Bundesligist wirft Zweitligisten unlautere Mittel bei der Trainersuche vor. “Es ist nicht das erste Mal“, wettert Ingolstadts Manager.

Wieder einmal haben Zweitligist RasenBallsport Leipzig und die laufende Suche nach einem neuen Trainer für Zündstoff in der Fußball-Bundesliga gesorgt. Auf ein mögliches Interesse der Sachsen an Trainer Ralph Hasenhüttl reagierte Aufsteiger FC Ingolstadt am Mittwoch verärgert: „Bedauerlicherweise ist es nicht das erste Mal, dass RB Leipzig hier Grenzen des Erlaubten und des Fairplays übertritt“, teilte FCI-Geschäftsführer Harald Gärtner in einer Mitteilung des Vereins am Mittwoch mit.

Der Verein sehe solche Angebote zwar „als große Wertschätzung für die Arbeit“, erklärte Gärtner: „Jedoch halten wir sowohl den Zeitpunkt, als auch die Art der Kontaktaufnahme, für sehr unglücklich.“

Geheimtreffen von Rangnick und Hasenhüttl?

Die „Bild“-Zeitung und die „Sport Bild“ (beide Mittwoch) hatten zuvor von einem Geheimtreffen von Leipzigs aktuellem Trainer Ralf Rangnick, der zusätzlich den Posten des Sportdirektors bekleidet, mit Hasenhüttl in dessen Heimat Österreich berichtet. Bei den Oberbayern hat Hasenhüttl noch einen Kontrakt bis 2017.

"Ralph Hasenhüttl spielt in unseren Planungen eine wichtige Rolle. Wir erwarten, dass RB Leipzig, genau wie alle anderen Vereine, laufende Verträge unserer Spieler und Trainer respektiert“, verdeutlichte FCI-Sportdirektor Thomas Linke. Er war selbst von 2007 bis 2011 Sportdirektor bei RB Salzburg und dann eine Saison lang bei RB Leipzig. Auch Gärtner verwies auf Hasenhüttls Vertrag: „Diesen hat er in vollster Überzeugung unterschrieben.“

Leipzig lässt Berichte unkommentiert

Immer wieder hatten die Leipziger betont, die Nachfolge Rangnicks erst dann bekanntzugeben, wenn feststeht, in welcher Liga die Sachsen in der kommenden Saison antreten. Rangnick selbst soll nach einem möglichen Aufstieg weiter als Sportdirektor fungieren.

Erst vor eineinhalb Wochen hatte Leipzig öffentlich bekanntgegeben, dass die Verhandlungen mit Augsburgs Trainer Markus Weinzierl abgebrochen seien. Dies hatte bei den abstiegsbedrohten Schwaben in der Folge größere Spekulationen um Weinzierl und dessen Zukunft ausgelöst. Die Berichte um ein Interesse an Hasenhüttl ließ der Zweitligist am Mittwoch auf Anfrage unkommentiert. FCI-Sportdirektor Linke hingegen stellte klar, dass der Verein mit dem 48-Jährigen bis 2017 plane.

Ingolstadts Präsident plant mit Hasenhüttl

Auch Ingolstadts Präsident Peter Jackwerth erteilte dem Werben um den Erfolgstrainer eine deutliche Abfuhr. "Ralph hat einen Vertrag bei uns. Darüber gibt es keine Diskussion", sagte der Vereinsgründer im Interview mit dem Donaukurier und setzte hinzu: "Das ganze Trainerteam hat einen Vertrag bis 2017, teilweise sogar darüber hinaus. Alle werden ihre Verträge erfüllen. Aus. Ende."

Jackwerth strebt sogar eine längerfristige Zukunft mit Hasenhüttl an, der mit den Schanzern den Klassenverbleib schon jetzt praktisch gesichert hat. "Darüber haben wir noch nicht geredet. Aber das ist eine logische Geschichte in unserer Situation", antwortete Jackwerth auf die entsprechende Frage. Mit 39 Punkten nach 29 Spieltagen rangiert der Liga-Neuling auf einem völlig unerwarteten neunten Tabellenplatz.