Pasadena. Venezuela sorgt für große Überraschung. Uru Luis Suarez und Jamaika-Coach Winfried Schäfer sind bei Aus ihrer Teams die Hände gebunden.

Starstürmer Luis Suárez hat beim Aus von Rekordsieger Uruguay bei der Copa America für einen Eklat gesorgt. Weil der angeschlagene Angreifer des FC Barcelona beim 0:1 (0:1) gegen Venezuela nicht eingewechselt wurde, tobte er an der Seitenlinie und gestikulierte in Richtung Nationaltrainer Óscar Tabárez.

Suárez wurde schließlich weggeschickt und reagierte darauf per Fausthieb gegen die Plexiglasscheibe an der Bank. Dann zog er sich sein rosafarbenes Leibchen aus und feuerte es verärgert auf den Rasen. All das passierte rund zehn Minuten vor Spielende, nachdem Uruguay seinen letzten Wechsel getätigt hatte.

Schon das Auftaktspiel gegen Mexiko (1:3) verpasste Suárez wegen einer Verletzung. Was er offenbar nicht wusste: Weil er auch auf dem Spielberichtsbogen für die zweite Begegnung als "verletzt" geführt wurde, hätte er gegen Venezuela gar nicht eingewechselt werden können.

"Es gibt keinen Vorfall", sagte Tabárez nach dem Spiel über die Szene. Suárez sei nicht fit genug gewesen, um zu spielen. "Auch wenn er dann verärgert ist: Ich werde keinen Spieler bringen, der nicht 100 Prozent fit ist." Uruguay hat nach der zweiten Niederlage keine Chancen mehr auf den Einzug in die Runde der letzten Acht.

Chicharito trifft gegen Winnie Schäfer

Mexiko ist dagegen mit einem 2:0 (1:0) gegen die vom Ex-Bundesliga-Trainer Winfried Schäfer betreuten Reggae Boyz aus Jamaika ist "El Tri" vorzeitig ins Viertelfinale gestürmt. Der amtierende Gold-Cup-Champion spielt nun am Montag im Duell zweier punktgleicher Teams gegen Venezuela um den Gruppensieg.

Dem Himmel sei Dank: Chicharito (2.v.r.) brachte Mexiko gegen Jamaika auf die Siegerstraße
Dem Himmel sei Dank: Chicharito (2.v.r.) brachte Mexiko gegen Jamaika auf die Siegerstraße © Imago/Agencia EFE

Der Leverkusener Javier Hernandez brachte die 83.263 Zuschauer - die meisten gekleidet in Mexikos Trikolore Grün, Weiß, Rot - in der altehrwürdigen Rose Bowl im Vorort Pasadena mit seinem Tor in der 18. Minute erstmals zur Ekstase. Der Stürmer nickte eine Flanke ins lange Eck ein. Für Chicharito war es der 45. Länderspieltreffer, einer weniger als Rekordtorjäger Jared Borgetti.

Winnie Schäfer war noch gesperrt

Mexikos 21. Sieg in Folge, den neunten unter Neutrainer Juan Carlos Osorio, sicherte Oribe Peralta mit dem Treffer zum 2:0 (81.) sowie Torhüter Guillermo Ochoa, der eine Vielzahl von Chancen der Jamaikaner mit Glanzparaden zunichte machte.

Die "Reggae Boyz" wurden von Co-Trainer Miguel Coley betreut. Chefcoach Schäfer war wegen "verantwortungslosen Verhaltens“ noch gesperrt. Der 66-Jährige hatte sich bei der 0:1-Niederlage zum Auftakt gegen Venezuela in der Halbzeitpause beim Schiedsrichter wegen des Platzverweises gegen seinen Spieler Rodolph Austin beschwert und war daraufhin auf die Tribüne geschickt worden.

Venezuela überrascht Urus ohne Suarez

Schäfers Team ist nach der zweiten Niederlage ebenso bereits ausgeschieden wie Uruguay. Der Copa-Rekordsieger verlor 0:1 gegen Venezuela, das ebenfalls vorzeitig das Viertelfinale erreicht hat. Die Vinotintos mit dem Duisburger Rolf Feltscher sorgten am Donnerstag vor 23.000 Zuschauern in Philadelphia für die erste große Überraschung des Turniers.

Torjäger Salomon Rondon, vom englischen Erstligisten West Bromwich Albion, besiegelte mit seinem Tor in der 36. Minute das vorzeitige Aus des 15-maligen Titelträgers Uruguay. Der angeschlagene Uru-Torjäger Luis Suarez schmorte auf der Bank.