Dortmund trifft auf Ex-Trainer Klopp und Liverpool. Wolfsburg-Manager Allofs kann sich fiese Spitze gegen Bayern nicht verkneifen.

Nyon. Das Glückslos Benfica Lissabon entzückt den FC Bayern, aber auch der VfL Wolfsburg nimmt die Gigantenprüfung gegen Real Madrid dankbar an. Die Auslosung der Viertelfinalspiele in der Champions League wurde am Freitag aus deutscher Sicht aber noch getoppt: In der kleineren Europa League kommt es im Kampf ums Halbfinale zum brisanten Wiedersehen von Borussia Dortmund mit Ex-Trainer Jürgen Klopp. „Für alle Fußballfans ist das ein Traumlos, für uns ist das sportlich eine Riesenherausforderung“, sagte BVB-Coach Thomas Tuchel zum Duell mit dem FC Liverpool.

Beim Hinspiel am 7. April in Dortmund sind große Emotionen programmiert. „Jetzt kommt Jürgen Klopp mit Liverpool nach Hause, das wird für ihn sicher etwas ganz Besonderes“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Halbfinale ist Pflicht für Bayern

Ein breites Grinsen hatte Wolfsburgs Manager Klaus Allofs bei der Loszeremonie im schweizerischen Nyon im Gesicht. „Real Madrid ist einer der größten Namen im Weltfußball – das werden zwei absolute Highlightspiele für uns und unsere Fans“, schwärmte Allofs. „Da passt alles.“ Das Beste aus deutscher Sicht war aber: Ein Königsklassenduell Bayern gegen Wolfsburg gibt es nicht.

In München wurde richtig gejubelt, aber öffentlich nicht zu vorlaut. „Wir sollten nicht den Fehler machen, eine Mannschaft, die sich für das Viertelfinale der Champions League qualifiziert hat, zu unterschätzen. Das werden zwei anspruchsvolle Spiele“, erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Trotzdem ist die erneute Halbfinal-Teilnahme für die Münchner nun Pflicht. „Diese Prüfung haben wir zu bestehen“, sagte Sportvorstand Matthias Sammer.

Die Erleichterung war groß, dass die ganz großen Kaliber wie Titelverteidiger FC Barcelona und Real Madrid vermieden wurden. Und Trainer Pep Guardiola blieb nach dem dramatischen Weiterkommen gegen Juventus Turin auch ein weiteres hochemotionales Duell mit seinem künftigen Verein Manchester City zumindest erst einmal erspart.

Allofs mit fieser Spitze gegen Bayern

In Anbetracht der vermeintlich leichtesten Aufgabe im Viertelfinale schoss Allofs eine verbale Spitze nach München an FCB-Boss Rummenigge und dessen Reformpläne. "Ich wusste gar nicht, dass die Setzliste schon umgesetzt wurde", sagte Wolfsburgs Manager mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

„Lissabon ist sicherlich auch eine gefährliche Mannschaft“, meinte hingegen David Alaba, der am Freitag bei den Bayern für eine weitere positive Nachricht sorgte: Der österreichische Nationalspieler verlängerte seinen Vertrag vorzeitig um drei Jahre bis 2021.

Die Bayern können am 5. April im eigenen Stadion, in dem sie die letzten zehn Königsklassenspiele gewinnen konnten, gegen Benfica vorlegen. Gegen den portugiesischen Spitzenclub haben sie in ihrer langen Europapokalgeschichte noch nie verloren. Am 13. April folgt das Rückspiel in Lissabon. „Wir müssen fokussiert sein“, mahnte Xabi Alonso, der an die Erfahrungen aus dem Vorjahr erinnerte. Da leisteten sich die Bayern ebenfalls in der Runde der letzten Acht beim FC Porto im Hinspiel eine 1:3-Niederlage, die sie aber mit einem 6:1-Kantersieg in München wettmachen konnten.

Real ein "Superlos" für Wolfsburg

Auch Wolfsburg spielt gegen das Starensemble der „Königlichen“ um Cristiano Ronaldo und den deutschen Weltmeister Toni Kroos am 6. April zuerst zuhause. „Wir haben uns einen Gegner solchen Kalibers gewünscht“, verkündete Weltmeister André Schürrle furchtlos. Sechs Tage später dürfen die Niedersachsen erstmals im legendären Bernabeu-Stadion von Madrid antreten. „Eine Außenseiterchance hast du immer“, sagte VfL-Trainer Dieter Hecking und versprach: „Wir werden alles abliefern.“ Die Vorfreude sei riesig, verkündete Hecking: „Für den VfL Wolfsburg, für die Fans ist das ein Superlos.“

Die Kraftprobe mit „Kloppo“ elektrisiert Dortmund. „Wir waren uns ohnehin sicher, dass wir irgendwann in diesem Wettbewerb auf die Reds treffen würden“, meinte BVB-Chef Watzke. Vom „nächsten Hammer“ nach dem FC Porto und Tottenham Hotspur sprach Sportdirektor Michael Zorc. Die BVB-Profis wissen, dass die Spiele gegen ihren ehemaligen Chef außergewöhnlich werden. „Keine Frage: Das ist für uns ein besonderes Los“, sagte Kapitän Mats Hummels. „Unfassbar attraktiv“, lautete sein Urteil.

Viertelfinale der Champions League

FC Bayern München – Benfica Lissabon

VfL Wolfsburg – Real Madrid

FC Barcelona – Atlético Madrid

Paris Saint-Germain – Manchester City

Viertelfinale der Europa League

Borussia Dortmund – FC Liverpool