie seines Treffers zum 1:1 im DFB-Pokal gegen 1899 Hoffenheim im Oktober. Damals hatten 30 Prozent der „Sportschau“-Zuschauer den Freistoß zum „Tor des Monats“ gewählt.

Für Keeper Thomas Kessler, der den verletzten Timo Horn glänzend vertrat, kam Risses Traumschuss nicht überraschend. „Das Schlimme ist ja, dass er das viel öfter kann. Das waren jetzt zwei in einem Jahr. Aber er macht das schon seit vier Jahren und geht mir permanent auf den Keks damit“, berichtete er von den Trainings-Duellen.